MUSIKREZENSION
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In PCM bei Qobuz wiedergeboren

Ursprünglich eine SACD in DSD, heute bei Qobuz in HiRes-PCM 88,2 kHz / 24 Bit erhältlich zum Downloaden oder Streamen. Ursprünglich eine SACD in DSD, heute bei Qobuz in HiRes-PCM 88,2 kHz / 24 Bit erhältlich zum Downloaden oder Streamen.

Das Album Concertos for the Emperor befindet sich seit Langem als Hybrid-SACD in meiner Sammlung. Vereinzelt ist diese SACD mit wunderschönen Vivaldi-Werken heute noch im Handel zu ergattern. Bei Qobuz ist dieses Album nun als PCM 88,2 kHz / 24 Bit als Download und auch per Streaming erhältlich.

Bei diesen barocken Violin-Konzerten ist Andrew Manze ganz im Element und zeigt seine ganze Virtuosität. Auch das Orchester spielt mit Können und grosser Spielfreude. Ab und zu hätte ich mir gewünscht, dass man den Solisten etwas deutlicher aus dem Orchesterklang herausgehoben hätte. So muss ich der Versuchung widerstehen, den Lautstärkeregler bei Solopassagen etwas aufzudrehen und ihn dann bei den dann allzu laut erscheinenden Orchester-Tutti wieder zurückzudrehen.

Klanglich liegt das Album auf der hellen, brillanten Seite, was diesen barocken Werken gut ansteht, solange die Wiedergabeanlage nicht auch schon mit betonter Brillanz zum Konzert aufspielt. Dann nämlich kann es vorkommen, dass diese Aufnahmen etwas höhenbetont und unterkühlt wirken.

DSD kontra PCM

Am DSD-Anfang war die SACD: Abgespielt wird der SACD-Layer in Stereo. Der Vergleich zur Qobuz-Version in PCM 88,2 kHz / 24 Bit kann beginnen ... (Pssst! Nicht weitererzählen: In Multi Channel 5.1 klingt das Album absolut fantastisch.)Am DSD-Anfang war die SACD: Abgespielt wird der SACD-Layer in Stereo. Der Vergleich zur Qobuz-Version in PCM 88,2 kHz / 24 Bit kann beginnen ... (Pssst! Nicht weitererzählen: In Multi Channel 5.1 klingt das Album absolut fantastisch.)

Nun kommt es zu einem etwas seltsamen, ganz gewiss etwas hinkenden, aber dennoch hochinteressanten Vergleich: Die originale SACD ab SACD-Player gegen die von Qobuz gekaufte PCM-Version ab HiRes-Player. Die SACD wird über den legendären und gut erhaltenen Sony-SACD-Player SCD-XB770 in Stereo abgespielt, die PCM-Version über den Pioneer-HiRes-Player XDP-300R.

Doch der Vergleich überrascht. Beide Versionen klingen hervorragend! Ab SACD erscheinen die Streicherwerke eine Nuance griffiger und konturierter, die PCM-Version klingt jedoch kaum schlechter und bietet im Prinzip den gleichen strahlend-brillanten Klang. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese geringfügigen Klangunterschiede nicht nur von den unterschiedlichen Formaten DSD und PCM, sondern auch von den Wandlern der so unterschiedlichen Player her stammen. Doch habe ich Mühe, eine Version als klar besser zu bezeichnen.

Damit glaube ich, wieder einmal zu erfahren, dass PCM in High Resolution nicht schlechter als DSD klingt. Anderslautende Meinungen und Erfahrungen können am Ende dieser Rezension eingetragen werden. Da bin ich ja mal sehr gespannt ... und hoffe doch sehr, dass man mir nicht nur freundlich zunickt, sondern auch energisch widerspricht.

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Nicht weniger als drei unterschiedliche Audioplayer durften sich am RP-HD605N bewähren. Mein bisheriger Referenz-HiRes-Audioplayer, der Pioneer XDP-300R, bietet so ziemlich alles, was man von einem solchen High-End-Player erwarten kann ausser, dass ihm zwei Buchstaben beim aptX fehlen. Diese beiden Buchstaben heissen neu HD! Deshalb musste nach dem Eintreffen des Panasonic-Newcomers sofort ein Player mit aptX HD her. Doch der nun gefundene und bestellte Fiio M7 erwartete ich erst in einigen Tagen per Post.

Aber da war ja noch mein bewährter kleiner HiRes-Player, der Sony NW-A35 leider ohne aptX, dafür mit Bluetooth LDAC. Da der RP-HD605N-Hörer sowohl über aptX als auch über LDAC verfügt, kommt es zu einem ersten sehr interessanten Test: sehr teurer Pioneer XDP-300R mit aptX gegen preisgünstigen Sony NW-A35 mit LDAC. Das Klangergebnis ist sofort klar: Der Sony Player mit LDAC bringt das Cello der
Vivaldi-Konzerte in 24 bit/96 kHz klar besser definiert und griffiger. Über LDAC hört man, wie der Bogen die Saiten angreift und zum Schwingen bringt. Auch der Pioneer schlägt sich tapfer, klingt warm und schön, doch gegen den Sony mit LDAC hat er bezüglich Feinzeichnung keine Chancen.

Dann endlich kommt der Fiio M7 ins Haus geflattert und wird gierig ausgepackt. Und nun die Überraschung: Der Fiio M7 kann alle gängigen Bluetooth-Standards wie SBC, aptX, aptX HD und LDAC.

LDAC von Sony war bisher nur auf Smartphones der Japaner zu finden. Mit Android 8.0 Oreo gehört LDAC jedoch zu den standardmässig unterstützten Codecs. Heisst: Auf Android-Handys ab Version 8 ist LDAC integriert ins Betriebssystem und alle neuen Android Smartphone werden den LDAC-Codec unterstützen.

Nun werden alle diese Standards mit verschiedenen Aufnahmen angehört und beurteilt.

Sowohl bei sehr gut klingenden CDs und echten HiRes-Aufnahmen klingt das LDAC klar am besten. Auch aptX HD klingt wirklich gut, doch das LDAC hat die Nase halt doch etwas vorne und zeigt auch hier einen kernigeren, aufgelösteren vitaleren Klang. Dass dieses Hörergebnis kein Zufall ist, zeigen auch die technischen Daten von aptX HD mit 48 kHz/24 Bit und einer Bitrate von 576 kBit/s und des LDAC-Codecs mit 96 kHz/24 Bit und einer Bitrate von beachtlichen 990 kBit/s.

Doch dann interessiert es, wie sich die unterschiedlichen Bluetooth-Standards bei datenreduzierten AAC  und MP3-Aufnahmen verhalten. Bei Aufnahmen mit Datenraten um 128 kBit/s bis sogar 320 kBit/s fallen die klanglichen Unterschiede der verschiedenen Bluetooth-Standards in sich zusammen, und sogar das von Audiophilen vielgeschmähte SBC zeigt sich klar als genügend!

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