Im heimischen Konzertsaal
In meinem eher kleinen Abhörraum werden die Klangfarben der Streicher von einem Piega Coax 10.2 angenehm brillant und mit natürlicher Wärme reproduziert. Bei der Darstellung des Orchesters fällt mir allerdings auf, dass die ersten Orchesterviolinen ganz weit aussen links platziert wurden und zeitweise aus dem sonst homogenen Klangkörper herausfallen. Versuchsweise rücke ich die Lautsprecher etwas näher zusammen, sodass dieser unerwünschte Effekt deutlich reduziert wird.
Wie schon beim Vivaldi-Album lässt sich der Solist Andrew Manze vom Sound-Engineer nicht in den Vordergrund mischen. Er sieht das Ganze auch aus der Sicht eines Dirigenten und lässt sich selber in der Art von gutem British Understatement auf natürliche Art und nicht vordergründig ins Orchester integrieren. So verschmilzt sein Instrument im Tutti voll und ganz mit dem Orchesterklang und tritt lediglich bei echten Solo-Passagen hervor. Alles in allem bin ich zwar überzeugt, einen guten Kauf getätigt zu haben, aber die Freude will nicht in überschwängliche Begeisterung ausarten.
Vorhang auf!
Doch dann habe ich die Gelegenheit, diese Aufnahme im neu renovierten Abhörraum der Firma Piega über die bereits bei avguide.ch getesteten Coax 511 mit den Coax-Bändchen der 2. Generation anzuhören. Wie das klingt, wurde bereits im Artikel Piega im Wandel beschrieben. Bei dieser Wiedergabe zeigt sich das grosse Potenzial dieser Aufnahme. Und wie diese Mozart-Werke über die grosse Master Line Source 2 erklingen, grenzt schon fast an ein Wunder. Nicht zuletzt dank der Tatsache, dass die Master Line Source zu den Dipolstrahlern gehört, erscheint das Kammerorchester in natürlichen Dimensionen und mit faszinierender Tiefenstaffelung.