TESTBERICHT
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Dicker Akku und Klapp-Display

Beweglicher Bildschirm: Die E-M1 Mark II verfügt neu über ein zur Seite öffnendes und drehbares Display.Beweglicher Bildschirm: Die E-M1 Mark II verfügt neu über ein zur Seite öffnendes und drehbares Display.

Das Gehäuse der E-M1 Mark II ist mit 574 Gramm etwas schwerer als das des Vorgängers. Auch in der Länge und Tiefe ist die neue Kamera leicht gewachsen und sieht dank tiefer gehendem Handgriff etwas klobiger aus als die E-M1. In der Höhe ist sie durch den Wegfall des Zubehöranschlusses unter dem Blitzschuh sogar noch geschrumpft. Im Vergleich zu DSLR-Kameras sieht sie mit ihren 134 x 91 x 69 mm immer noch zierlich aus.

Olympus hat zwar als erster und einziger Kamerahersteller von Beginn an konsequent an kompakten und leichten Kamerasystemen gearbeitet, doch ein eingebauter Aufklappblitz fehlt genau wie beim Vorgänger immer noch. Im Lieferumfang ist ein kleines "Blitzstummelchen" enthalten, das mit einer Leitzahl von 12.7 (bei ISO 200) gerade noch so als Aufhellblitz durchgeht.

Gewaltig gewachsen und auch schwerer ist hingegen der neue Lithiumionenakku. Mit 1720 mAh bringt er rund 500 mA mehr an Kapazität. Ich habe bislang tatsächlich noch keinen voluminöseren Foto-Akku gesehen. Ein neues Akkuladegerät wird auch mitgeliefert, das die Ladedauer trotz grösserem Akku gegenüber der E-M1 um die Hälfte auf zwei Stunden verkürzt. Somit lässt sich mit einem Zweitakku weiterfotografieren, während der leere gleichzeitig aufgeladen wird.

Der elektronische Sucher mit Augensensor und einer Auflösung von 2,36 Megapixel wurden ebenso übernommen wie das drei Zoll grosse Touch-Display mit 1,04 Megapixel. Neu lässt es sich nicht mehr nur nach oben und unten klappen wie noch beim Vorgänger, sondern seitlich öffnen und um 270 Grad drehen. Und damit auch umgekehrt, also mit dem Display nach innen, ganz umklappen und so gegen Kratzer und Stösse beim Transport schützen.

Durch das dafür benötigte Scharnier hinten links wanderte die Menü-Taste näher an den rechten Rand. An der linken Kameraseite ist neu eine Kopfhörerbuchse hinzugekommen und der Mehrfachanschluss bei der EM-1 wurde durch eine USB-3.0-Typ-C-Buchse ersetzt. Dadurch gibt es an der Mark II neu auch einen eigenen Fernbedienungskabel-Anschluss.

Die Kamera verfügt nun auch über zwei Speicherkartenfächer. Eines davon ist UHS-II-kompatibel. Die übrigen Bedienungselemente befinden sich zum grössten Teil an gleicher Stelle wie beim Vorgänger.

Handlich klein und doch fest im Griff

Trotz der kompakten Abmessungen bietet das Gehäuse der neuen OM-D dank des etwas tiefer gehenden Handgriffs genügend Grip, um auch bei Verwendung eines Teleobjektivs komfortabel in der Hand zu liegen. Für einen noch sichereren Halt, besonders bei Aufnahmen im Hochformat, ist ein optionaler Akkuhandgriff verfügbar.

Das Bedienkonzept wurde leicht überarbeitet. Äusserlich daran zu erkennen, dass sich auf dem Modusrad neu drei "Custom"-Positionen befinden und das "Fotostory"- und Motivprogramm-Symbol ("SCN") verschwunden ist. Neben der Vollautomatik "iAUTO" und den klassischen PASM-Modi gibt es noch die Effektfilter-("ART")- und die Video-Position.

Rechts neben dem Modusrad sind das vordere Einstellrad mit Foto-Auslöser und das hintere Einstellrad angeordnet. Dazwischen liegen die Funktionstaste Fn2 und der Video-Auslöser. Auf der linken Kameraoberseite, neben dem Ein/Ausschalter, wählt man den Bildermodus (Einzel- oder Serienbild, Selbstauslöser und die HDR-Einstellung) sowie den Autofokus-Betrieb und die Belichtungsmessmethode.

An der Rückseite befinden sich die Pfeiltasten, Menü-, OK-, Info- und Lösch-Knöpfe und, rechts neben dem Sucher, noch ein neckischer Umschalter mit zwei Positionen. Dieser brachte mich zu Beginn oft zur Verzweiflung.

Innerlich ist die Überarbeitung gleich auf der Hauptmenüseite durch das neu hinzugekommene Video-Menü sichtbar. Dort wurde die Anzahl Aufnahmeformate erheblich erweitert.

Man kann die neue Kamera über das Touch-Display, mit den vielen Tasten und Drehrädern oder mit einer Kombination aus beidem bedienen. Dann lassen sich viele Tasten auch neu belegen, falls einem die Standard-Funktionen dort nicht passen. Durch die zahlreichen Möglichkeiten werden Einsteiger aber schnell überfordert. Auch Profis brauchen einige Zeit, bis sie sich durch alle Menü-Optionen gearbeitet und ihre idealen Set-ups gefunden haben.

Zum Glück lassen sich auf den drei "Custom"-Positionen die eigenen, bevorzugten Einstellungen abspeichern. Zudem gibt es zu den meisten Menüpunkten einblendbare Hilfstexte. Also dann, ab geht es in die Praxis.

Gut bedient: Über die vielen Räder, Knöpfe und Funktionstasten lässt sich die neue Olympus E-M1 Mark II schnell und gezielt einstellen. Sofern man die manchmal etwas spezielle Logik intus hat.Gut bedient: Über die vielen Räder, Knöpfe und Funktionstasten lässt sich die neue Olympus E-M1 Mark II schnell und gezielt einstellen. Sofern man die manchmal etwas spezielle Logik intus hat.