Im Frühjahr 1959 hatte Marty Paich seine Arrangements aufnahmebereit erstellt. Zusammen mit Contemporary Records gelang es ihm, alle seine Wunschmusiker im Studio zu vereinen und Art Pepper als Hauptsolisten zu engagieren. Dieser war eben nach einer zweijährigen Haftstrafe wegen Drogenkonsums aus dem Gefängnis entlassen worden.
So kamen im März und im Mai 1959 zwölf der damals gefragtesten West-Coast-Musiker zusammen und spielten in kürzester Zeit – vier Stücke pro Session – die zwölf komplexen, begeisternden Arrangements bekannter Kompositionen ein.
Marty Paich (1925–1995)
Dass dieses Album zur West-Coast-Jazzikone wurde, ist zum grossen Teil das Verdienst von Marty Paich, der zwar keinen einzigen Ton dazu beiträgt, doch die atemberaubenden und auch für Musiker dieses Kalibers enorm anspruchsvollen Arrangements schrieb.
Marty Paich wuchs in Oakland (CA) auf, lernte früh Akkordeon und Klavier spielen. Als Zehnjähriger leitete er Schulorchester und spielte an Hochzeiten. Mit 16 schrieb er die ersten Arrangements zusammen mit dem zehn Jahre älteren Pete Rugolo. Nach dem Krieg und zurück im Privatleben studierte er Musik an der USC und am LA Conservatory und erhielt einen Masters-Abschluss in Komposition.
Zwischen 1950 und 1960 leitete er als Pianist die Begleitbands u.a. von Peggy Lee und später von Mel Tormé und schrieb daneben Arrangements für Chet Baker, Ray Brown, Stan Kenton, Shelly Manne, Dave Pell, Buddy Rich, Shorty Rogers und viele andere, eben auch für dieses Album, das er Art Pepper widmen wollte.
In den 60er-Jahren wurde er zum «Hofarrangeur» diverser berühmter Sängerinnen und Sänger, wie Sammy Davis Jr., Dean Martin, Barbra Streisand, Andy Williams oder Dinah Shore. Auch schrieb er die Musik zu erfolgreichen Filmen (z.B. «The Fugitive», «Pretty Woman», «Prince of Tides») und gewann einen Emmy für die Musik zur TV-Serie «Ironside» (in unseren Breitengraden bekannt als «Der Chef»).

Art Pepper
Über Art Pepper und sein bewegtes Leben schrieb ich bereits in Oldies but Goodies #39. Hier sei nur zusätzlich erwähnt, dass dieses Album nach seiner ersten Haftzeit, die von 1957 bis 1959 dauerte, aufgezeichnet wurde. Es unterstreicht, dass die Gefängnisaufenthalte Art Peppers Kreativität und Spielfreude keinen Abbruch taten.
Auch ist es eines der wenigen Alben, auf denen Art Pepper zusätzlich als Tenorsaxofonist und Klarinettist zu hören ist.
«Modern Jazz Classics»
Marty Paich hat sich für dieses Album zwölf Klassiker unter den (damals) moderneren Jazz-Kompositionen ausgesucht: «Move» von Schlagzeuger und Komponist Denzil Best, das vor allem durch die Interpretation des Red Norvo Trio (mit Tal Farlow und Charles Mingus) Berühmtheit erlangte. Überraschend für mich ist der beinahe unbemerkte Übergang von Eb-dur auf Ab-Dur im Altsax-Solo. Bemerkenswert die kurze Soloeinlage von Jack Sheldon, der übrigens für alle Trompetensoli auf diesem Album verantwortlich ist.
In Dizzy Gillespies «Groovin’ High», einer weiteren Uptempo-Nummer, kommt nach dem Hauptthema ein weiteres be-bopiges Sax-Kollektiv zum Einsatz. Einfach hervorragend, diese lässige Exaktheit.
Im ähnlichen Tempo folgt «Opus De Funk» von Horace Silver, harmonisch ein Blues. Bereits hier in einer völlig anderen Version besprochen.
Eher protzig wirkt das Arrangement der Ballade «ʼRound Midnight» von Thelonious Monk, wäre da nicht das aufschreiende Altsax von Art Pepper.
«Four Brothers» von Jimmy Giuffre wurde vor allem in der Version des Woody Herman Herd weltberühmt. Diese Version stiehlt dem Original meiner Meinung nach die Show.
In einem für Dizzy Gillespie Kompositionen typischen Affenzahn überrascht uns «Shaw ʼNuff», bei der neben den hinreissenden Soli von Sheldon und Pepper auch Gillespie-typische Schmunzeleffekte nicht fehlen.
«Bernie’s Tune», komponiert von Bernie Miller, jedoch oft Gerry Mulligan zugeschrieben, dessen Quartett das Stück bekannt machte, lässt in der ersten Hälfte Art Pepper viel Improvisationsraum, um dann in ein spannendes Kollektiv zu münden.
Um Gerry Mulligan nun doch noch die Ehre zu erweisen, folgt dessen Komposition «Walkin’ Shoes», entspannt, swingend, dynamisch.
In «Anthropology», einer weiteren berühmten Parker/Gillespie-Komposition, ist Art Pepper zum ersten Mal auf diesem Album als dynamischer Klarinettist zu hören.
«Airegin» von Sonny Rollins spricht mich trotz des brillanten Arrangements und hervorragenden Soli von Pepper und Sheldon am wenigsten an.
«Walkinʼ» ist eine der Kompositionen, die diverse Musiker, u.a. Jimmy Mundi, Gene Ammons und Miles Davis, für sich beanspruchen, deren Copyright jedoch auf einen Musikmanager namens Richard Carpenter lautet. Ein entspannter Mid-tempo-Blues, auf dem Art Pepper sein Tenorsax aktivierte.
Zum Schluss wird es nochmals quirlig: «Donna Lee» von Charlie Parker (Miles Davis beanspruchte diese Komposition ebenfalls als die seine) ist auf der Harmoniefolge von «Home back again in Indiana» aufgebaut.

Sound
Nikon hat in der Coolpix S9700 ziemlich alles verpackt, was für Kameras aktuell ist. Angefangen beim 30fach Zoom, welcher den Brennweitenbereich 25 bis 750 mm (KB) abdeckt. Mit dabei ist auch ein Bildstabilisator, und für die Betrachtung der Bilder steht ein 3" Display mit 921'000 Pixeln zur Verfügung. Nebst verbautem WiFi-Chip gehört auch GPS zur Ausstattung der S9700. Bewegte Aufnahmen sind in Full-HD und 30 fps möglich. Das alles hat in einem kompaktem und mit 230 g sehr leichtem Gehäuse Platz gefunden. Die Coolpix S9700 gibt es in roter, schwarzer und weisser Ausführung für 379.- CHF.
Bedienung
Nikon lässt wie Canon bei der Bedienung die Jahrzente lange Erfahrung einfliessen. So ist auch die Coolpix S9700 für viele Nutzertypen geeignet. Am Szenenrad oben rechts können einfache Automatik-Modi angewählt werden, um drauflos zu knipsen, oder man wählt einen manuellen Modus. In letztgenannten lässt sich Blende und Zeit einfach via das rückseitige Drehrad anpassen. Allgemein ist die Bedienung dank grossen Tasten angenehm. Dass Nikon mitgedacht hat, zeigt sich an Hand der leicht versenkten On/Off- und Löschen-Tasten - so werden ungewollte Klicks zur Seltenheit!
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