TESTBERICHT
Seite 5 / 6

Impulsiv und feinzeichnend

Kontaktfreudige, massiv vergoldete und hochstromfeste Lautsprecher-Klemmen garantieren, dass die Impulsfreudigkeit nicht leidetKontaktfreudige, massiv vergoldete und hochstromfeste Lautsprecher-Klemmen garantieren, dass die Impulsfreudigkeit nicht leidet

Die hier zur Verfügung stehende, begrenzte Leistung bedeutet aber ganz und gar nicht, dass dieser Verstärker brav oder gar müde klingen muss!

Ganz im Gegenteil: Der Hörtest zeigt sofort, dass er ein Meister der Impulswiedergabe ist. Wie der Sugden A21SE die Saiten von Gitarren, Harfen und sogar von Kontrabässen anpackt, ist atemberaubend. Schnell, knackig und traumhaft präzis erscheint das Anzupfen, und das Ausklingverhalten ist ebenso packend wie der Abgang bei einem exzellenten Wein.

Doch auch in Sachen Klangschönheit gibt sich dieser Class-A-Verstärker keine Blössen. Bei anspruchsvollsten Streicherklängen, Solo-Stimmen und Choraufnahmen gibt der A21SE einen unglaublich differenzierten Klang zum besten, der vor Obertönen nur so strotzt, aber dennoch nie grell oder gar metallisch wirkt. Absolut faszinierend ist es bei barocken Werken zu hören, wie die leisen und sehr feinen Impulse des Begleit-Cembalos exzellent definiert und klar hörbar werden, während sie von anderen Verstärkern sträflich vernachlässigt werden. Schmetternde Blechbläser verblüffen bis zu beachtlichen Schallpegeln durch hohe Dynamik und ein strahlendes Klangtimbre. Erst bei fast nervender Lautstärke beginnt der AE21SE weich und nicht schreiend grell zu clippen.

Sehr breit und abgrundtief erscheint die Klangbühne bei Orgelmusik und grossorchestralen Werken. Die räumliche Tiefenstaffelung ist exzellent. Und auf die Tonlagen bezogen stellt man hocherfreut fest, dass der AE21SE vom tiefsten Kontrabass bis zum höchsten Pikkolo alles im Griff hat.

Right-Fidelity

Einem bestimmten Kangcharakter lässt sich dieser Verstärker nicht zuordnen. Er huldigt weder dem Röhrensound, noch hat er das krispelige, nach hart tendierende  Element vieler topmoderner Class-D-Verstärker. Er klingt weder betont warm, noch hell oder gar bassig, sondern ganz einfach richtig!

Bei Hard-Rock, Synthesizerklängen und Techno, so wage ich mal die Behauptung, kommen die Qualitäten dieses Gerätes kaum ganz zum Tragen, und die Unterschiede zu konventionellen Verstärkern werden deutlich geringer. Zwar bringt er alle Klang-Informationen mit gehörigem Druck, doch liegen seine Talente eher auf der Unplugged-Seite, also bei der Wiedergabe natürlicher, elektronisch unverstärkter Instrumente.

Übersicht zu diesem Artikel
Seite 1:
Seite 2:
Seite 3:
Seite 4:
Seite 5:
Seite 6: