TESTBERICHT
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Klangregler

Es wäre logisch, eingedenk der Abnahme relevanter Musikquellen, die Anzahl der Eingänge zu reduzieren. Das Gegenteil ist der Fall: Zahlreiche Eingänge werden hier zur Pflicht oder Tugend gekürt.Es wäre logisch, eingedenk der Abnahme relevanter Musikquellen, die Anzahl der Eingänge zu reduzieren. Das Gegenteil ist der Fall: Zahlreiche Eingänge werden hier zur Pflicht oder Tugend gekürt.

Die Hälfte der Geräte bietet Klangregler an. Das ist gut, denn die Aufnahmen sind und waren immer unterschiedlich. Für die Puristen gibt’s den Überbrückungsschalter. Bei 4 von 6 Geräten gibt es den Balance-Regler, den man halt immer noch schätzt, wenn die Asymmetrie des Raums den Solisten zur linken Bühnenseite drängt. Das sind wirkliche Tugenden, die man zu schätzen weiss. Ich bin nicht überrascht, dass bezahlbare Geräte praxisfreundlicher daherkommen als vieles aus dem High End.

Kopfhörer

Hier ist man sich einig. Abgesehen von einem Verstärker verfügen sie alle über einen Kopfhörer-Ausgang. Der Vincent verzichtet und der Sony geht soweit, dass man sogar zwischen drei Anschluss-Impedanzen wählen kann.

Schaltungstechnik

Die Bezeichnungen sind kryptisch: Sie reichen von „Advanced Ultra High Current MOS“ über „Class XD“ bis zu „Tube Amplifier“. Bei Lichte betrachtet und Klangrelevanz-neutralisiert darf man einfach von 4 Transistorgeräten und 2 Hybrid-Verstärkern sprechen.

Test-Anlage

Bei diesen Vollverstärkern im gehobenen Einsteiger-Segment bis an die High End-Pforte darf man praktisch ans Werk gehen. Als Quelle diente mir der aktuelle CD-S7DAC von Vincent. Die W5-Monitore von Boenicke Audio sind hervorragend musikalisch, zudem leistungshungrig und sie verschwinden akustisch völlig im Raum. Sie spielten dank vorhandenen Vorverstärker-Ausgängen mal mit, mal ohne dem aktiven UNO-Subbass von WLM, bei 60Hz angekoppelt nottabene. Die Geräte stehen auch preislich in Relation zu den daran getesteten Vollverstärkern.

Musik für die Klangbeurteilung

Man verzeihe mir, wie immer auf sog. audiophile Perlen verzichtet zu haben:

“Johnny Cash with his hot and blue guitar“:  Eine ergreifende Mono-Aufnahme von JC’s Bariton und einer selten so eindrücklich eingefangenen Fender-Telecaster.

„Handel – Renée Fleming“: Flemings Händel-Album wurde oft als zu trivial kritisiert, doch ihre Stimme ist eine Erleuchtung.

„Beethoven Complete Sonatas & Variations“: Pieter Wispelwey und Dejan Lazic, Violoncello und Klavier. – Umwerfend.