TESTBERICHT
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Hardware/Software

Alle Informationen sind auf einen Blick ablesbar, plus die Logs der Veränderungen.Alle Informationen sind auf einen Blick ablesbar, plus die Logs der Veränderungen.

Damit Nucleus in diesem Bericht nicht als eine weitere Blackbox endet, gehe ich etwas in die Tiefe: Roon ging einen unkonventionellen Weg bei der Entwicklung der Hardware. Man verwendete keine «Embedded-» oder Consumer-Plattform, sondern eine Kooperationslösung mit Intel um deren NUC-Plattform. Diese hervorragende und über Generationen unterstützte Plattform sichert den Kunden ein hohes Mass an Nachhaltigkeit im Zuge der Weiterentwicklung von Intels NUC.

Beispiel: Der grösste Teil der Nucleus-Entwicklung wurde mit NUC-Hardware der 5. und 6. Generation getätigt. Die Produktion von Nucleus lief aber bereits mit der 7. Generation an. Hätte man eine «Embedded»-Lösung gewählt, wäre Nucleus zum Zeitpunkt der Markteinführung bereits um zwei Jahre «veraltet» gewesen. Nucleus kann in künftige NUC-Generationen mit minimalem Entwicklungsaufwand stets implementiert werden.

Die Nucleus-Geräte Nucleus und Nucleus+ verwenden ein eigens dafür entwickeltes Betriebssystem namens Roon OS. Das auf Linux basierende OS wurde von Grund auf für Media-Anwendungen ausgerichtet und optimiert.

Die drei Partitionen Boot, Daten und Applikationen sind voneinander separiert, womit sie sich bei Problemen in den meisten Fällen nicht beeinflussen. Die Boot-Partition sollte daher immer einwandfrei funktionieren. Somit ist die Voraussetzung geschaffen, wieder eine normale Funktion herbeizuführen.

Einflüsse von den Hobby-Programmierern unter den Anwendern werden durch das Fehlen von Root-Passwort und externen Boot-Medien verhindert. Allfällige «Modifikationen» werden bei jedem Neustart gelöscht. OS-Updates werden vom Internet heruntergeladen und mit der Roon-App bestätigt. Die vorherige OS-Version wird erst gelöscht, wenn der Neustart mit der aktuellen OS-Version erfolgreich war.

Gute Nachrichten für alle Selbstbauer: Roon gibt auch eine Do-it-Yourself-Version heraus, genannt ROCK (Roon Optimized Core Kit). Damit können sich Roon-Anwender auf Basis eines NUC ihren eigenen Mediaserver bauen.

Nucleus und Nucleus+

Die beiden Nucleus-Versionen sind äusserlich identisch und unterscheiden sich nur in ihrer Rechenleistung. Nucleus eignet sich für Mediatheken mit bis zu 12'000 gespeicherten Musikalben oder 120'000 Tracks. Bei Multiroom-Anwendungen können fünf Zonen mit HiRes-Audio versorgt werden.

Nucleus+ kann auch Mediatheken mit weit über 12'000 Alben verwalten, wobei es keine klare Trennlinie zu Nucleus gibt. Multiroom-Anwendungen von mehr als fünf Zonen sind hier problemlos möglich.

Man kann bei Roon eine kostenpflichtige Zusatzlizenz für DSP-Funktionen erwerben. Tut man das, so ist der Funktionsumfang mit Nucleus+ umfangreicher als mit Nucleus. Dort beschränkt man sich auf Basisfunktionen.

Nucleus+ soll ohne die Nutzung zusätzlicher DSP-Funktionen keine klanglichen Vorteile aufweisen. Die Unterschiede sind nur bei der Rechenleistung zu finden. Das ist eine erfrischend un-audiophile Ansage. Wir sind es uns ja gewohnt, dass teurer immer auch besser sein soll. Das scheint hier explizit nicht der Fall zu sein.

Nucleus kostet 1990 CHF und Nucleus+ 2990 CHF. Dazu kommt noch die Roon-Lizenz mit ca. 500 CHF (lifetime). Die Gesamtinvestition liegt somit bei mindestens 2500 CHF ohne die variablen Kosten für Streamingdienste. Wer bereits eine Roon-Lizenz besitzt, kann einfach auf Nucleus als Roon Core umsteigen.

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