TESTBERICHT
Die Nikon 1 V1 ist das Topmodell des neuen Die Nikon 1 V1 ist das Topmodell des neuen "Nikon 1"-Systems. Doch was leistet diese Kamera und was bringt das neue System?

Ende September 2011 hat endlich auch Nikon zwei kompakte spiegellose Systemkameras namens Nikon 1 V1 und Nikon 1 J1 samt passenden Wechselobjektiven auf den Markt gebracht. Die V1 ist das leistungsfähigere Modell der beiden neuen Kameramodelle des neuen Kamera-Objektiv-Systems, das auf den "Nikon 1" lautet.

Wir erhielten einige Tage nach der Pressekonferenz eine V1 mit dem Standardzoom 10-30mm und konnten diese in den letzten Wochen bei verschiedenen Gelegenheiten einsetzen. Später bekamen wir noch eine J1, die technisch und – gemäss unseren Tests – auch qualitativ identisch ist, sich aber in wenigen Ausstattungsmerkmalen von der V1 unterscheidet.

Die beiden Kameras des Die beiden Kameras des "Nikon 1"-System: Die Nikon 1 V1 (links) ist etwas grösser und besitzt einen EVF, der für die Erhöhung in der Mitte der Oberseite sorgt. Statt eines eingebauten Blitzes, gibt es optional ein aufsteckbares Blitzgerät. Bei der günstigeren und kleineren Nikon 1 J1 (rechts) ist der Blitz eingebaut und kann bei Bedarf manuell ausgeklappt werden.

Die knapp drei Jahre alte Gattung der spiegellosen Systemkameras, die auch als Compact System Camera (CSC) bekannt ist, richtet sich an Digitalfotografen, die sich die Qualität einer Spiegelreflex und die Möglichkeit zur Verwendung von Wechselobjektiven in einer deutlich kleineren, leichteren Kamera wünschen.

Bisher sind die Kamerahersteller bei der Konzeption ihrer CSCs stets von Spiegelreflex (D-SLR) ausgegangen und haben durch den Verzicht auf das aufwändige und voluminöse Reflexspiegel-Suchersystem die Kameras verkleinert. Kern der meisten CSCs ist jeweils ein grosser Fotosensor, wie er zuvor nur in D-SLRs verbaut wurde.

Nikon scheint bei ihren CSC-Modellen eher den umgekehrten Weg gegangen zu sein, indem sie ihre CSCs von Kompaktkameras abgeleitet und so Kompaktmodelle mit Anschluss für Wechselobjektive geschaffen hat. Deutlich wird dies am CMOS-Sensor, der zwar grösser als Sensoren von Kompaktkameras ist, aber dennoch deutlich kleiner als die von D-SLRs bzw. den CSC der anderen Hersteller. Der kleine Sensor hat dann auch bei der Ankündigung allgemein Bedenken ausgelöst, ob denn die V1 und die J1 eine für diese Kameraklasse übliche Bildqualität liefern können.

Ansonsten hat Nikon bei der Entwicklung der beiden Kameras vor allem Wert auf kompakte Abmessungen und Schnelligkeit gelegt. Die Kameras stellen dank eines hybriden Autofokussystems schnell scharf, bieten eine hohe Serienbildgeschwindigkeit und können  während des Filmens in Full HD simultan auch Fotos in hoher Auflösung aufzeichnen.

Nikon 1: das neue Kamera-Objektiv-System

Kern des Systems sind die beiden Kameras "Nikon 1 V1" (mit elektronischem Sucher) und die kleinere, preiswertere "Nikon 1 J1". Mit ihnen wurden gleichzeitig vier Objektive, darunter drei Zooms mit integriertem optischem Bildstabilisator (VR = Vibration Reduction), eingeführt.

Die Objektive decken einen Brennweitenbereich von 10 bis 110 Millimeter ab, was 27 bis 298 mm beim Kleinbildformat entspricht. Wegen der Grösse des verbauten Sensors, müssen die physikalischen Brennweiten mit Faktor 2,7 multipliziert werden, um die entsprechenden Kleinbildbrennweite zu erhalten.

Die V1 ist Teil eines Systems, das derzeit vier Objektive umfasst. Es gibt das flache Pancake-Weitwinkel mit 10mm (im Bild an Kamera), das Standardzoom 10-30mm, das Telezoom 30-110mm (KB 81-297mm) und das motorisierte Superzoom 10-100mm (KB: 27-270mm).Die V1 ist Teil eines Systems, das derzeit vier Objektive umfasst. Es gibt das flache Pancake-Weitwinkel mit 10mm (im Bild an Kamera), das Standardzoom 10-30mm, das Telezoom 30-110mm (KB 81-297mm) und das motorisierte Superzoom 10-100mm (KB: 27-270mm).

Erhältlich ist auch ein Objektivadapter, mit dem sich die Spiegelreflex-Objektive der FX- und der DX-Linie auf der V1 und der J1 verwenden lassen.
FX ist die übrigens die Bezeichnung bei Nikon für (Vollformat-)Sensoren in der Grösse des Kleinbildformats (36 x 24 mm). DX ist die Bezeichnung für Kameras mit der Sensorgrösse von 23 x 15 mm (auch APS-C-Grösse genannt) und jene Objektive, die nur auf diese D-SLRs passen. Im Fall des neuen Systems spricht Nikon übrigens von CX-Format.

Abgesehen von den vier Objektivem, dem Adapter sowie Taschen und Traggurten für beide Kameramodelle, gibt es noch weiteres Zubehör, dass sich allerdings nur mit der V1 verwenden lässt, da nur sie über einen Zubehörschuh verfügt. Erhältlich sind optional ein aufsteckbares Blitzgerät sowie ein GPS-Tagger. Letzterer ermöglicht der Kamera die Koordinaten des Aufnahmeortes zu erfassen und in den EXIF-Daten der Fotos abzulegen.

Das Design der Nikon 1 V1

An einer Pressekonferenz, an der das neue "Nikon 1″-System vorgestellt wurde, konnten wir beide Kameras und die vier Objektive erstmals in die Hand nehmen. Auffällig war das robuste, wertige Gefühl, das die Kameras in der Hand vermittelten. Sie lagen etwas schwerer in der Hand, als ihr Äusseres, das mehr an Kompaktkameras erinnert, vermuten liess. Insbesondere mit dem grossen Motorzoom hält man einen nicht allzu grossen, aber dennoch schweren Brocken in der Hand.
Die Nikon 1 V1 mit dem Standardzoom 10-30mm. Die elektronische Sucher (EVF) sorgt für die Erhöhung in der Kamerasilhouette.Die Nikon 1 V1 mit dem Standardzoom 10-30mm. Die elektronische Sucher (EVF) sorgt für die Erhöhung in der Kamerasilhouette.

Das Gehäuse ist nicht zuletzt dank dem kleinen Sensor ansprechend und lässt sich gut in einer Jackentasche verstauen. Auch der integrierte elektronische Sucher (EVF), der oben nur rund sechs Millimeter herausragt, stört nicht. Allerdings erweist sich das hinten herausragende Gummi-umrandete Sucherokular beim Verstauen als hinderlich.

Allerdings bereits mit dem Standardzoom (Nikon 1 Nikkor VR 1:3,5-5,6/10-30 mm), auch wenn dieses auf die Hälfte seiner Länge eingefahren ist, bleibt die Kamera leider zu sperrig für die meisten Jackentaschen. Um das Objektiv nutzen zu können, gilt es erst die Entriegelungstaste zu drücken und dann den Zoomring zu drehen.

Die Kombination J1-Kamera und 10-mm-Pancake sind da wesentlich taschenfreundlicher. Allerdings möchten wir den EVF der V1 nicht missen.

Das Gehäuse zeichnet sich durch eine klare Linienführung mit rechtwinkligen Übergängen zwischen einzelnen Teilbereichen aus, wobei alle Kanten abgerundet sind. Tatsächlich ist die Kamera nicht gerade ein Handschmeichler, ist aber nicht schlechter oder besser als die meisten heutigen Kompakt- und Systemkameras. 

Trotz rechteckigem Design liegt die Kamera gut in der Hand, unabhängig davon, ob man sie zum Fotografieren hochhält oder schussbereit in der Hand herumträgt. Die rechte Traggurtöse drückt je nach Kamerahaltung manchmal etwas in den Mittelfinger. (Übrigens besitzt die J1 andere, weniger hervorstehende Halter für den Traggurt).

Bei längerem Herumtragen oder Halten erweist sich die dünne Griffleiste als wenig hilfreich, muss die Kamera doch etwas krampfhaft festgehalten werden. Wie es wohl beim Einsatz mit dem grossen 530 Gramm schweren Motorzoom 1 Nikkor VR 10-100 mm oder einem adaptierten F-Objektiv ist, lässt sich nur erahnen. Hier dürfte wohl bald der Wunsch nach einem anschraubbaren Griff aufkommen, wie man ihn als Batterie-/Vertikalgriff zu D-SLRs kennt. Dann würde allerdings die Kamera wieder des Vorteils ihrer Kompaktheit beraubt.

Die Technik der V1

Die V1 und der J1 verfügen über einen LCD mit einer Diagonale von 7.5 Zentimetern bzw. 3 Zoll mit insgesamt 921'000 Bildpunkten. Der rückseitige LCD dient zur Betrachtung und Beurteilung geschossener Bilder und für Einstellungen im Kameramenü und natürlich auch als Sucher zur Ausschnittwahl und Kontrolle der Aufnahmeeinstellungen. Schade ist, dass der Monitor nicht beweglich ist, wie dies bei höherwertigen Kamera beinahe schon üblich und sowie nützlich ist. 

Die V1 verfügt zudem noch über einen elektronischen Sucher (EVF). Dabei handelt ebenfalls um einen LCD hinter einem vergrösserden Sucherokular. Der EVF bietet die gleichen Anzeigemöglichkeiten wie der LCD. Seine hohe Auflösung mit total 1'440'000 Bildpunkten lässt mehr Details erkennen – z.B. ob alle Leute eines Gruppenfoto die Augen offen haben. Auch lässt sich gut überprüfen, was scharf abgebildet ist und was nicht. Gegenüber früheren EVFs in Camcordern und Bridge-Kameras mit ihren pixelig-grobes Sucherbild ist er um Welten besser. Einzig der Kontrast ist etwas hoch, so dass in dunklen homogenen Flächen Details wie z.B. der Faltenwurf eines dunklen Stoffs kaum zu sehen sind, was bei gewissen Motiven die Gestaltung erschweren kann.

Generell vorteilhaft am EVF ist, dass man die Kamera direkt am Auge hält und so weniger von der Umgebung abgelenkt ist und dass helles Umgebungslicht die Darstellung nicht trübt. Auch kann der Fotograf sich bewegende Objekte besser verfolgen (z.B. bei Videoaufnahmen, Serienbildern), als wenn er die Kamera etliche Zentimeter vor dem Gesicht oder in Bauchhöhe hält.

Die V1 besitzt einen proprietären Zubehörschuh unter einer Abdeckung. In den Zubehörschuh passen das spezielle Blitzgerät (links der Fuss des Blitzes) und der GPS-Empfänger.Die V1 besitzt einen proprietären Zubehörschuh unter einer Abdeckung. In den Zubehörschuh passen das spezielle Blitzgerät (links der Fuss des Blitzes) und der GPS-Empfänger.

Schade ist, dass die V1 über keinen eingebauten Blitz verfügt. So muss man einen zusätzlich erwerben und mitschleppen. Ein allfällig vorhandenes Blitzgerät kann man wegen dem proprietären Zubehörschuh leider nicht verwenden. Ungeschickt ist, dass für die Abdeckung des Zubehörschuhs nirgends ein Plätzchen vorhanden ist, wie man dies bei den Batterie-/Hochformathandgriffen von Nikon für die Kamera-Akkudeckel gewohnt ist. So verliert man die Abdeckung nur zu allzu leicht und dann klafft eine Lücke im schönen Design-Gehäuse.

Positiv am externen Blitz ist, dass er recht klein und sein Reflektor dreh- und neigbar ist. Auch, dass er über den Kameraakku mit Energie versorgt wird und sich eine zusätzliche Batterie erübrigt gefällt.

Wir wünschen uns noch einen Diffusoraufsatz für den Blitz sowie einen Adapter um "normale" Blitzgeräte verwenden zu können.

Praxiseinsatz

Beim Fotografieren überrascht die Schnelligkeit der Kamera, weil man von Kameras dieser Grösse anderes gewohnt ist. Sie ist beinahe sofort aufnahmebereit und schiesst Fotos ohne spürbare Verzögerung. Einzig beim Aktivieren des elektronischen Sucher ist die Kamera oder der Annäherungssensor etwas träge. Dieser Sekundenbruchteil bis der Bildschirm im Sucher angeht, dauert so lang, dass man sich fragt, ob die Kamera eingeschaltet ist oder nicht.

Ansonsten reagiert die Kamera unvermittelt und ist auch spürbar schnell. So schiesst sie schnelle Serienbilder und auch während dem Filmen sind zahlreiche (ca. 30) hochauflösende Fotoaufnahmen möglich.

Schade ist, dass Nikon es versäumt hat, der Kamera attraktive Multi-Shot-Funktionen zu verpassen, wie sie bei schnellen Serienbildern sogar von Hand möglich werden. Beispiele sind HDR-Belichtungsvariationen, Mehrfachbelichtungen für Bildüberlagerungen gegen Rauschen bei hohen ISO, Schärfe-Dehnung uvm. Auch eine Panorama-Funktion oder 3D-Funktion sind zeitgemässe Funktionen, die wir in dieser Kamera vermissen.

Dass die V1 und die J1 bewegte Schnappschüsse, d.h. zu Fotos zusätzlich ein kurzes Video als Zeitlupensequenz aufzeichnen kann, die einige Momente vor dem Drücken des Auslösers sowie danach stattfanden, ist witzig - allerdings ohne grossen Nutzen. Diese Fotos (nur JPEGs) und die dazugehörigen Videos (.MOV) werden im 16:9-Format aufgezeichnet. (Die Dateinamen beginnen mit dem speziellen Kürzel NMS und sind meist 3.5 bis 4.5 MB bzw. 6.5 bis 7.5 MB gross.) Bei (HighSpeed-)Serienfotos oder Videoaufzeichnungen machen solche Prerecording-Funktionen mehr Sinn. Doch bietet die V1 dies bei Serienbildern und Videoaufnahmen nicht - zumindest konnten wir ohne Handbuch keine solche Funktion ausmachen.

Umgekehrt haben wir beim Filmen schon oft die Möglichkeit vermisst auch Fotos aufzuzeichnen, ohne nachträglich ein Einzelbild aus dem Video extrahieren zu müssen. Das simultane Fotografieren während der Videoaufnahme ist zwar nicht neu, war bislang jedoch meist auf die Videoauflösung beschränkt und nur wenige konnten während dem Filmen hochaufgelöste Fotos schiessen.

Die Nikon-1-Kameras können dies und zwar recht gut. Die Fotos werden dabei ebenfalls im 16:9-Filmseitenverhältnis und mit einer Auflösung von 8.3 Mpx aufgezeichnet. Es steht durch diesen Beschnitt also nicht die volle Sensorgrösse (10 Mpx bei 3:2) zur Verfügung.

Was das Arbeiten mit der V1 generell angeht, so macht es Spass und führt zu ansprechenden Ergebnissen - auch bei schwierigen Lichtverhältnissen mit wenig und gemischtem Licht. Gewünscht hätten wir uns mehr externe Bedienelemente, darunter Einstellräder für ISO-Werte und EV-Korrektur, wie sie bei der Kompaktkamera Nikon Coolpix P7100 vorhanden sind.

Bedienung

Die Kamera weist nur wenige äussere Bedienelemente auf. Dies trägt zum klaren, reduzierten Designs des Gehäuses bei. Auf der Kameraoberseite befinden sich der grosse Foto- und der kleinere, rot gekennzeichnete Videoauslöser sowie die On/Off-Taste. Letztere hätten wir uns als Schiebeschalter gewünscht, damit stets sicht- und fühlbar ist, ob die Kamera eingeschaltet bzw. im Stand-by-Modus oder ausgeschaltet ist.
Rückansicht der V1 mit dem markanten Sucherokular und den relativ wenigen Bedienelementen.Rückansicht der V1 mit dem markanten Sucherokular und den relativ wenigen Bedienelementen.

Die Bedienelemente auf der Rückseite sind alle rechts vom Bildschirm platziert. Zuoberst befindet sich die F-Taste, um je nach Betriebsmodus zwischen verschiedenen Aufnahmeoptionen zu wechseln. Im Filmmodus steht HD-Video oder eine High-Speed-Videoaufzeichnung für Zeitlupen zur Wahl. Wobei im letzteren Fall die gewünschte Bildrate - umständlicherweise - zuvor im Menü festgelegt werden muss. Im Fotobetrieb kann über die F-Taste zwischen mechanischem, elektronischem und elektronischem HighSpeed-Verschluss gewählt werden. Einen Menüeintrag, um diese F-Taste mit einer anderen Funktion zu belegen, fanden wir nicht. Umdie Videoaufzeichnung zu starten, muss der Aufnahmedrehschalter auf "Film" stehen bzw gestellt werden.

Neben der F-Taste befindet sich eine Wipptaste, die zum Verstellen hoch oder runter gedrückt wird. Über diese Wippe wird im Wiedergabemodus in Bilder hinein oder hinaus gezoomt. Ist die manuelle Belichtungseinstellung gewählt, dann wird die Verschlusszeit über die Wippe und die Blende über das Drehrad verstellt. Letztere lässt sich immerhin bis auf den Blendenwert 16 schliessen, während viele Kameras mit kleinen Sensoren maximal Blende 8 bieten (ohnehin grosse Schärfentiefe wegen kürzerer Brennweite, Unschäfezunahme wegen Beugung).

Weiter unten befindet sich das griffige Betriebsmodusrades mit vier Druckpositionen für Selbstauslöser, AF/AE-Lock, EV-Korrektur und AF-Modus. Ärgerlich am Selbstauslöser ist, dass er nach jeder Aufnahme erneut eingestellt werden muss. Im Zentrum des sehr leicht gängigen Drehrads,das als Vierwege-Navigationtaste dient, sich die Ok-Taste befindet. Das Rad wird von vier Tasten(Display, Wiedergabe, Löschen und Menü) an den Eckpunkten flankiert.

WiedergabeWiedergabe
Die Empfindlichkeit kann manuell von ISO 100 bis 6400 per Menü gewählt werden. Dies ist etwas umständlich. Eine separate ISO-Taste oder gar ein Wählrad (wie bei der Coolpix P7100 für EV-Korrektur) fehlt leider. Alternativ kann man die ISO-Einstellung der Automatik überlassen, wobei es dafür drei Einstellungen gibt, die sich durch die Obergrenzen von ISO 400, 800 und 3200 unterscheiden.

Das Kameramenü ist in drei vertikal angeordnete Register für Wiedergabe, Aufnahme- und Grundeinstellungen eingeteilt und in dezenten Grautönen sowie einer grünen Farbe für die Auswahl gehalten. Der Umfang der Menüeinträge ist geringer als bei den Nikon D-SLRs üblich, doch die Anordnung der einzelnen Menüeinträge erscheint etwas willkürlich.

Gesamthaft gibt es auch oft weniger als bei einer D-SLRs einzustellen. So gibt es nur ganze Stufen bei den ISO-Werten zu wählen. Beim Aktiv-D-Lighting (zur Aufhellung von Schattenpartien) stehen nur "ein" oder "aus" zur Wahl, wogegen bei der Mikrofonempfindlichkeit dann aber wieder zwischen "ausgeschaltet", drei Intensitäten oder der automatischen Aussteuerung gewählt werden kann.

Nachtaufnahme mit der V1 und unten ein kleiner Ausschnitt (1:1) in verschiedenen ISO-Einstellungen (ohne aktivierte Hi-ISO-Rauschunterdrückung. ACHTUNG: Zur Beurteilung auf Grossansicht klicken.Nachtaufnahme mit der V1 und unten ein kleiner Ausschnitt (1:1) in verschiedenen ISO-Einstellungen (ohne aktivierte Hi-ISO-Rauschunterdrückung. ACHTUNG: Zur Beurteilung auf Grossansicht klicken.

FaZitt

Die V1 liefert trotz des kleinem Sensor eine durchwegs gute Bildqualität, wobei sie nicht mit jener von D-SLRs konkurrieren kann. Was uns nicht überzeugt ist die Bedienung, die sich mangels externen Bedienungselementen als umständlich erweist, wenn man denn gerne manuelle Einstellungen vornehmen will. Für den vollautomatischen Betrieb reicht ja ein Auslöser.

Die Kamera scheint eher für die Aufsteiger von Kompaktkameras ausgelegt zu sein, als dass dem versierten eine kompakte Alternative in die Hand gibt. Bei der J1 ist dies noch zu verschmerzen, beim höherwertigen Modell jedoch weniger. Da bietet beispielsweise das günstigere, aber auch voluminösere Kompaktkamera-Topmodell – die Nikon Coolpix P7100 – mehr Einstellmöglichkeiten.

Enttäuschend ist auch spartanische Ausstattung an Funktionen (keine HDR u.ä.), äusserst erfreulich dagegen die Schnelligkeit der Kamera, die selten zu Wartezeiten zwingt. So gesehen lässt sich die Kamera echt als Schnappschusskamera verwenden.

Die beiden Verteter des neuen
Die beiden Verteter des neuen "Nikon 1"-Systems: links ist die etwas kleinere Nikon 1 J1 zusehen, rechts die Nikon 1 V1 mit der Erhöhung auf der Oberseite infolge ihres elektronischen Suchers.
Die kleine und günstigere Nikon 1 J1 gibt es in den fünf Farben Weiss, Schwarz, Silber, Rot und Pink. Auch die Objektive sind - bis auf das grosse PowerZoom - in diesen Farben erhältlich.
Die kleine und günstigere Nikon 1 J1 gibt es in den fünf Farben Weiss, Schwarz, Silber, Rot und Pink. Auch die Objektive sind - bis auf das grosse PowerZoom - in diesen Farben erhältlich.
Die V1 gibt es in der klassischen Profifarbe Schwarz und in trendigem Weiss.
Die V1 gibt es in der klassischen Profifarbe Schwarz und in trendigem Weiss.
Zu den
Zu den "Nikon 1"-Kameras sind aktuell vier Objektive erhältlich. Ihre Brennweite muss mit Faktor 2.7x multipliziert werden, um sie mit Kleinbild (KB) zu vergleichen: 1 Nikkor 1:2,8/10 mm (KB: 27 mm): CHF 228.- 1 Nikkor VR 1:3,5-5,6/10-30 mm (KB: 27-81 mm): CHF 298.- 1 Nikkor VR 1:3,8-5,6/30-110 mm (KB: 81-297 mm): CHF 298.- 1 Nikkor VR 1:4,5-5,6/10-100 mm PD-ZOOM (KB: 27-270 mm): CHF 898.-
Auch die Objektive gibt es in den passenden Farben.
Das abgebildete 1 Nikkor VR 1:3,8-5,6/30-110 mm ist ein Telezoom, dessen Brennweite auf Kleinbild umgerechnet 81-297 mm beträgt und zum 298.- Franken kostet.
Auch die Objektive gibt es in den passenden Farben. Das abgebildete 1 Nikkor VR 1:3,8-5,6/30-110 mm ist ein Telezoom, dessen Brennweite auf Kleinbild umgerechnet 81-297 mm beträgt und zum 298.- Franken kostet.
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