TESTBERICHT
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Die Endstufe

Wohl kaum ein Vollverstärker der HiFi-Welt hat diese Ausmasse.Wohl kaum ein Vollverstärker der HiFi-Welt hat diese Ausmasse.

Es geht um Leistung als das Produkt von Spannung und Strom. Und von beidem können die jeweils zwölf Endtransistoren pro Kanal reichlich ausgeben. An jeder noch so niedrigen Impedanz und noch so starken Phasendrehung. Denn die komplexe Last, als die sich ein Lautsprecher beziehungsweise seine Frequenzweiche darstellt, kann unter Umständen genau diese Schwierigkeiten bereiten. Für den MA 8000 kein Problem. Bei den Messungen konnte er bis hinunter zu zwei Ohm und bei Phasendrehungen bis zu 60 Grad 35 Volt stabil abgeben – die Impulsleistung liegt dann bei 600 Watt an 2 Ohm. Das dürfte wohl für jeden Lautsprecher reichen.

Apropos standhaft: Die Amerikaner halten ungerührt fest an Ausgangsübertragern, bei McIntosh "Autoformer" genannt. Diese Art Transformator macht gewöhnlich aus hoher Spannung hohe Ströme. Sie sind deshalb fast unentbehrlich für Röhrenverstärker, so diese normal wirkungsgradschwachen Boxen antreiben müssen.

Halbleiterverstärker indes brauchen die Übertrager eigentlich nicht. Zwar baute beispielsweise Telefunken noch bis in die 1960er Transistor-Amps damit, doch inzwischen wählt (fast) nur noch McIntosh diesen vermeintlichen Umweg zwischen Leistungstransistor und Lautsprecher-Ausgang. Einfach, um über verschiedene Abgriffe auf der Sekundärseite die optimale Anpassung an 2-, 4- oder 8-Ohm-Lautsprecher zu leisten. Das Design der Mc-Zwölfzylinder erinnert an die genauso hubraumstarke und potente Endstufe MC 302, die ähnlich kurzschlusssicher und laststabil ist. Die Power-Guard-Schaltung greift schon beim geringsten Verdacht von Clipping ein.

Die gewaltigen Kräfte, die im MA 8000 stecken, werden übrigens immer langsam geweckt, um nicht mit extremen Einschalt-Strömen die heimischen Netzsicherungen zu überfordern. Immerhin kann der allein 12,7 Kilogramm wiegende Netztransformator aus den 230 Volt Netzspannung dauerhaft 13 Ampère Dauerstrom liefern, was mal knapp 3 Kilowatt Leistungsaufnahme ergibt. Dabei entsteht aber erstaunlich wenig Abwärme. Im "Leerlauf" führt sich das Grosskaliber nur 75 Watt zu Gemüte, im Standby gerade mal 0,2 Watt.

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