TESTBERICHT
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Test Sennheiser 4.50 BTNC

Zum Sennheiser HD 4.50 BTNC bietet sich die App Captune an. Sie bringt diverse Features, unter anderem einen sehr brauchbaren Equalizer, mit dem man praktisch jedes Klangbild, von dunkel-bassfreudig bis hell-aggressiv einstellen kann.Zum Sennheiser HD 4.50 BTNC bietet sich die App Captune an. Sie bringt diverse Features, unter anderem einen sehr brauchbaren Equalizer, mit dem man praktisch jedes Klangbild, von dunkel-bassfreudig bis hell-aggressiv einstellen kann.

Dieser Hörer wurde bereits im Test Charmante Brillanz ausführlich getestet, und so bringen wir, da er sehr gut in dieses Testfeld passt, hier noch eine Kurzfassung.

Auffallend sind die grossen ohrumschliessenden Schaumstoff-Polster, die sich wohl schmuseweich an die Ohren kuscheln, aber leider auch etwas Umgebungslärm zum Gehör durchlassen.  

Bedienelemente gibt es gerade mal deren drei: eine On-off-Pairing-Taste, eine Multifunktionstaste für die Steuerung von Musik und der Annahme von Telefongesprächen und eine Lautstärkeregelungswippe, die, wenn man die Plus-Minus-Tasten gleichzeitig drückt, im Bluetooth-Betrieb das NoiseGard ein- und ausschalten kann.

Der Hörer, der zu einem Preis von 219 Franken zu haben ist, verfügt, wie es sich für ein hochwertiges Produkt gehört, über das klangverbessernde aptX, hat aber  gegenüber teureren Sennheiser-Kopfhörern ein etwas abgespecktes NoiseGard. Mit einer Akkufüllung spielt er bis zu 19 Stunden mit aktiviertem NoiseGard und rund 25 Stunden ohne diesen Lärmkiller. Wie der Hörer klingt, wenn der Akku dann halt doch mal leer sein sollte, zeigt der Hörtest.

Messungen

Lärmreduktionsdiagramm: Der HD 4.50 BTNC dämpft breitbandig Bässe und Mitten. Er bringt messtechnisch gute, aber keine Spitzenresultate.Lärmreduktionsdiagramm: Der HD 4.50 BTNC dämpft breitbandig Bässe und Mitten. Er bringt messtechnisch gute, aber keine Spitzenresultate.

Die Leistungen des HD 4.50 BTNC sind in Sachen Noise Cancelling wirklich gut, aber nicht ganz Spitzenklasse.

Bei den Messungen (hier kein Diagramm) fällt auf, dass der Frequenzgang insgesamt breitbandig und sehr linear verläuft, wenn man von einer leichten Delle bei 4 kHz absieht. Aus Erfahrung weiss man, dass eine solche kleine Delle im Bereich der höchsten Hörempfindlichkeit einen eher sanfteren Klang zur Folge hat. Das kann jeder selber nachprüfen, indem er bei einem Equalizer den 4-kHz- oder 5-kHz-Regler mal nach oben oder nach unten bewegt und hört, wie sich das auswirkt.

Hörtest

Zunächst wird der Hörer passiv am Kabel betrieben. Bei anspruchsvoller Klassik überzeugt er durch ein ausgewogenes und angenehmes Klangbild. In den Höhen bezaubert er durch unaufdringliche Brillanz. Hohe Streicherlagen klingen nie grell und doch sehr obertonreich. Auch der Trompetensatz bei Count Basies Big Band klingt schlagkräftig und brillant, aber auch im Fortissimo nie grell. Knallharte, rockige Sounds bringt er wohl sehr dynamisch, aber nicht mit dem von gewissen Fans geforderten aggressiven Paniksound. Auch in Sachen Bass bleibt der Klang stets diskret, obwohl er bis in den tiefsten Frequenzkeller hinunter voll präsent ist. Dies zeigt er auch bei sakraler Orgelmusik mit extrem tiefen und klaren Sub-Bässen.

Doch dann wird der Hörer auf aktiv geschaltet, worauf automatisch das NoiseGard aktiviert wird. Der Umgebungslärm wird drastisch reduziert, es kann auch recht leise ungestört Musik genossen werden. Doch die Sache hat nicht nur Vorteile: Die Dynamik, der Pep im Bass und die Feinzeichnung im Hoch- und Obertonbereich haben nun leider doch etwas eingebüsst. Gerade McLoeads raue Blues-Stimme verliert etwas an Charakter und bei Andrew Manzels Violine werden bogentechnische Feinheiten nicht mehr ganz so hochaufgelöst wiedergegeben. Doch Hand aufs Her(t)z: Da handelt es sich um Nuancen, die nur bei wirklich hochwertigem Klangmaterial hörbar werden. Der Gewinn an Klarheit durch die Reduktion des Umgebungslärms wiegt diesen leichten Klangverlust mehrfach auf!

Nun wird das Kabel entfernt und der Hörer darf sich an diversen Playern via Bluetooth bewähren. Dank aptX und der bereits festgestellten charmanten Brillanz zeigt der Hörer auch via Bluetooth eine beachtliche Klangqualität. Insgesamt gelten die bereits am Kabel festgestellten Resultate. Doch für eine verlustlose Wiedergabe von High-Resolution-Aufnahmen reicht auch ein aptX nicht ganz aus und Joshua Bells eine Million Dollar teure Stradivari klingt via Kabel ganz klar besser als über Bluetooth mit aptX. Das Kabel ist also für anspruchsvolle Hörer noch lange nicht out und sollte nicht im Müll landen.

Fazit

Der HD 4.50 BTNC huldigt weder einem betont brillanten Klangbild, noch dem heute trendigen Bass-Donnerwetter, sondern gefällt mit seinem überaus sympathischen, angenehmen Klang mit geradezu charmant-brillanten Höhen. Das hier integrierte NoiseGard arbeitet wirklich gut, zeigt aber keine absoluten Spitzenleistungen. Die Sennheiser-App Captune bringt diverse Features, unter anderem einen sehr brauchbaren Equalizer, mit dem man praktisch jedes Klangbild von dunkel-bassfreudig bis hell-aggressiv einstellen kann.