TESTBERICHT
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Robuste Soundmaschine

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Bereits ein halbes Dutzend Kopfhörer haben Philips und O'Neill zusammen entwickelt. Bezeichnungen wie „The Bend“ oder „The Stretch“ stehen für robuste Kopfhörer, welche auch mal gegen die Halfpipe knallen dürfen, ohne dabei gleich in die Brüche zu gehen. So auch deren neuster Wurf, „The Crash“. Eine imposante Erscheinung, welche 420 Gramm schwer ist und eindeutig über die massivste Bauweise unter den Testkopfhörern verfügt.

Bezüglich Tragekomfort schneidet er dank dem breiten, weich gepolsterten Kopfband erstaunlich gut ab. Der Anpressdruck ist richtig gewählt und Druckstellen entstehen auch nach mehreren Stunden nicht.

Umgebungsgeräusche lassen die grossen Lederpolster kaum zu, da die Ohren wie von Saugnäpfen umschlossen werden. Die im Kabel integrierte Fernbedienung macht den Crash zu einem vollwertigen Headset, mit welchem auch mal telefoniert werden kann. Das mit Stoff ummantelte Kabel und der Stecker aus Aluminium machen einen hochwertigen Eindruck und sind präzise verarbeitet.

Nachdem der Kopfhörer mit Klassik, Jazz und Pop auf klangliche Feinheiten geprüft worden war und dabei einen ganz passablen Eindruck machte, liessen wir es uns nicht nehmen, ihn noch mit Crossover zu befeuern. Beim Song „Wake up“ von „Rage Against the Machine“ kann er seine Stärken voll ausspielen. Schlagzeug und Bass erzeugen einen gewaltigen Druck, welcher bis in den tiefsten Keller reicht.

Die Gitarrensounds von Tom Morello und die Stimme von Zack de la Rocha treiben die Membranen zu Höchstleistungen. Wer hingegen eher zarte Klänge mag, wird zwar die feine Auflösung im Obertonbereich und die angenehmen klingenden Mitten schätzen, insgesamt aber kaum auf seine Kosten kommen, da die Basswiedergabe ständig einen Tick zu kräftig ausfällt. Zuhause ist die robuste Soundmaschine von Philips und O'Neill dann schon viel eher in den Bereichen Crossover, Punk, Rock und Hip-Hop.

Er kostet 479 Franken und ist für den harten Ausseneinsatz beim Snowboarden oder Skaten bestens geeignet.

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Überall anzutreffen sind derzeit die Kopfhörer Plattan und Zinken der schwedischen Marke Urbanears, die in verschiedenen Farben und Ausführungen erhältlich sind. Sie können auch zum Telefonieren verwendet werden. In unserem Test prüfen wir das Modell Zinken, welches mit „Developed with the professional DJ in mind“ angepriesen wird, auf Herz und Nieren und sagen, wo Vor- und Nachteile liegen.

Punkto Design lässt der Zinken nichts anbrennen: Nur mit einer Farbe kommt er aus und auch die klare, unverschnörkelte Form gefällt. Die gummierte Oberfläche fühlt sich angenehm und hochwertig an. Genial ist das Anschlusskabel, nicht etwa wegen des integrierten Mikrofons, sondern weil es beidseitig verwendbar ist. Möchte man den Zinken an grosse Kopfhörerbuchsen anschliessen, so ist kein Adapter notwendig. Einfach das Kabel umdrehen, an der andern Ohrmuschel einstecken und schon hat man statt einen 3,5 Millimeter Stecker für das Smartphone einen 6,3 Millimeter Kopfhörerstecker für das Mischpult oder die Stereoanlage zur Hand. Möchte eine zweite Person mithören, so kann das Signal an der jeweils freien Buchse angezapft werden.

In einer lauten Umgebung kann der Zinken problemlos verwendet werden. Einerseits verfügt er über eine hohe Maximallautstärke und andererseits dämmt die Polsterung ganz ordentlich. Die Stärke des Anpressdrucks ist beim Zinken jedoch an der oberen Grenze und kann nach längerer Zeit unangenehme Druckstellen verursachen. Das Kopfband ist hingegen angenehm, der Kopfhörer sitzt stabil.

Gar keine Begeisterung konnten wir hingegen für den Sound des Zinken aufbringen: Im Bassbereich wummert er munter vor sich hin, die Mitten klingen verfälscht und der Hochtöner scheint komplett vergessen gegangen zu sein. Auf der Website schreibt Urbanears, dass der Zinken für den professionellen DJ entwickelt worden sei. Weiter unten auf ihrer Seite liefern sie jedoch gleich den Beweis für den schlechten Klang. Die Abbildung des Frequenzgangs zeigt gegenüber der Mittellage von 1 kHz einen Einbruch von sagenhaften 17 dB bei 10 kHz und das ist unüberhörbar! Kein Wunder, dass dieser Kopfhörer jeden Ansatz von Brillanz vernichtet. Er klingt, wie wenn man ein Konzert aus dem Backstage mitverfolgt. Gekauft werden kann er zu einem Preis von 129 Franken.

Um zu prüfen, ob die Bauweise und Wiedergabequalität des Zinken den Ansprüchen eines DJs wirklich genügt, haben wir den Produzenten und DJ Robert Jan Meyer aka minus8 befragt.  Im
avguide.ch Interview erzählt er, was er von einem professionellen DJ-Kopfhörer erwartet.

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