TESTBERICHT
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Aktiver Ausserirdischer

Denon Urban Raver AH-D400Denon Urban Raver AH-D400

Urban Raver, so heisst unser Testkandidat aus dem Hause Denon. Das Spezielle ist dessen integrierter Verstärker, welcher für kräftige und kontrollierte Bässe sorgen soll. Der Akku hält rund 12 Stunden und kann via USB-Kabel geladen werden. Falls die Batterie trotzdem mal leer sein sollte, so kann vom aktiven in den passiven Modus geschaltet werden. Wie sich dies auf den Klang auswirkt, wird im Hörtest genauer beschrieben.

Mit seinem auffälligen, futuristischen Äusseren wirken der Urban Raver und auch dessen Nutzer wie von einem andern Stern. Einerseits durch seine sehr breite Bauweise und den Hochglanzlook, andererseits durch die im aktiven Modus blau hinterleuchteten Elemente. Diese markanten Räder sind Bedienelemente und funktionieren in Kombination mit iPhone, iPod und iPad. So kann zum Beispiel die Lautstärke durch Drehen des linken Rades eingestellt werden. Durch Drücken des rechten Rades können Anrufe entgegen genommen werden. Unüblich ist die Positionierung des Mikrofons für Telefongespräche, dieses ist in der linken Ohrmuschel unsichtbar eingebaut. Die Polsterung des Urban Raver ist äussert komfortabel, schirmt gut ab und erinnert an ein geschmeidiges Ledersofa. Kein Drücken oder Quetschen und selbst nach stundenlangem Tragen noch bequem. Punkto Verarbeitung kann nichts bemängelt werden.

Wie viele aktuelle Kopfhörermodelle setzt auch der Urban Raver von Denon auf eine kräftige Basswiedergabe. Jedoch nicht einfach mit simplem Wummern und Dröhnen, sondern mit präzisen und tiefen Bässen. Geeignet ist er für viele Musikstile wie zum Beispiel Techno, Pop oder Rock. Aber auch die leisen Töne beherrscht er gekonnt: Die Streicher auf der avguide.ch Test-CD werden äusserst natürlich, nie grell und dennoch brillant wiedergegeben. Das Klavier des Jazz Trios klingt ausgewogen und besonders bei den Obertönen kommt die feinzeichnende Art des Urban Raver zum Vorschein. Was auffällt ist, dass das Klangbild bei eingeschaltetem Verstärker wesentlich lebendiger wirkt, während im ausgeschalteten Modus die Mitten stärker betont werden. Möchte man richtig aufdrehen, so gelingt dies dank des integrierten Verstärkers auch in Kombination mit einem schwachen MP3-Player oder Smartphone.

Wer auf der Suche nach einem bequemen Kopfhörer mit einem feingezeichneten, trotzdem gewaltigen Klang ist und sich am extravaganten Design des Urban Raver nicht stört, bekommt für 399 Franken einen Top-Kopfhörer mit integriertem Verstärker.

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Ein leichter und kleiner On-Ear Kopfhörer ist der Oldskool 33 1/3 von Fischer Audio. Geliefert wird er zusammen mit einem stabilen Transportcase, welches mit Jeans-Stoff überzogen wurde und daher bestens zum Retro-Design des Kopfhörers passt. Nicht nur das Modell Oldskool, sondern auch die Master Series Wood des 2006 gegründeten, russischen Herstellers sind teilweise aus Holz gefertigt oder zumindest damit verziert. Die restlichen Teile des Oldskool sind aus Kunststoff und wirken weder billig noch besonders hochwertig. Ob einem die Kombination zwischen schwarzem Kunststoff und rötlichem Padouk-Holz gefällt, ist Geschmackssache. Uns jedenfalls gefällt der Ansatz, statt nur Metall und Plastik auch mal Holz zu verwenden.

Bezüglich Tragekomfort fällt die Bilanz dieses originellen Kopfhörers sehr durchzogen aus. Aufgrund des geringen Gewichts spürt man ihn zwar kaum, da jedoch der Anpressdruck dermassen schwach ist, verrutschen die Ohrmuscheln bei der kleinsten Bewegung. Durch die leicht nach aussen gewölbten und nicht sehr schmiegsamen Ohrpolster wird dieser Effekt noch verstärkt. Die Auflagefläche ist nicht gross genug, und schon beim Aufsetzen muss die optimale Position mühsam gesucht werden. Dass eine Reduktion der Umgebungsgeräusche bei einer solchen Bauweise nicht optimal sein kann, versteht sich von selbst. Nur gerade die allerhöchsten Frequenzen mag der Oldskool zu dämmen.

Im Hörtest führte der schwache Anpressdruck, der auch durch Zurechtbiegen des zu schwachen Bügels nicht erhöht werden konnte, zu einem dünnen Sound, welcher in lärmiger Umgebung mit nervigen Geräuschen gespickt wird. Erst wenn der Hörer etwas an das Gehör gedrückt wird, was ja eher praxisfremd ist, entfaltet sich ein akzeptabler Bass. Die Mitten klingen ausgewogen und verleihen dem Oldskool einen warmen Sound. Die Höhen klingen zwar brillant, können aber je nach Stück schnell in Richtung Zischen ausarten. Im Stück „New York New York“ von „Grandmaster Flash & the Furios Five“ ist dieses besonders gut zu vernehmen, da eine Art Schellenkranz ständig angeschlagen wird und wegen seiner Grellheit auf Dauer zu nerven beginnt. Der Bass hingegen dürfte ruhig einen Zacken kräftiger sein.

Mit dem Oldskool 33 1/3 hat der russische Hersteller Fischer Audio einen interessanten und originellen Kopfhörer auf den Markt gebracht. Dies trifft jedoch primär auf das Design zu. Um damit Musik in guter Qualität hören zu können, ist er wegen des geringen Anpressdrucks derzeit nicht geeignet. Würden die Höhen ein wenig verringert, der Anpressdruck dezent erhöht und die Polsterung weicher gemacht, so könnte auf Basis des Oldskool durchaus mal ein guter und leichter On-Ear Kopfhörer entstehen.

Zu haben ist er derzeit zu einem Preis von 179 Franken.

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