Soundcheck
Die Idee, ein komplettes 5.1 Surround-System in einem nur circa 15 cm tiefen und 117 cm breiten Display unterzubringen, ist revolutionär. Dass das ganze dann aber so beeindruckend klingt, traut man dem Gerät nicht zu.
Im Film „Die Bourne Verschwörung" rast Jason Bourne mit einem gestohlenen Taxi durch Moskau. Hinter ihm heulen die Sirenen. Kurz darauf wird er seitlich von einem Polizeiauto gerammt und das Seitenfenster zersplittert in tausend Stücke. Hier überzeugen die eingebauten Chassis mit detailreicher Feinzeichnung. Unbeirrt drückt Bourne das Gaspedal durch, und der Motor heult kräftig auf. Die Dynamik meistert der WaveGuide problemlos. Die unterlegte Musik heizt die wilde Verfolgungsjagd zusätzlich an. Man hört wie die Fahrzeuge von der einen Seite zur nächsten schleudern, bevor sie mit voller Wucht ineinander prallen und unter lautem Getöse zu Schrott werden.
Ton und Bild sind in sich stimmig. Die Effekte wirken natürlich und sind räumlich korrekt positioniert. Deutlich hört man dies, wenn zum Beispiel ein Fahrzeug durchs Bild fährt. Die Ortung auch bewegter Quellen ist klar definiert. Die Umlenkung der Töne über die Wände funktioniert für die räumliche Wiedergabe bestens. Tiefbässe können schon bei mässiger Lautstärke nicht nur gehört, sondern deutlich gespürt werden. Der zum Teil pompöse Soundtrack füllt den gesamten Raum und lässt ihn grösser wirken.
Einfach gesagt: Das Bose VideoWave vermittelt ein äusserst realistisches Klangbild, ohne dass dabei die Effekte überzeichnet werden, wie dies bei herkömmlichen 5.1-Sytemen oft der Fall ist.
Im Stereobetrieb, zum Beispiel mit einem iPod, klingt das Unterhaltungssystem nicht ganz so brachial wie im Surround-Modus. Die Klangwiedergabe erlaubt es aber dennoch, das VideoWave als Stereoanlage zu gebrauchen. Die sieben Chassis lösen den Hochtonbereich fein auf und die Mitten klingen kernig, aber nie blechern oder gar grell. Der Tieftonbereich ist bedingt durch die Bassreflex-Bauweise nicht ganz so knackig, dafür umso satter.