TESTBERICHT
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Feinkost aus grundverschiedenen Küchen

Die hier getesteten Produkte stammen aus sehr unterschiedlichen Küchen. Zu den Produzenten mit jahrzehntelanger Erfahrung gehören Sennheiser, Bose, Audio Technica, Denon, und Sony.  Dass sich nun seit relativ kurzer Zeit auch der Audio-Spezialist Klipsch um den Kopfhörer kümmert, ist sicher erfreulich. Zwei recht junge Firmen heissen Parrot und Soul-Electronics.

„Das 1994 von Henri Seydoux gegründete Unternehmen Parrot verfolgt ein anspruchsvolles Ziel: Diese Firma will den unaufhaltsamen Siegeszug der mobilen Telefonie im täglichen Leben aktiv vorantreiben. In diesem Sinne entwickelt das Unternehmen benutzerfreundliche und hochwertige Geräte für einen komfortablen Alltag. Der Hauptsitz von Parrot befindet sich in Paris, Frankreich. Parrot zählt heute weltweit 750 Mitarbeiter und realisiert den Grossteil seines Absatzes im Ausland.“ So zu lesen auf der Webseite der Firma Parrot.

Die Firma Parrot hat sich in kurzer Zeit einen Namen für preisgünstige Hi-Tech-Geräte gemacht. Die absolut geniale Parrot Drohne ist ein gutes Beispiel für den Einsatz neuster Technologien in erschwinglichen Massenprodukten. Dass Parrot in Sachen Consumer-Audio einige Erfahrung hat, beweisen ihre Freisprechanlagen und drahtlosen Lautsprecher. Wenn Parrot etwas macht, dann richtig. Und wie von Insidern zu erfahren ist, stellt Parrot die besten Ingenieure ein und gibt Unsummen für die Entwicklung neuer Produkte aus. Eine ganz besonders innovative Firma, die Respekt verdient.

Kult ist trendy

Eine ganz andere Schiene fährt man bei Soul-Electronic. Hier setzt man auf das bekannte Vermarktungsmuster, das auch von beats by dr.dre und Urbanears (Zinken) angewandt wird.

Bei Soul wird der Rapper und Schauspieler Chris „Ludacris“ Bridges als Zugpferd vorgespannt. Mit flotten, aber im Grunde nichtssagenden Texten, versucht man der jungen Hörerschaft diese Kult-Produkte zu flotten Preisen zu verkaufen. Flott, ja sogar meist überteuert deshalb, damit sich diese heissbegehrten Dinge nicht jedermann/frau leisten kann!

Klanglich sind solch kultige Schallerzeuger meist nicht für puristische Hi-Fi-Ohren gemacht, sondern für junge Leute, die fast ausschliesslich elektronisch erzeugte Klänge geniessen wollen. Die Klangdesigner verpassen diesen Hörern meist eine massive Klang(ver)färbung, die der gutgläubige Besitzer dann als den vom Hersteller versprochenen „professionellen“ Sound empfindet.

Doch wenn man sieht, wie stolz die Kids ihre Trophäen - wie Hirsche ihre Geweihe - auf dem Kopf tragen, kommt auch bei gestandenen HiFi-Freaks Freude auf.

Und ebensolche Freude herrscht natürlich unter all jenen, die sich an solchen Produkten eine goldene Nase verdienen. Sehr zum Ärger der gestandenen Kopfhörer-Hersteller, die trotz ihrer eindeutig besseren und preisgünstigeren Modelle zusehen müssen, wie nun der Kuchen neu und nicht unbedingt zu ihren Gunsten verteilt wird.

Man lese zu diesem Thema auch den Test „Zwischen Kult und Klang“ und das Interview mit DJ minus 8.