Hörtest – aktiv muss er sein
Der Sony MDR-1000X kann, auch wenn der Akku leer ist, munter weiterspielen. Allerdings ist dann der Klang topfig und kraftlos. Wie unsere Messungen im avguide.ch-Audiolabor zeigten, ist der Frequenzgang hier nicht sehr ausgewogen und dementsprechend ist es auch der Klang. Im aktiven Modus, aber ohne eingeschaltete Geräuschunterdrückung klingt der Hörer wie verwandelt, ausgewogen, räumlich und brillant, ohne jedoch durch irgendwelche aufgeblähte Tonlagen zu nerven.
So reicht der Bass bis in den tiefsten Frequenzkeller, ohne mit einem aufgeblähten Dröhnbass zu nerven, wie das so viele trendige Kopfhörer tun. Nein, hier fehlen billige klangliche Tricks, und der Sony MDR-1000X präsentiert sich im Test mit einem sauberen HiFi-Klang. So lässt sich auch mal ein Violinkonzert, eine Big-Band oder knallharter Rock mit Genuss anhören. Durch seine Ausgewogenheit ist der Hörer ein echter Hansdampf in allen Gassen, der in allen Musik-Stilrichtungen lustvoll aufspielt.
Aktiviert man die Geräuschunterdrückung, verschlechtert sich der Klang kaum merklich. Bei klassischer Musik reduziert sich die Klangdefinition, aber geringfügig. So ein feines Cembalo-Zupferchen verliert an Strahlkraft, und die Klangfarben der Streicher nivellieren sich. Dasselbe Spiel dann bei Beckenschlägen und anderen perkussiven Instrumenten, die geringfügig an Brillanz und Vitalität verlieren. Der grosse Gewinn an Klarheit des Klangbildes in lärmiger Umgebung steht jedoch in keinem Verhältnis zur doch recht geringen Klangverschlechterung.
Was die Messungen ja schon andeuteten, zeigte sich beim Vergleich der bisherigen Geräuschunterdrückung des Klassenprimus, dem Bose QC 35, und dem MDR-1000X: Je nach Art des Lärms hat mal der eine und mal der andere Hörer punkto Lärmvernichtung die Nase vorne. Beide Hörer zeigen das heute Mögliche in Sachen Geräuschunterdrückung.