TESTBERICHT
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Magnat MA 1000: Back to Black

Der MA 1000 hat ein sehr klassisches Design und verströmt eine Prise Understatement. Das Gerät ist hochwertig verarbeitet, trägt aber nicht auf.Der MA 1000 hat ein sehr klassisches Design und verströmt eine Prise Understatement. Das Gerät ist hochwertig verarbeitet, trägt aber nicht auf.

Der Magnat MA 1000 bezeichnet sich als Tube Amplifier und ist ein Hybrid. Das ist korrekt bezeichnet und gut sichtbar, weil mir durch zwei runde Fenster die Trioden der Vorstufe zuschauen. Sie leuchten ein wenig und nur dank der glühenden Heizwendel. Mittig findet sich ein kleines LC-Display, das mich über die Quellenwahl informiert. Daneben die Source-Taste und der Balance-Regler. Klangregler gibt es keine, aber die Fokussierung auf Balance deute ich als klare Entscheidung der Entwickler. Ich begrüsse es immer, wenn man verwirklicht, was man für notwendig hält und auf Überflüssiges nach eigener Philosophie verzichtet.

Der MA 1000 hat ein sehr klassisches Design und verströmt eine Prise Understatement. Das Gerät ist hochwertig verarbeitet, trägt aber nicht auf. Für den Plattenspieler stehen ein MM- und ein MC-Eingang zur Verfügung. Wer über zwei Tonarme mit MM- und MC-Zelle verfügt, braucht nicht dauernd umzustecken. Die Quellen sind via Display definiert. Wer am Tape-Eingang etwas anderes anschliesst als ein Tape, muss damit leben. Das müssen die meisten, denn Tapes sind nicht mehr sehr verbreitet. Die Verwendung eines Displays würde nach der Möglichkeit einer programmierbaren Input-Anzeige rufen. Der Ruf verhallt.

Der Verstärker leistet 2 x 80 Watt an 8 Ohm. Das genügt für die meisten Lautsprecher. Insgesamt gefallen mir die Formensprache und Haptik sehr gut. Der knapp teuerste Verstärker im Testfeld reisst mit 2490 CHF ein vertretbares Loch ins Konto.

Klangbeurteilung

Auf Anhieb öffnet sich eine mächtige Präsentation, der es an einer gewissen Wucht nicht mangelt. Diese schöne Grosszügigkeit paart sich mit einer zu Wärme neigenden Abstimmung und gleicht wohl auch prinzipiell dem Vincent, denn beide sind von der Gattung Hybrid. Er klingt eine Spur einnehmender als sein Alter Ego und in diesem Sinn auch schmeichlerischer, fordert aber meine Sinne etwas weniger heraus. Die räumliche Abbildung des Klanggeschehens vollzieht sich in allen Dimensionen richtig und ausgeglichen und macht den Konzertsaal erlebbar. Fleming umhüllt noch mehr Samt und Seide und Wispelweys Violoncello erhält noch zusätzlichen Schmelz. Es ist immer eine Frage der Wahrnehmung abseits der Wirklichkeit, die man halt doch nicht kennt. Auch die Konzertsäle schaffen immer einen individuellen Rahmen für die Musik.

Bei hohen Pegeln gibt es nichts auszusetzen. Der Magnat pariert die Herausforderung. Ich empfehle aber den Wirkungsgrad der Lautsprecher zu beachten. Etwas mehr bringt etwas mehr.