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Publikationsdatum
11. September 2025
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Die Nikon ZR positioniert sich als leichteste All-in-One-Cinema-Kamera ihrer Klasse und wiegt lediglich 540 Gramm ohne Akku. Das wetterfest abgedichtete Magnesiumgehäuse verzichtet bewusst auf Sucher und ausgeprägten Handgriff, was die kompakten Abmessungen von 134 × 80,5 × 49 Millimetern ermöglicht. Herzstück der ZR bildet der aus der Z6III bekannte, teilweise gestapelte 24,5-Megapixel-Vollformatsensor mit verbesserter Auslesegeschwindigkeit, der Rolling-Shutter-Effekte minimiert.

Die Videoauflösung erreicht bis zu 6K mit 60 Bildern pro Sekunde bei interner Aufzeichnung auf CFexpress-Karten. In 4K-Auflösung seien Zeitlupenaufnahmen mit 120fps möglich, während Full-HD-Material mit bis zu 240fps aufgezeichnet werden könne. Der Sensor verfüge über eine Dual-Base-ISO-Empfindlichkeit von 800 und 6400 im Log3G10-Modus und erreicht laut Hersteller einen Dynamikumfang von über 15 Blendenstufen.

Besonders hervorzuheben ist die Integration des exklusiven R3D-NE-Codecs, der REDs bewährte Farbwissenschaft in das Nikon-System überträgt. Damit lassen sich ZR‑Aufnahmen nahtlos in bestehende RED-Workflows integrieren. Alternativ stehen N-RAW, Apple ProRes RAW HQ sowie verschiedene ProRes- und H.264/H.265-Formate zur Verfügung. Die 12-Bit-RAW-Aufzeichnung erfolgt intern, ohne externen Rekorder.

Der 4-Zoll-Touchscreen-Monitor im 16:10-Format bietet eine Auflösung von 3,07 Millionen Bildpunkten und eine Helligkeit von 1000 Nits bei vollständiger DCI-P3-Farbraumabdeckung. Das Display lässt sich neigen und drehen, wobei die Anzeige bei Hochformataufnahmen automatisch rotiert. Bis zu zehn 3D-LUTs können für die Echtzeitvorschau geladen werden.

Ein Alleinstellungsmerkmal stellt die weltweit erste kamerainterne 32-Bit-Float-Audioaufnahme dar. Diese Technologie ermögliche einen derart grossen Dynamikumfang, dass eine kontinuierliche Pegelüberwachung während der Aufnahme entfalle. Die Nachbearbeitung könne ohne Übersteuerungsrisiko erfolgen. Drei interne MEMS-Mikrofone erfassen den Ton, optional lässt sich das neue digitale Richtmikrofon ME-D10 anschliessen, das ein Signal-Rausch-Verhältnis von 77 dB bietet.

Das lüfterlose Gehäusedesign sorge für geräuschlosen Betrieb, wobei Nikon Aufnahmezeiten von bis zu 125 Minuten in 6K/60p ohne Überhitzung verspricht. Der bekannte EN-EL15c-Akku liefert Strom für etwa 95 Minuten Videoaufzeichnung. Die Speicherung erfolgt wahlweise auf CFexpress-B- oder microSD-Karten, wobei Letztere nur für langsamere Aufnahmeformate geeignet sind.

Die Kamera verfügt über den etablierten Hybrid-Autofokus der Z6III mit Motiverkennung für neun verschiedene Objekttypen und einer Empfindlichkeit bis -10 EV. Die fünfachsige Bildstabilisierung kompensiere Verwacklungen um bis zu 7,5 Blendenstufen, und die sogenannte «Breathing-Korrektur» sorge für natürlichere Fokusübergänge bei Videomaterial.

Zur Anschlusstechnik gehören Micro-HDMI, USB-C, 3,5-Millimeter-Klinke für Mikrofon und Kopfhörer sowie das Z-Bajonett für alle Nikkor-Z-Objektive und F-Bajonett-Optiken mit Adapter. Zusätzlich lassen sich Drittanbieter-Objektive verwenden.

Die ZR wird ab Ende Oktober 2025 in der Schweiz verfügbar sein. Der Preis beträgt 2349 Franken für das Gehäuse und 2949 Franken für das Kit mit dem Z 24–70 mm f/4 S. Das neue Richtmikrofon ME-D10 kostet zusätzlich 299 Franken.

avguide.ch meint

Die ZR bietet beeindruckende Spezifikationen zum attraktiven Preis. Das Design mit den minimalistischen Bedienelementen könnte jedoch polarisieren – hier wird sich zeigen, ob Nikons Mut zur Reduktion aufgeht.