TESTBERICHT
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Audeze LCD-2 Classic: Hörtest

Der LCD-2 Classic geht einen ganz anderen Weg als der Sundara. Hier hat man sich dem Hörgenuss verschrieben, der auch nach Stunden als wohlklingend und anstrengungslos beschrieben werden kann.

Mit «wohlklingend» ist ein neutraler oder angehobener Frequenzgang gemeint, der nach 1 kHz abfällt. Dieser Abfall bei den Frequenzen ist nicht weiter schlimm für Musikliebhaber, die empfindlich auf Schärfe bei den Höhen reagieren.

Der LCD-2 Classic ist keinesfalls extrem gefärbt. Bis 1 KHZ ist er sogar total neutral. Er ist anders als der Sundara alles andere als distanziert. Nicht selten habe ich mich in die ersten Reihen eines Konzertes versetzt gefühlt – das rockt! Jeder Ton ist voluminös und alles andere als blutarm, was man beispielsweise dem Sundara vorwerfen könnte.

Ein Nachteil dieses «Nahe am Geschehen»-Effekts ist der Verlust einiger kleiner Details. Trotzdem ist die Musik eindrucksvoll von einer Luftigkeit geprägt, wie ein riesiger Konzertsaal mit leichtem Hall und viel Raum zwischen den Instrumenten. Das Ganze ist ein wundervolles Zusammenspiel und Interagieren der verschiedensten Instrumente, gestützt auf den berüchtigten hochdynamischen Audeze-Bass.

Zugegeben, in der mittlerweile riesigen Kopfhörer-Flotte von Audeze gibt es detailliertere, höher auflösende und transparentere Exemplare. Der LCD-2 Classic hat aber neben seiner überzeugenden Leistung auch einen sentimentalen Wert. Er ist derjenige Magnetostat, der die Firma Audeze als feste und heute nicht wegzudenkende Grösse im Kopfhörermarkt etabliert hat.

Der LCD-2 Classic ist eine Hommage an andere Modelle, mit der sich die Firma nun selber feiert – und mit einem günstigen Preis alle einlädt mitzufeiern. Der heutige LCD-2 klingt nicht mehr so wie der Classic, und wer gerne ein Stück metaphorische Kopfhörergeschichte abbeissen möchte, der kann den Classic und den heutigen LCD-2 im K55 in Zürich vergleichen.

Ein Meilenstein: der LCD-2 Classic.Ein Meilenstein: der LCD-2 Classic.