Optoma NuForce BE Free5
Der NuForce BE Free5 ist für rund 100 Franken zu haben und ist trotz seines günstigen Preises gut verarbeitet. Voll geladen spielen die Hörer laut Hersteller 4 Stunden. Wer in Eile ist, kann den Hörer in der Station schnell mal 15 Minuten aufladen und danach rund eine Stunde Musik hören. Unterwegs, also ohne Nachlademöglichkeit der Station, beträgt die Betriebsdauer dann 16 Stunden. Die Ladebox kann die Hörer – man rechne – viermal aufladen.
Obwohl hier noch mit Bluetooth 4.1 gearbeitet wird, steht für guten Klang neben SBC auch das besser klingende AAC-Komprimierungsverfahren zur Verfügung. An den Hörern selber können Lautstärke, Play/Pause, Skippen und Apple Siri sowie Google Assistant gewählt werden.
Das Handling des Hörers wurde von allen Testpersonen mit sehr einfach beurteilt. Zwei Testpersonen empfanden den Hörer als etwas «zu dick». So gab es bezüglich Tragekomfort unterschiedliche Ansichten: Eine Testperson empfand die Hörer als «bequem», eine andere meinte, sie «liegen gut im Ohr». Andrerseits schrieben zwei Testhörer «passen nicht richtig ins Ohr» beziehungsweise «im Ohr».
Bei mir persönlich sassen die Hörer, richtige Passstücke vorausgesetzt, sehr satt und unverrückbar im Gehörgang. Daraus resultiert auch eine sehr gute Abschirmung gegen Umgebungslärm. Doch begannen sie auch bei mir auf die Dauer etwas zu drücken. Nun wurden die kleineren Passstücke montiert, und der Bass war weg. Was blieb also noch übrig, als mal die grössten Passstücke zu probieren? Und siehe da, die passten am besten. Der Hörer sass nun doch etwas angenehmer am Ohr, und der Bass war wieder voll und brachial tief präsent.
Loudness eingebaut ...
Vor allem der betont kräftige und tiefe Bass wurde allgemein als positiv beurteilt, doch bei den Mitten und vor allem bei den Höhen gab es geteilte Meinungen. Zwei Testpersonen empfanden den Klang als eher grell. Nicht abzuleugnen ist eine gewisse Loudness-Charakteristik mit sehr kräftigen Bässen und bevorzugten Höhen. Diese wird auch durch die Messungen bestätigt. Bässe und Höhen erscheinen auf dem Protokoll massiv angehoben, die Mitten werden zurückgedrängt. Das kann je nach Geschmack gefallen, oder auch nicht. Als verfärbungsarm oder gar linear kann man diesen Klang aber gewiss nicht bezeichnen.
Bei klassischen Werken wirkten Cembalozupfer wie Nadelstiche. Die Streicher erklingen sehr obertonreich und je nach Aufnahme etwas grell und kratzbürstig. Bei Gesang neigen die S-Laute zum Zischeln. Bei Harry James Big Band Sounds erfreute der kräftige in den Vordergrund tretende Zupf-Kontrabass und die hell zischelnden Becken. Solotrompete und die Band-Trompetensektion erstrahlen in hell-silbernem Glanz, nahe an der Grenze zu grell.
Auf die Dauer kann der Hörer bei erhöhter Lautstärke und bei an und für sich brillanten Aufnahmen sensible Personen doch etwas nerven. Doch Freunde ausgeprägter Bässe und ausgesprochen präsenter Höhen werden diesen Klang mögen.
Fazit
Der Optoma NuForce BE Free5 ist ein preisgünstiger, gut verarbeiteter Hörer. Bezüglich Tragekomfort und Klang bekam er nicht von allen Testpersonen gute Noten. Klanglich glänzt er auch nicht durch absolute Verfärbungsfreiheit, sondern polarisiert durch seine Loudness-Charakteristik mit kräftigen Bässen und einem angehobenen Obertonbereich. Gefallen wird der Hörer vor allem Personen, die beim Musikhören, sei es über Lautsprecher oder Kopfhörer, meist Bässe und Höhen am Verstärker anheben.