Tolle Zutaten
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass B&W bei den Treibern der 700er-Serie richtiggehend geklotzt hat. Die Chassis sind aus resonanzarmem Druckguss gefertigt und aerodynamisch optimiert. Eine Langhubsicke sorgt beim Tieftöner zusammen mit einer hochtemperaturfesten, seitlich belüfteten Schwingspule für eine gute Dynamik selbst im Tiefbass.
B&W spezifiziert einen Leistungsfrequenzgang bis hinunter zu 50 Hz (-3 dB), eine Angabe, die durch Hörtests untermauert wird. Tatsächlich ist die 707 S2 trotz ihren kompakten Abmessungen keineswegs nur eine halbe Portion, sondern ein echter Vollbereichslautsprecher, der auch ohne Subwooferunterstützung nie dünn klingt. Im Gegenteil: Im Regal oder bei wandnaher Aufstellung empfiehlt es sich, die rückwärtigen Bassreflexöffnungen mit den beiliegenden Stöpseln zu bedämpfen.
Zum insgesamt vitalen Klang trägt auch der Hochtöner der 700er-Serie bei. Zum Einsatz kommt eine neu entwickelte, mit Karbonpartikeln beschichtete Alumiumkalotte. Ein zusätzlicher Carbon-Ring sorgt für hohe Verwindungssteifigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht – das sind ideale Voraussetzungen für ein gutes Impulsverhalten. Wichtiger Pluspunkt der neuen Hochtönerkuppel: Die sogenannte Breakup-Frequenz (obere Materialresonanz) liegt bei 47 kHz – weit ausserhalb des hörbaren Bereichs. Der harte Klang früherer Metallkalotten wird damit endgültig ad acta gelegt.
Die von einem gerundeten Lochgitter geschützte Hochtonkalotte sitzt in einem stabilen Druckgusschassis und verfügt über ein speziell gestaltetes rückwärtiges Ausgleichvolumen. Dieses soll den nach hinten abgestrahlten Schall ohne nennenswerte Gehäusereflexionen eliminieren und zudem die Resonanzfrequenz senken. B&W setzt ja traditionell minimalistische Frequenzweichen mit flachem 6-dB-Filter ein. Dies ist aber nur möglich, weil die verwendeten Treiber von Hause aus sehr linear und über einen weiten Frequenzbereich gutmütig agieren.