Für alle Musikstile bestens geeignet
Als akustischer Prüfstein diente zunächst das neue Album des Schwedischen Jazz-Pianisten Bobo Stenson. Das im Auditorium Stelio Molo in Lugano hervorragend aufgenommene Album «Contra La Indecisión» glänzt mit perkussiven Highlights, sattem akustischem Jazzbass und perlendem Jazzpiano.
Im Trio mit dem Bassisten Anders Jormin und dem Perkussionisten/Schlagzeuger Jon Fälts wird harmonisch-melodiöser Akustikjazz skandinavischen Zuschnitts zelebriert (Anspieltipp: «Canción y Danca VI»). In der HiRes-Version (erhältlich beispielweise über Qobuz) hinterlässt der satt und dynamisch aufgenommene Track über eine hochwertige Anlage trotz meditativer Grundstimmung schon bei Zimmerlautstärke einen ungemein packenden, vitalen Eindruck. Dies setzt die Kombi aus B&W 707 S2 und Rotel A14 ausgezeichnet in Szene.
Der teils gezupfte, teils gestrichene Kontrabass erlangt ein Volumen, das man einer so zierlichen Kompaktbox eigentlich gar nicht zutrauen würde. Zumal der Bass auch bei erhöhter Lautstärke straff und konturiert rüberkommt. Hart angeschlagener Diskant eins Pianos offenbart gerne die Schwächen eines Lautsprechers, vor allem, wenn ein instabiles Gehäuse «mitklingt». Auch hier zeigt sich die 707 S2 unbeeindruckt und reproduziert den Konzertflügel sehr vital und ohne dynamische Einengung. Fein ziselierte Schlagzeugbecken und prickelnde Perkussionsdetails machen deutlich, dass der Hochtöner der kleinen B&W Detail ganz hervorragend, unangestrengt tönt.
Dorothee Mields (Sopran) und Hille Perl (Viola da Gamba) zeigen im Zusammenspiel mit dem La Folia Barockorchester (in einer ausgezeichneten Aufnahme von Händels «Tra Le Fiamme», dass barocke Vokal- und Instrumentalmusik auch heute noch sehr lebendig und farbenfroh ertönen kann. Die B&W-Rotel-Kombinationen lässt die alte Musik in wunderschönem Glanz erstrahlen und gefällt mit hoher räumlicher Transparenz. Hier erweist es sich einmal mehr, dass selbst eine bezahlbare audiophile Wiedergabekette das Zeug dazu hat, den besonderen Genuss- oder gar Suchtfaktor beim Musikhören zu evozieren.
Pop- und Rockfans kommen mit der B&W 707 S2 ebenfalls auf ihre Kosten: Treibende Beats, schönes Rhythmusgefühl und genügend Biss in den Höhen (wenn es die Aufnahme verlangt) sorgen für gehobene Unterhaltung schon bei moderatem Pegel. Wobei die Kleinbox, vom kräftigen Rotel-Verstärker angetrieben, selbst bei Partylautstärke nicht klein beigibt. Erst bei regelrechten Techno-Tieftonorgien kommt sie dann doch irgendwann an den Anschlag.