TESTBERICHT
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Nikon Coolpix P900 – die lange Röhre

Die schwerste im Vergleich: Nikon P900 mit grosser Röhre.Die schwerste im Vergleich: Nikon P900 mit grosser Röhre.

Mit seinem 83-fachen Zoombereich und dem massiven Objektiv-Rohr beeindruckt die Nikon P900 schon rein äusserlich. Damit schaut man auf der Safari ins Auge des Löwen oder fängt am Nachthimmel Details ein, die man von Auge nicht sieht.

Die lichtstarke Linse verspricht ausgezeichnete Bilder, und der 1/2.3 Zoll grosse Bildsensor mit 16 Megapixel ist eine gute Kombination.

Bei Fotografieren vergrössert eine eigene "Überblickstaste" vorübergehend den Blickwinkel, damit das Motiv leichter eingerahmt werden kann. Serienaufnahmen gibt es in acht Varianten. Inklusive einer "Pre-Shot-Cache" Funktion, um den perfekten Moment nicht zu verpassen.

Mit eingebautem GPS können Aufnahmeorte protokolliert und über Wi-Fi und NFC sofort freigegeben werden.

Praktischer Einsatz

Die bullige Bridgekamera liegt sehr gut in der Hand und lässt sich auch mit gröberen Wurstfingern sicher bedienen. Mit den vielen Direkt-Tasten und individuell belegbaren Funktionstasten sowie drei Wahlrädchen am Gehäuse lässt sich die Kamera zügig einstellen.

Der Bildschirm ist in alle Richtungen schwenkbar und erlaubt die unmöglichsten Aufnahmepositionen ohne körperliche Verrenkungen. Das Display lässt sich nach innen schliessen, sodass es beim Transport gut geschützt ist.

Dank elektronischem Sucher sieht man die Motive auch im Sonnenlicht. Er neigt jedoch baubedingt zu "Regenbogen-Blitzern", was jedoch nicht jedem Benutzer gleich störend auffällt. Ein weit hochklappender Blitz sorgt auch im Dunkeln für gute Bilder.

Aufnahmen aus freier Hand werden vom optischen Bildstabilisator wirkungsvoll entwackelt. Auch im vollen Tele-Anschlag bei 2000 mm erhält man erstaunlich scharfe Fotos. Da sich dabei die Lichtstärke verschlechtert (bis f6,5), sollte man speziell bei wenig Licht darauf achten, dass die ISO-Automatik kein Rauschen ins Bild bringt. Oder dass durch zu aggressive Rauschunterdrückung die Details in den Fotos "zuschmieren".

Der Autofokus hält das Motiv schnell und sicher in der Schärfe. Zumindest Beim Fotografieren. Wer Videoaufnahmen macht, merkt schnell, dass dies nicht unbedingt die Paradedisziplin der P900 ist.

Zum einen ist der Zoomantrieb klar und deutlich auf den Videos zu hören, zum andern hat der permanente Autofokus öfters Mühe scharfzustellen. Belichtungseinstellungen beim Filmen sind zudem stark eingeschränkt.

Bildqualität und Fazit

Fotos werden mit der Nikon Coolpix P900 im Weitwinkelbereich farbtreu und bis in die Ecken scharf gezeichnet aufgenommen. Im Tele-Anschlag sind bei genügend Licht ebenfalls sehr gute Resultate erzielbar – so lange man die Rauschkorrektur im Auge behält.

Die P900 ist eine ideale Kamera für alle, die weit Entferntes nah heranholen möchten. Sei dies am Himmel, bei der Vogelbeobachtung oder auf Safari. Die ausgezeichnete Bildstabilisierung kann auf Reisen und in engen Umgebungen ein Stativ ersetzen.

Die sehr gute Bildqualität und der enorme Brennweitenbereich haben jedoch ihren Preis. So ist die Nikon-Kamera die grösste und mit über 900 Gramm auch die schwerste im Vergleich. Wer mehr als nur schnelle Urlaubs-Schnappschüsse im Sinn hat und das Mehrgewicht auf sich nimmt, wird mit der 648 Franken teuren Coolpix P900 sehr zufrieden sein.

Das 83-fache Zoom der Nikon Coolpix P900 mit Weitwinkel- und mit Tele-Einstellung. Auf dem linken Foto befindet sich der Kirchturm in der Bildmitte.Das 83-fache Zoom der Nikon Coolpix P900 mit Weitwinkel- und mit Tele-Einstellung. Auf dem linken Foto befindet sich der Kirchturm in der Bildmitte.