TESTBERICHT
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Tolle Bilder bis ISO 800

Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 200.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 200.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 200.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 200.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 200.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 200.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 500. Leichtes Rauschen in Schattenbereichen.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 500. Leichtes Rauschen in Schattenbereichen.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 500. Stärkeres Rauschen und Artefakte in dunklen Flächen.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 500. Stärkeres Rauschen und Artefakte in dunklen Flächen.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 800. Bunte Störpixel sind in den dunklen und grauen Bereichen links im Bild zu erkennen.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 800. Bunte Störpixel sind in den dunklen und grauen Bereichen links im Bild zu erkennen.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 1600. Erstaunlich wenig Artefakte zu erkennen. Nur in den dunklen Bereichen der Dachkonstruktion geringes Rauschen sichtbar.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 1600. Erstaunlich wenig Artefakte zu erkennen. Nur in den dunklen Bereichen der Dachkonstruktion geringes Rauschen sichtbar.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 2500.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 2500.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 3200.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, ISO 3200.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes RAW-Originalfoto, als JPEG gespeichert, ISO 5000. Mit bunten Pixeln gesprenkeltes Foto.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes RAW-Originalfoto, als JPEG gespeichert, ISO 5000. Mit bunten Pixeln gesprenkeltes Foto.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: In Lightroom bearbeitetes RAW-Foto, als JPEG gespeichert, ISO 5000. Keine bunten Sprenkel mehr, dafür etwas weichgezeichnet.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: In Lightroom bearbeitetes RAW-Foto, als JPEG gespeichert, ISO 5000. Keine bunten Sprenkel mehr, dafür etwas weichgezeichnet.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, links direkt aufgehellt mit mitgeliefertem Blitzlicht. Hauttöne kommen natürlich zur Geltung, Hintergrund bleibt trotzdem in warmer Stimmung. Rechts Versuch mit indirektem Aufhellblitz. Da zu schwache Leistung, überwiegt das warme Licht der Umgebung und die Haut wird etwas zu rot wiedergegeben. Das Bookeh im Hintergrund gefällt.
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Unbearbeitetes JPEG-Originalfoto, links direkt aufgehellt mit mitgeliefertem Blitzlicht. Hauttöne kommen natürlich zur Geltung, Hintergrund bleibt trotzdem in warmer Stimmung. Rechts Versuch mit indirektem Aufhellblitz. Da zu schwache Leistung, überwiegt das warme Licht der Umgebung und die Haut wird etwas zu rot wiedergegeben. Das Bookeh im Hintergrund gefällt.

Die schnellsten Serienbilder und die beste Bildstabilisierung bringen nichts, wenn die Bildqualität nicht stimmt. Hier steht das Micro-Four-Thirds-System mit seinem kleinen Sensor bei Aufnahmen unter ungünstigen Lichtverhältnissen immer noch etwas im Abseits.

Wir erinnern uns: Im Juli 2003 stellte Olympus das Four-Thirds-System vor. Auf einer Sensorfläche von 17,3 x 13 mm durften es sich auf dem ersten Kameramodell, damals noch mit Spiegel, fünf Megapixel gemütlich machen. Was einer Pixelgrösse von 6,8 µm entspricht. Fünf Megapixel sind völlig genügend, auch für den professionellen Einsatz, hiess es von Olympus.

Ein Jahrzehnt später fanden auf derselben Sensorfläche bereits 16 Megapixel Platz, Pixelgrösse 3,8 µm. Und das nun spiegellose System heisst Micro-Four-Thirds. Heute beherbergt die E-M1 Mark II volle 21,77 Millionen Pixel auf dem Sensor, Pixelgrösse noch 3,3 µm.

Inzwischen sind Sensortechnik und Bildprozessoren und damit auch Bildqualität und Dynamikumfang deutlich verbessert worden. Doch die physikalischen Gesetzmässigkeiten eines kleinen Sensors bleiben immer dieselben. Um es kurz zu machen: JPEG-Bilder mit dem ISO-Standardwert 200 aufgenommen können absolut überzeugen. Sie sind im Bildermodus "Natürlich" in den Farben angenehm abgestimmt und kommen knackig daher. Der Dynamikumfang ist hier erstaunlich gut.

Randabschattungen in den Ecken waren überhaupt kein Thema, sie wurden perfekt herausgerechnet. Auch das beinahe völlige Fehlen von blaugrünen oder pinken Farbsäumen an starken Hell/Dunkel-Übergängen auf den Fotos (chromatische Aberrationen) erstaunte in positivem Sinn.

Bei höheren ISO-Werten ist oft der Bildinhalt, die Grösse wie auch der Betrachtungsabstand entscheidend, ob das Rauschen schon als störend wahrgenommen oder als "natürliches Korn" empfunden wird. Ab ISO 800 sind die für MFT-Sensoren typischen Artefakte in 100%-Ansicht klar sichtbar. Wer hier im RAW-Format aufnimmt, kann der nachlassenden Detailschärfe noch gut entgegenwirken.

Je nach persönlichen Ansprüchen wird man bei ISO 1600 seine Grenze ziehen und auch die Auto-ISO-Einstellung auf diesen Wert beschränken. ISO-Werte von 3200 und höher sind dann eher für Notfälle gedacht und sollten unbedingt nachbearbeitet werden.

Ohne Limitierung geht die Kamera mit Auto-ISO übrigens recht grosszügig um. Schnell sind dann bei ungünstigen Lichtverhältnissen Werte um ISO 5000 und höher keine Seltenheit mehr. Und die Fotos besonders in dunklen Flächen mit vielen bunten Pixeln gesprenkelt.

Gut stabilisiert bei ISO 200 bleiben

Die ISO-Einstellung "niedrig" erlaubt zwar einen tieferen Wert als 200, aber der Dynamikbereich verkleinert sich ebenfalls. Wer damit die Lichtmenge reduzieren möchte, greift besser zu einem ND-Filter. Die verschiedenen Möglichkeiten der Rauschminderung sollte man auch ausprobieren. Während Serienaufnahmen wird sie jedoch automatisch ausgeschaltet.

Interessanter ist die Möglichkeit, anstelle von ISO 1600 oder 3200 immer noch mit ISO 200 zu fotografieren und länger zu belichten. Dank des sehr guten Stabilisators ist dies auch von Hand durchaus möglich. Gleichzeitig bleibt die Blende weiter geöffnet und hilft zur gewünschten Hintergrund-Unschärfe.

Tatsächlich wird die bekannte Fotografen-Faustregel "Beim Fotografieren aus der Hand wird das Bild genügend scharf, wenn die Belichtungszeit kürzer als der Kehrwert der Brennweite ist" durch den tollen Bildstabilisator in der E-M1 Mark II aufgehoben. Damit sind beinahe alle Objektive auch bei längerer Belichtungszeit durchaus "freihand-tauglich". Entdecke die neuen Möglichkeiten!

Bilder bei schönem Wetter bzw. genügend Licht und mit niedrigem ISO-Werten (am besten ISO 200) aufgenommen, dürfen meiner Meinung nach durchaus mit Fotos aus Kameras mit APS-C-Sensoren verglichen werden. Muss jedoch am ISO-Wert geschraubt werden, zeigen besonders bei "Available Light"-Aufnahmen die grösseren Sensoren einfach mehr Reserven.

In Vergleichen waren unbearbeitete JPEG-Bilder aus der E-M1 Mark II für "normale" Betrachter auch bei ISO-Werten über 1600 durchaus akzeptabel, während Profis darüber nur noch die Nase rümpften. Einmal mehr wie immer persönliche Ansichtssache.

Fotomodell Möwe: Eigentlich wollte ich mit dem Pro-Capture-Modus den Abflug des Vogels genau festhalten. Doch dieser zeigte keine Absichten, davonzufliegen. Im Gegenteil, er drehte sich noch gekonnt in die Sonne. Original JPEG-Datei, zugeschnitten.Fotomodell Möwe: Eigentlich wollte ich mit dem Pro-Capture-Modus den Abflug des Vogels genau festhalten. Doch dieser zeigte keine Absichten, davonzufliegen. Im Gegenteil, er drehte sich noch gekonnt in die Sonne. Original JPEG-Datei, zugeschnitten.