Klangverbesserer und Messresultate
Obwohl der Sony MDR-1000X auch Bluetooth mit aptX unterstützt, hat man ihm das hauseigene LDAC-System spendiert, das eine Übertragungsrate von bis zu 990 kbit/s erreichen soll. Das liegt dann schon sehr nahe bei einer CD-Qualität, noch nicht aber bei echtem High-Res-Audio.
Die interne, DSEE HX genannte Klangverbesserung soll zudem die bei datenreduzierten Dateien wie MP3 oder AAC die "herausgetrennten" Klanganteile wieder hinzufügen und die Klangqualität – gemäss Sony – auf ein High-Res-Audio-Niveau bringen. Doch dies ist eine arg kühne Behauptung, die nicht nur ich stark anzweifle und die sich im Hörtest in keiner Weise bestätigen liess.
Im Audiolabor von avguide.ch wurde der MDR-1000X zusammen mit Kopfhörern wie dem Bose QC 35 und dem Sennheiser PXC 550 ausgemessen. Gemessen wurden der Frequenzgang sowie die Wirkung der Geräuschunterdrückung und der Ambient-Modi.
Der Frequenzgang im passiven Betrieb, also dann wenn der Akku leer wäre, ist beim MDR-1000X sehr unausgeglichen und zeigt neben einer Anhebung bei 100Hz bei 2 kHz eine drastische Delle. Wie das dann klingt, zeigt der Hörtest. Ganz anders präsentiert sich der Frequenzgang im aktiven Modus. Hier wird der Frequenzgang dermassen linearisiert, dass von der vorhin erwähnten Anhebung und der Delle rein gar nichts mehr festzustellen ist.
Erfreulich ist, dass sich die Frequenzgänge am Kabel und via Bluetooth kaum unterscheiden. Dies sagt allerdings noch wenig über die feinen Klangunterschiede im High-Res-Bereich aus. Die Messung des "Ambient Sound" zeigt, dass auf der Stellung "Normal" ausser einer Absenkung der Mitten das volle Spektrum des Umgebungsschalls zum Gehör geschickt wird.
Bei der Stellung "Voice" jedoch werden die tieferen Frequenzen unterhalb 200 Hz zurückgehalten. So sind vor allem Stimmen hörbar, aber kein tieffrequenter Motorenlärm.
Die Messergebnisse der Geräuschunterdrückung weisen den Hörer klar zur Spitzenklasse zu. Hier ergab sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Bose QC35 und dem MDR-1000X, das keiner für sich entscheiden konnte. Je nach Frequenzlage dämpfte mal der eine, mal der andere Hörer, den Umgebungslärm besser ab.