Bereits der vor zwei Jahren lancierte Vorgänger konnte fast auf ganzer Linie überzeugen: Der B&W PX (Test: hier) zeigte eine sehr effiziente Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen. Allerdings litten bei maximalem Noise Cancelling (Stellung «Flug») Durchhörbarkeit und Vitalität des Klangs spürbar.
Auch war der PX mit knapp über 330 g Gewicht doch etwas schwer geraten. Dennoch begeisterte der PX summa summarum. Der PX7 übertrifft seinen Vorgänger nun praktisch in jeder Hinsicht, wie wir im direkten Vergleich herausgefunden haben. Das Schöne dabei: Mit einem Preis von CHF 449 ist der Neue kaum teurer geworden.
Bei der Konstruktion eines ohrumschliessenden Hörers mit Noise Cancelling gilt wie bei der Formel 1: Jedes Gramm Gewichtsreduktion will hart erkämpft werden. Einsparen kann man auch nicht bei den Ohrmuscheln, denn deren stabile Konstruktion und das Gewicht sind für eine gute Basswiedergabe und Geräuschisolation mit entscheidend. So hat Bowers & Wilkins einen grundlegend neuen Kopfbügel entwickelt: Er besteht aus einem Kunststoff-Kohlefaserverbund, der stabiler ist als herkömmliche Stahl- oder Aluminiumrahmen, aber nur einen Fünftel des Gewichtes aufweisen soll.
Vergleicht man nun das Gewicht des PX7 mit dem seines Vorgängers, so soll Ersterer laut Datenblatt lediglich rund 20 g leichter sein: 310 g anstelle von 335 g. Dennoch fühlt sich der PX7 subjektiv deutlich leichter an – sowohl auf dem Kopf als auch in der Hand. Unsere Küchenwaage zeigte denn auch tatsächlich ein Gewicht von knapp unter 300 g an. Das wären rund 10 % Gewichtsersparnis gegenüber dem Vorgänger.
Was sich in der Theorie nach relativ wenig anhört, macht in der Praxis eine ganze Menge aus. Man merkt dem PX7 das Gewicht noch viel weniger an als seinem Vorgänger. Hierzu tragen wesentlich die neu gestalteten Ohrpolster mit deutlich weicherem Lederbezug und einer Schaumstofffüllung mit Memory-Effekt bei. Auch der obere Bügel fühlt sich haptisch deutlich angenehmer an.
Nicht nur die Ohrpolster offerieren nun besseren Komfort; die Muscheln selber sind ebenfalls geräumiger geworden und bieten den Ohren mehr «Luft zum Atmen». Dies verringert nicht nur den prinzipbedingten Nachteil der Ohrerwärmung, sondern wirkt sich auch positiv auf die räumliche Abbildung der Musikwiedergabe aus. Musste man den Vorgänger noch penibel so positionieren, dass die Polster nicht unangenehm an die Ohren drückten, erweist sich der PX7 diesbezüglich als viel unproblematischer.
Auch optisch kommt er weniger klobig, dafür elegant designt daher. Alles in allem ist er sowohl visuell, haptisch als auch komfortbezogen ein deutlicher Fortschritt. Der PX7 sitzt noch straffer als sein Vorgänger, und er ist gleichzeitig bequemer: Der für einen Noise-Cancelling-Over-Ear-Kopfhörer unentbehrliche hohe Anpressdruck wird auf wundersame Weise so gut verteilt, dass er gar nicht gross spürbar ist.
Die Bedienung über gut erfühlbare Drucktasten erfolgt auch bei aufgesetztem Hörer problemlos. Im Unterschied zum Vorgänger PX ist der Ein-/Ausschalter beim PX7 weiter oben platziert, was versehentliches Betätigen verhindert. Ebenfalls ein Vorteil: Der Noise-Cancelling-Schalter ist nun separat auf der linken Muschel platziert.
Mit der übersichtlichen Headphones-App von Bowers & Wilkins (für iOS oder Android) kann man den PX7 bei der Inbetriebnahme vereinfacht mit Tablet oder Handy paaren. Ausserdem lässt sich hier die Empfindlichkeit des Auto-Sensors einstellen, der den Kopfhörer automatisch stumm- bzw. ausschaltet, wenn man eine Ohrmuschel anhebt oder den Hörer ganz ablegt. Ebenfalls lässt sich in der App einstellen, ob man eine Stimmenansage hören möchte, wenn man das Noise-Cancelling-Level ändert.