Nikon Coolpix AW100
Mit ihren Spezifikationen mit 16 Mpx, Full-HD-Video (1080/30p mit Stereoton) und der Ausstattung (5x-Zoom mit Bildstabilisator, GPS, Kompass, Karten) gehört sie zu den Topmodellen unter den Allwetterkameras.
Im GPS-Modus können Aufnahmeorte auf einer Karte angezeigt werden. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Weg zu protokolieren. GPS kann per Download mit aktualisierten Daten ergänzt werden. Durch assisted GPS (aGPS bzw. A-GPS) erkennt die Kamera sehr schnell die aktuelle Position, was bei anderen GPS-Empfängern nach dem Kamerastart manchmal einige Minuten dauern kann. In der Kameradatenbank sind auch Sehenswürdigkeiten gespeichert.
In dieser Preisklasse und angesichts der sonst vollständigen Ausstattung vermissen wir allerdings eine voll manuelle oder halbmanuelle (Zeit- bzw. Blendenautomatik) Belichtungseinstellung.
Auf der Rückseite wirkt die Kamera eher breit und bietet rechts viel Platz für Tasten. Diese sind allesamt klein und relativ flach und liegen zudem eng beieinander. Einzig der Auslöser oben und die auf der linken Seite befindliche Action-Taste sind angenehm gross. Dies gilt übrigens auch für den Verschluss der Abdeckung, unter der sich Anschlüsse, Speicherkarte und Akku befinden. Dass dieses Fach seitlich platziert ist, empfinden wir – wie eingangs erwähnt – als vorteilhaft.
Eine Erleichterung für den Benutzer – auch beim Fotografieren mit Handschuhen – soll die Motion-Funktion sein. Ist sie aktiv und wird die Kamera aus dem Handgelenk geschüttelt, wird das Action-Menü aufgerufen, wo zwischen den Betriebsmodi, der Wiedergabe und der Landkartenanzeige gewählt werden kann. Die Empfindlichkeit dieses Motion-Sensors kann in drei Stufen eingestellt werden. Überzeugen konnte die Funktion nicht. Sie reagiert nicht so flott, und man kann sich so auch die Kamera versehentlich aus einer nassen Hand schütteln.
Einstellungen an der AW100 werden über Direkttasten und das Kameramenü oder das erwähnte Action-Menü getätigt. Letztere wird per Schütteln oder über die grosse Taste auf der linken Gehäuseseite aufgerufen. Ein Funktionsmenü gibt es nicht.
Das Menü besteht aus drei Registern (Foto, Film, Grundeinstellungen) und bietet – Nikon untypisch – nur wenige Einträge. Zum speziellen GPS-Menü gelangt man umständlicherweise nur über die Kartenseite, die ihrerseits über die Action-Taste oder per Schütteln aufgerufen wird.
Alles in allem ist die Bedienung problemlos, könnte aber mit grösseren und akzenturierteren Tasten und der Zuordnung des GPS-Menüs zum normalen Menü gewinnen.
Die Coolpix startet schnell, stellt im Nu scharf und löst mit minimaler Verzögerung aus.
Unter optimalen Umständen, d.h. mit ausreichend Licht, liefert die Nikon eine gute Bildqualität mit kräftigen Farben, wobei weitere Bildstile zur Verfügung stehen. In der Praxis zeigt die Kamera einige Male Mühe mit dem Autofokus im Nahbereich. Bis ISO 400 ist die Bildqualität gut und auch ISO 800 sind die Bilder noch relativ detailreich, darüber nimmt die Detailwiedergabe deutlich ab. Einen Schärfeabfall gibt es typischerweise auch zum Rand hin.
Alles in allem gehört die die Nikon Coolpix AW100 zu den besseren Allwetterkameras und ist ihr Geld allemal wert. Sie empfiehlt sich für alle, die eine ständige Reisebegleiterin für Fotos und Videos suchen, die in einer Hemd- oder Hosentasche unterkommt.