Shanling entstand 1988 und begann als Experte für Röhrentechnik in CD-Spielern sowie Verstärkern. Nachdem die Firma sich jahrelang auf tragbare Audio-Player konzentriert hatte, bringt sie nun mit dem SCD3.3 wieder stationäre High-End-Geräte heraus. Zeigt das eine allgemeine Verschiebung weg von tragbaren und hin zu fest installierten Geräten in China? Man kann nur vermuten. Der SCD3.3 integriert viele hippe Audiotechniken, zum Beispiel einen R2R DAC, aber auch Röhren am Ausgang. Preislich liegt der Shanling-SACD-Player im Bereich eines Technics SL-G 700 M2 aber deutlich unterhalb von Top-Produkten wie dem Marantz SACD 10 oder dem Esoteric K-03XD.
Im Zentrum steht Shanlings HD850-Lasersystem. Man legt die CD von oben ein, ein CD-Puck fixiert sie. Die Bauweise nutzt keine motorisierten Teile. Das soll Störgeräusche des Servos vermeiden. Das Laufwerk spielt CD, SACD sowie MQA-CD ab.
Die Umwandlung übernimmt ein R2R-Digital-Analog-Wandler der zweiten Generation. Er besitzt 212 präzise Widerstände (0,01 Prozent Toleranz). Im Gegensatz zu Delta-Sigma-Wandlern arbeitet er ohne Oversampling. Ein R2R-Wandler soll gemäss Shanling und gängiger Meinung vieler Audiosiasten geringere Verzerrungen und bessere Linearität ermöglichen. Das DSD-Signal wird intern umgewandelt oder direkt über I2S, aber auch koaxial ausgegeben.
Die Ausgangsstufe nutzt 12AT7-Röhren der Beijing Electron Tube Factory, gebaut nach Plänen von Dr. Cai Hongren. Sie speisen Cinch- und XLR-Ausgänge. Der Player arbeitet entweder als Line-Ausgang oder als Vorverstärker mit Lautstärkeregelung.
Zwei 66-Watt-Transformatoren versorgen separate Strompfade. Das Aluminiumgehäuse wiegt zehn Kilogramm. Ein durchsichtiges Fenster in der Frontplatte zeigt die beleuchteten Röhren. Das zieht Aufmerksamkeit auf sich und wirkt.
Als USB-DAC unterstützt der SCD3.3 PCM bis 768 Kilohertz ausserdem DSD512. USB-Laufwerke als auch Bluetooth erweitern die Auswahl an Quellen. Man steuert das Gerät über einen 5-Zoll-Touchscreen, eine Fernbedienung oder eine Smartphone-App.
Der Schweizer Vertrieb läuft über Portacomp. Preise sind momentan unbekannt, man schätzt den Preis auf circa 3800 Franken. Die Auslieferung soll Ende 2025 erfolgen.

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