Olympus Tough TG-1
Das neue Topmodell im Olympus Tough-Sortiment ist die TG-1. Sie wurde im Mai erst angekündigt und traf erst während der Testphase bei uns ein. Die Kamera zeichnet sich durch eine reichhaltige Ausstattung (GPS, Kompass, LED-Leuchte etc.), grossen Funktionsumfang, umfangreiches Zubehör und ein im Weitwinkelbereich lichtstarkes 4x-Zoom aus (1:2.0-4.9/25 - 100 mm).
Das GPS speichert den Aufnahmestandort in Fotos, kann Standortinfos erfassen und in einem bestimmten Intervall die Wegstrecke protokollieren. Mit 12 Metern Tauchtiefe gehört sich auch zu den robusteren Modelle, wobei sie mit einem optionalen Unterwassergehäuse sogar 45 Meter schafft (mit weiterem Zubehör bestückt: maximal 40 Meter).
Die Kamera im Titan-farbenen Metallgehäuse ist vergleichsweise schwer und dick, wirkt aber sehr wertig und weckt Assoziationen zur Edelklasse von Kompaktkameras. Allerdings verzichtet die TG-1 leider auf manuelle Belichtungseinstellungen und halbautomatische Programme, beschränkt sich stattdessen – wie die meisten (billigeren) Allwetterkameras – auf Vollautomatik, Programmautomatik, Motivprogramme und Effektmodi.
Die Handhabung der TG-1 ist dank eines übersichtlichen Tastenlayouts und eines Betriebsartenrades einfach, doch leider fehlen die Direkttasten. Zugriff auf die wichtigsten Fotoeinstellungen ermöglicht das am rechten Bildschirmrand einblendbare Funktionsmenü (Blitzmodi, Makro, EV-Korrektur, ISO, WB, Serienbild, Selbstauslöser, Auflösung).
Wichtigstes Bedienelement ist der Joystick, der auch das erwähnte Funktionsmenü aufruft und der von einer Blumenkelch-artigen Vierwegetaste umgeben ist. Dieser Joystick lässt sich allerding nicht gut bedienen bzw. nur schlecht nach oben drücken, weil er zu nahe an der Play-Taste und beim Modusrad platziert ist.
Auch nicht optimal gelungen ist das siebenseitige Menü für die Grundeinstellungen. Mehrere Menüregister haben das gleiche Symbol und die gleiche Benennung, was die Orientierung während der Eingewöhnungsphase erschwert. Jede Seite besteht übrigens aus sieben Menüzeilen, ausser jener für Filmaufnahmen, die mit fünf auskommt.
Im Grossen und Ganzen ist die Bedienung der wertigen Kamera dennoch gut, wenn auch verbesserungsfähig. Praktisch ist die TAP-Control (Schlagen des Kameragehäuses) fürs Fotografieren mit Handschuhen.
Die TG-1 gehört zu den am besten ausgestatteten Allwetterkameras und weckt – auch angesichts des Preises - hohe Erwartungen.
Die Kamera reagiert schnell und ohne grössere Verzögerungen. Die Bildqualität ist überdurchschnittlich gut, wobei die Bilder kameraintern intensiv aufgebessert werden. Die Aufnahmen sind von der Belichtung und der Farbwiedergabe angenehm ausgeglichen. Die Fotos sind zwar scharf, doch die Detailwiedergabe hält sich – nicht nur wegen der Auflösung von 12 Mpx – in Grenzen. Bis und mit ISO 400 sind die Bilder gut, darüber wird das Rauschen deutlich sichtbar und die Bilder wirken etwas weich gespült. Letzteres gilt generell auch für Videos, die zwar gut ausfallen, jedoch schärfer sein dürften.
Die Olympus TG-1 ist eine empfehlenswerte Kamera nicht nur für Outdoor-Fans, für jene jedoch in besonderem Masse durch ihre überdurchschnittlichen Fähigkeiten und ihre Robustheit sowie für Tauchende wegen der reichhaltigen UW-Zubehöroptionen.