Der US-Boxenspezialist AR (Acoustic Research) bringt neue, in Deutschland produzierte Lautsprecher auf den Markt, welche, nicht zuletzt dank ihrer speziellen Hochtöner, die frequenzmässig wahre Höhenflüge vollbringen können, speziell für die hochauflösende SACD und DVD-Audio, mit ihrem nach oben drastisch erweiterten Frequenzbereich, geeignet sein sollen.
Trotz ihrer Höhe von knapp einem Meter - genau genommen sind es 99 cm - wirkt die F17 schlank und rank. Sie gehört zur neuen Chronos-Serie von AR, welche Stand-, Regal- und Centerboxen sowie aktive Subwoofer umfasst. Nicht nur optisch machen sich die Einbuchtungen auf der Höhe des Hochtöners positiv bemerkbar, sie sollen vor allem die schädlichen Reflexionen des sehr breit abstrahlenden Hochtöners auf der Front verringern.
Die Chassis sind dabei in der sogenannten D’Appolito-Anordnung an der Front montiert, welche eine breite Abstrahlung in der Horizontalen und eine gebündelte Abstrahlung in der Vertikalen bewirkt. Das ganze macht Sinn, denn dadurch werden die Reflexionen am Fussboden und an der Decke vermindert, was zu einem klaren Klangbild führt. Gerade dieser Effekt wird auch von den THX-Spezifikationen vorgeschrieben, um eine gute Sprachverständlichkeit zu erzielen. Da die Bassreflexöffnung nach vorne zeigt, kann die Box sehr nahe an die Rückwand gestellt werden, ohne dass der Bass zu dröhnen beginnt.
Der Rückenbrecher

Hochwertig bestückt

Höhenflug der Frequenzen

Hoch aufgelöst
Frei im Raum aufgestellt und von der legendären Forté Audio-Elektronik über sehr kurze High-End-Kabel befeuert, brachten die Chronos F17 ein knackiges, sehr vitales Klangbild vom tiefsten Bass bis zum höchsten Diskant. Charly Antolinis Perkussiv-Orgie auf seiner "Knock Out"-CD donnerte mit unerhörter Auflösung und Dynamik durch den Abhörraum. Bemerkenswert war neben der unerhörten Schnelligkeit auch der Reichtum an Klangfarben. Selbst die feinsten Klangschattierungen leuchtete die F17 peinlich genau aus. Was aber fehlte, war der letzte Punch im tiefen Frequenzkeller. Eine rund doppelt so teure Vergleichsbox brachte deutlich mehr Bassfundament. In der Folge wurde die F17 mit einem Abstand von rund 10 cm an die Rückwand gestellt. Dies bewirkte den gewünschten Zuwachs an Bassstärke. In der Folge erschütterte die Bassdrum die Zwerchfelle der Bassfetischisten, die sich nun zufrieden zeigten. Die wandnahe Aufstellung, von den meisten Leuten aus optischen Gründen sowieso bevorzugt, ist also auch klanglich optimal. Hochpräzise sind die Chassis in die Gehäusefront eingelassen: Da passt höchstens noch ein ganz feiner Fingernagel zwischen Chassis und Aussparung in der Frontplatte.
Dass es dabei nicht immer teure High-End-Elektronik sein muss, zeigte die Denon Design-Anlage 201. An dieser schnuckeligen, aber dennoch leistungsfähigen, Komponenten-Anlage produzierten die F 17 immer noch brillant glitzernde Klangfarben, jedoch ohne die geringste unnatürliche Schärfe. Auch für Röhrenverstärker ist die Box, nicht zuletzt dank ihres guten Wirkungsgrades, bestens geeignet.
Als direkte Folge einer geglückten D’Appolito-Anordnung überzeugten die F 17 bei Orgelmusik mit einer ausgesprochen räumlichen und dennoch klar umrissenen Projektion dieses sehr grossen Klangkörpers. Sehr obertonreiche Mixturen, frisch schmetternde Zungenregister und lupenreine Tiefbässe entzückten auch abgebrühte HiFi-Fans.