TESTBERICHT
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Publikationsdatum
5. Juni 2024
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Der Cinema 30 nimmt den Spitzenplatz unter den Marantz-AV-Verstärkern ein. Darüber bietet der japanische Traditionshersteller nur noch die separate Vor-Endverstärker-Kombi AV 10/AMP 10 an. Nimmt man jedoch das Sortiment der zum gleichen Konzern gehörenden Denon-AV-Komponenten hinzu, so kann man den Cinema 30 mit seinem Preis von CHF 4390 an dritter Stelle im aktuellen Heimkino-Portfolio einordnen. Der AVC-A1H von Denon (Test nachzulesen hier) ist mit CHF 7000 deutlich höher angesiedelt. Darunter gibt es noch den neuen Denon AVC-X6800H (Preis CHF 3499), wiederum gefolgt vom Marantz Cinema 40 für CHF 2700 (Test nachzulesen hier).

Zwar gibt es punkto Technik durchaus Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Marken – aber auch deutliche Unterschiede. So kommt im Marantz die proprietäre, über Jahre optimierte HDAM-Technologie zum Einsatz, bei der aufwändige, diskrete Schaltkreise anstelle von Standard-ICs eingesetzt werden. Sie ist in SMD-Bauweise mit sehr kurzen Signalwegen aufgebaut und hat den Vorteil, dass sie Operationsverstärker – bei gleicher Funktionalität – in Bezug auf die Qualität der Signalverarbeitung und Rauscharmut deutlich übertrifft. Zum Einsatz kommt das HDAM-Bord am Ausgang der Vorverstärker-Sektion; es gibt die Musiksignale optimal aufbereitet an die Endverstärker weiter und ist auch in die Marantz-eigene Strom-Rückkopplungstechnik involviert.

Das neue HDAM-Bord bereitet die Mehrkanal-Musiksignale optimal zuhanden der Endstufen auf.Das neue HDAM-Bord bereitet die Mehrkanal-Musiksignale optimal zuhanden der Endstufen auf.

Generell bemühen sich die «Soundmaster» bei Marantz, ihre Geräte nach der eigenen Klangphilosophie abzustimmen. So unterscheiden sich Marantz-AV-Verstärker tonal doch deutlich von den Denon-Geräten. Letztere klingen überdurchschnittlich vital und dynamisch, während bei Marantz besonders auch auf Feinzeichnung und schöne Klangfarben Wert gelegt wird. Die Zielrichtung ist klar: Die Marantz-AV-Verstärker der Topklasse (die in der hauseigenen Fabrik im japanischen Shirakawa hergestellt werden) sind nebst Heimkino auch auf die Musikwiedergabe hin optimiert.

Bildschön: Das neue Marantz-Corporate-Design mit abgesetzter Frontplatte und seitlicher Hintergrundbeleuchtung.Bildschön: Das neue Marantz-Corporate-Design mit abgesetzter Frontplatte und seitlicher Hintergrundbeleuchtung.

Typisch Marantz

Der Cinema 30 kommt im neuen, geschmackvollen Marantz-Corporate-Design. Erkennungszeichen sind die optisch abgesetzte seitlich hintergrundbeleuchtete Frontplatte aus massivem Aluminium sowie das charakteristische Marantz-«Bullauge». Die wertige Vollmetallfront zeigt bei geschlossener Klappe nur drei Bedienelemente: Ein-/Aus-Taste, Quellenwahl und Masterlautstärke. Rechts daneben findet sich eine Buchse zum Anschluss eines Kopfhörers. Stöpselt man hier ein Klinkenkabel ein, werden die Vorverstärker- und Lautsprecherausgänge automatisch stummgeschaltet. Alternativ kann der Marantz aber auch Bluetooth-Hörer mit Musik versorgen.

Unter der Frontklappe findet man ein grösseres Dot-Matrix-Display, welches wertvolle Informationen sowohl im Betrieb als auch bei der Konfiguration des Geräts preisgibt. Hier finden sich auch manuelle Wahltasten für zwei weitere Wiedergabezonen. Man kann in den Hörzonen 2 und 3 wahlweise das gleiche Signal wie im Haupthörraum, oder auch andere Quellen (Digital HDMI/optisch/koaxial, analoges Audio, USB, HEOS) wiedergeben.

Die meisten Bedienelemente auf der Front des Cinema 30 sind elegant hinter der Klappe verborgen.Die meisten Bedienelemente auf der Front des Cinema 30 sind elegant hinter der Klappe verborgen.
Bei ihrer Vorstellung wurde die GF3 als kleinste spiegellose Systemkamera angepriesen, was aber wenige Wochen später durch die angekündete Pentax Q sowie die Ende September vorgestellten "Nikon 1"-Modelle inzwischen nicht mehr zutrifft. Allerdings sind diese kleineren Konkurrenzmodelle auch mit kleineren Fotosensoren ausgestattet, was ihnen einen Miniaturisierungsvorteil verschafft.
Blick auf den Fotosensor im FourThirds-Format (17,3 x 13 mm), der durch ein bewegliches Filterglas geschützt ist. Durch hochfrequente Schüttelbewegung des Filters werden Staubpartikel, die z.B. beim Objektivwechsel eindringen und auf dem Filter liegen bleiben, einfach abgeschüttelt.Blick auf den Fotosensor im FourThirds-Format (17,3 x 13 mm), der durch ein bewegliches Filterglas geschützt ist. Durch hochfrequente Schüttelbewegung des Filters werden Staubpartikel, die z.B. beim Objektivwechsel eindringen und auf dem Filter liegen bleiben, einfach abgeschüttelt.

Zusätzlich ist der Cinema 30 für das «Dirac live»-Einmessverfahren gerüstet. Diese eher für Profis gedachte Raumeinmessung soll eine noch effektivere akustische Optimierung der Lautsprecherwiedergabe ermöglichen. Die Vollversion (Einmessung über den gesamten Frequenzbereich inklusive eines Subwoofers) kostet rund CHF 650, bleibt also noch in einer sinnvollen Relation zum Grundpreis des Gerätes. Unser Testgerät verfügte über keine Dirac-Lizenz, sodass wir auf den Vergleich Dirac/Audyssey vorderhand verzichten mussten. avguide.ch bleibt jedoch am Thema dran, und wir hoffen, dies nachliefern zu können.

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