MUSIKREZENSION
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Die Alpha-Classic-Aufnahme

Wie von Alpha Classics gewohnt, ist es eine durchweg gelungene Aufnahme. Die Streicher sind plastisch im Raum positioniert. Auffallend sind die prägnanten tiefen Streicherlagen von Cello und Kontrabass, die in natürlicher Grösse abgebildet werden. Die Solovioline sowie die zweite dialogisch eingesetzte Violine sind mittig und leicht links positioniert. Das Klangbild ist transparent, die Instrumente gut fokussiert. Man hört feinste Nuancen im Streicherklang. Das Cembalo – welches die Generalbass-Funktion innehat – ist zeitweise etwas überpräsent. Die Aufnahme entstand im Saal eines historischen Gebäudes mit offensichtlich guter Akustik. Die Aufnahme zeigt ansteigende Rauschanteile ab 34 kHz, was auf ein DSD-Aufnahmeformat hinweist. Die Rauschpegel sind allerdings im Bereich von -90 dB, also unproblematisch.

Primavera 3. Satz Chauvin: Das Spektrogramm (24/96) zeigt Obertöne bis knapp 40 kHz. Die Pegel oberhalb von 20 kHz liegen im Bereich von -85 dB und tiefer. Der Dynamikumfang liegt bei 57 dB, DR11.Primavera 3. Satz Chauvin: Das Spektrogramm (24/96) zeigt Obertöne bis knapp 40 kHz. Die Pegel oberhalb von 20 kHz liegen im Bereich von -85 dB und tiefer. Der Dynamikumfang liegt bei 57 dB, DR11.
Aufnahmeort im Théâtre Sicilien de l’Ambassade d’Italie en France.Aufnahmeort im Théâtre Sicilien de l’Ambassade d’Italie en France.

Zum Vergleich die native DSD-Aufnahme von Channel Classics des oben besprochenen dritten Primavera-Satzes mit Rachel Podger. Eine ebenfalls sehr gute Interpretation und Aufnahme. Sie wird im 24/192-Format angeboten. Die Analyse zeigt deutlich, dass das 192-kHz-Format keine Vorteile hat. Es hat keine Frequenzanteile oberhalb von 40 kHz im Musiksignal. DSD-bedingt steigt ab ca. 30 kHz der Rauschanteil des 1-Bit-Formates an. Das stetig zunehmende Rauschen wird dann mit Filtern unterdrückt. Zwischen 48 kHz und 96 kHz (der mit 192 kHz Samplingfrequenz zusätzlich übertragbare Frequenzbereich) ist schlichtweg nichts! Und nein, die höhere Samplingrate erzeugt keine genauere Abbildung der Signalwellenform (Summe der Frequenzen) im Hörbereich.

Das 192-kHz-Format bringt keine Vorteile, nur einen Haufen Nullen auf der Festplatte.Das 192-kHz-Format bringt keine Vorteile, nur einen Haufen Nullen auf der Festplatte.

Fazit

Julien Chauvin und Le Concert de la Loge liefern eine beachtenswerte Interpretation von Vivaldis «Vier Jahreszeiten». Dieses Album reiht sich in die Spitzengruppe ein. Möglich, dass man die langsameren Tempi früherer Aufnahmen bevorzugt. Mag sein, dass man Barock und Vibrato als Kombination passend findet. Doch moderne Aufnahmetechnik gepaart mit superbem spielerischem Können einer neuen Generation von Musikern, die durch intensive Auseinandersetzung mit einem oft eingespielten Werk eine neue Sichtweise vermitteln, bescheren uns enormen Musikgenuss.

Fritz Fabig Gastautor

Fritz Fabig ist passionierter Musikliebhaber mit Schwerpunkt in der Klassik-Epoche. Nach einer elektrotechnischen Ausbildung und Management/Marketing Weiterbildung erfolgte ein Wechsel in die Audio Branche. Beinahe zwei Dekaden war Fritz Fabig Geschäftsführer der B&W Group Schweiz. Seit Ende 2021 ist er als freischaffender Berater tätig.
Übersicht zu diesem Artikel
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STECKBRIEF
Interpret:
Julien Chauvin
Besetzung:
Concert de la Loge
Albumtitel:
Vivaldi, Le Quattro Stagioni, La Follia
Komponist:
Antonio Vivaldi (1678–1741)
Herkunft:
Frankreich
Label:
Alpha Classics
Erscheinungsdatum:
8.3.2024
Spieldauer:
57:48
Tonformat:
FLAC 24Bit/96 kHz – Stereo
Aufnahmedetails:
Aufnahmeort : Théâtre sicilien de l’Ambassade d’Italie en France (Paris)
Februar 2023
Tonmeister/Mastering: Ken Yoshida
Produzent (Aufnahme): Ken Yoshida
Medium:
Download/Streaming/CD
Musikwertung:
9
Klangwertung:
10
Bezugsquellen