Sony Cyber-Shot HX90V – der kleine Selfie-Meister
Die HX90V ist eine der kleinsten Superzoom-Kameras auf dem Markt. Mit einem 30-fachen Zoombereich, optischem Bildstabilisator, eingebautem GPS, Pop-Up-Blitz und einem bemerkenswerten OLED-Sucher ist sie üppig ausgestattet. Hinzu kommt ein 3-Zoll-Display ohne Touch-Eingabe, dafür mit 180-Grad-Klappfunktion. Damit sind Selfies im Handumdrehen erstellt.
Ein Moduswahlknopf oben, ein Einstellrad hinten und ein Objektivring ermöglichen trotz der winzigen Abmessungen eine sichere Bedienung. Full-HD-Videoaufnahmen sind in verschiedenen Formaten möglich. Mit WiFi und NFC sind schnell Kontakt zu Smartphone und Internet hergestellt.
Praktischer Einsatz
Per Schieberegler springt der Sucher aus dem Gehäuse. Ein Näherungssensor aktiviert ihn automatisch, sobald man sich mit dem Auge dem Sucher nähert. Im Test schaute ich durch und sah erst mal alles unscharf. Ach so, erst noch den Regler mit zwei Fingern weiter herausziehen, dann funktioniert es.
Danach war jeweils eine Wohltat, durch diesen winzigen OLED-Sucher zu blicken. Kräftige Farben und erstaunliche Schärfe machen das Fotografieren damit zum Vergnügen. Besonders, wenn durch grelles Sonnenlicht nichts mehr auf dem Bildschirm zu erkennen war.
Kleiner Nachteil: Wird der Sucher wieder eingefahren, schaltet sich die Kamera aus. Unter der kryptischen Menü-Einstellung "Fkt. f. geschloss. VF" kann diese Automatik abgeschaltet werden.
An einem geriffelten Aufsatz hält man die sonst etwas rutschige HX90V fest im Griff. Die Videotaste ist sehr nahe an der Daumenauflage platziert und kann deshalb schon mal ungewollt ausgelöst werden.
Mit der "intelligenten" und der "überlegenen Automatik" sind die ersten Fotos schnell geschossen. Mehr Kreativität bieten die manuellen PSAM-Modi, ein Schwenkpanorama sowie 28 Szenenprogramme und Filtereffekte. Den Funktionstasten und dem Steuerring können häufig benutzte Funktionen zugeordnet werden.
Besonders gefallen hat der grosse Zoombereich, der mit 24–720 mm so ziemlich alles einfängt, was einem im Urlaub vor die Linse gerät. Dank intelligentem Steady-Shot werden auch Videoaufnahmen im Telebereich wirkungsvoll stabilisiert. Wird dabei gezoomt, ist ein leises Surren auf den Videos zu hören. Der Nachführ-Autofokus beim Filmen arbeitet recht zügig und zuverlässig.
Der aufklappbare Bildschirm ist sehr praktisch und ermöglicht auch unauffällige Aufnahmen "aus der Hüfte".
Bildqualität und Fazit
Die Fotos aus der HX90V können auf den ersten Blick voll überzeugen. Sie sind scharf, kontrastreich und sehr farbenfroh, wirken manchmal fast schon etwas künstlich. Wenn man sie bei genauer betrachtet, sieht man eine starke elektronische "Behandlung". Sie wirken dann wie auf Leinwand oder Raufasertapete gemalt.
Diese Hintergrundstruktur erscheint bereits bei Aufnahmen ab ISO 160. Bilder im Tele-Anschlag zeigen an harten Kanten oft pinke und blaugrüne Farbsäume. Verkleinert betrachtet oder in Standardgrössen ausgedruckt sind sie dennoch absolut alltagstauglich.
Die Farben in Videoclips brachte die Sony-Kamera auch sehr kräftig und natürlich zur Geltung. Im Telebereich ebenfalls mit den obigen Farbsäumen.
Wer gerne mit kleinem Gepäck reist, findet in der Sony Cyber-Shot DSC-HX90V eine starke Kamera mit umfangreicher Ausstattung in Hosentaschengrösse. Die HX90V ist für 479 Franken im Handel erhältlich.