Nun hat Elac gleich in doppelter Hinsicht nachgelegt. Die Lackierung und die Verarbeitung der Box wirken deutlich wertiger. Zudem kommt der überarbeitete Hochtöner der dritten "JET"-Generation zum Einsatz.
JET III
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Die Folie des JET-Hochtöners wird in aufwendiger Handarbeit unter dem Mikroskop gefaltet.
Sein Prinzip: Eine mäanderförmig gefaltete Folienmembran bewegt die Luft wesentlich schneller, als es bei der konventionellen Kalottenmembrane der Fall ist.
Der neue "JET III" verfügt über eine vergrösserte Schallaustrittsöffnung sowie über ein stärkeres Magnetsystem aus Neodymstäben.
Insgesamt konnten im Vergleich zum Vorgänger der Wirkungsgrad und der Frequenzgang (nun bis 50 kHz) verbessert werden.
Während die High-Tech-Membrane – die Faltenbreite beträgt winzige 0,84 mm – nach wie vor in diffiziler Handarbeit unter dem Mikroskop gefaltet und montiert wird, fügt ein Roboter die insgesamt sieben Montageteile hochpräzise zusammen.
Sandwich-Membrane
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Zum Einsatz kommt eine sogenannte Sandwich-Membrane: In einem besonderen Klebeverfahren wird hierzu eine 0,2 mm starke Aluminium-Schicht mit einem Zellstoff-Konus verbunden.
Dadurch wird eine enorme Steifigkeit der Membrane erzielt – wichtig für ein optimales Impulsverhalten – und gleichzeitig das Ausschwingverhalten im Übergangsbereich zum Hochtöner kontrolliert bedämpft.
Hinzu kommt eine speziell entwickelte Langhubsicke, dank der der zierliche 18-cm-Tieftöner bis zu ±15 mm lineare Auslenkung verkraftet.
Das ermöglicht erstaunliche Pegelreserven auch im Tiefbass. Als echtes High-End-Bauteil kennzeichnet den Tiefmitteltöner auch der stabile Druckgusskorb
Power im Bass
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Der lange Bassreflexkanal der BS 204.2 wurde aerodynamisch optimiert und erlaubt erstaunlich hohe Tieftonpegel
Da die Reflexöffnung nach hinten zeigt, sollte man den Lautsprecher nicht unbedingt im Regal oder sehr wandnah aufstellen.
Wer dies trotzdem tun muss, für den liefert Elac zwei Schaumstoff-Stöpsel mit, die den Schallaustritt nach hinten deutlich bedämpfen.
Auf einem Ständer frei im Raum aufgestellt zeigt die kleine Elac immer noch ein ahnsehnliches Bass- und Grundtonfundament und kann so ihre Kleinboxen typisch superbe Räumlichkeit entfalten. Als ideal erwies sich ein Abstand zur Rückwand von ca. 30 - 50 cm.
Vitaler Swing
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Die insgesamt sieben Bauteile des JET-Hochtöners werden von einem eigens entwickelten Roboter präzise zusammengebaut.
Der JET-Hochtöner setzt sich bei Perkussion hervorragend in Szene: Becken wirken fein ziseliert, die Obertöne einer Querflöte nie aufgesetzt.
Homogenität wird grossgeschrieben, was man beispielsweise daran merkt, dass ein Vibraphon über die BS 204.2 wie aus einem Guss klingt.
Räumlich führt einen die Elac hautnah ans Klanggeschehen heran, überzeichnet jedoch nicht und präsentiert insgesamt eine hervorragende Stereoauffächerung. Man kann die Boxen weit auseinander aufstellen, ohne dass das Klangbild zerfällt.
Schöne Klangfarben
Bei orchestraler Musik gefällt neben dem getreulichen, aber nicht übertriebenen Auflösungsvermögen wiederum die präzise räumliche Abbildung, die Solisten und Einzelinstrumenten differenziert ihren Platz zuordnet.Ausgesprochen schöne, natürliche Klangfarben stellen dem Klassikliebhaber den begehrten Genussfaktor sicher.
Stimmen, aber auch Streicher und Blasinstrumente verfügen über viel Schmelz, ohne an "ätherischen" Qualitäten einzubüssen.
Hardrock tauglich
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Das stabile Anschlusspanel nimmt Litzen, Kabelschuhe sowie Bananenstecker auf und erlaubt Bi-Wiring.
Satte, schnelle Bassdrums beherrscht sie ebenso wie knallige Bassgitarren-Läufe. Und dies bei Volumen, wo sonst andere Kleinboxen längst an den Anschlag kommen.
Grosses Plus: der spritzige Jet-Hochtöner erlaubt sehr hohe Abhörlautstärken, ohne dass einem das Klangbild auf die Nerven geht.
Fazit
Bei der BS 204.2 haben die Ingenieure bei Elac ein goldenes Händchen bewiesen: Anstatt mittels üblichem Brillanzanstieg unüberhörbar auf die Tugenden des neuen JET-Hochtöners hinzuweisen, haben sie mit diesem kompakten Lautsprecher eine äusserst homogen und verfärbungsfrei klingende High-End-Box realisiert, die sich für sämtliche Musikarten gleichermassen eignet und mit gehörigem Spass- und Genussfaktor aufwartet.Kompliment nach Kiel.