Neues Schnittsystem
Videos in Standard- und Full-HD-Auflösung lassen sich heute auf fast jedem Rechner schneiden. Bei 4K-Aufnahmen wird es schon enger. Die Videodaten in Consumer-Geräten sind hochkomprimiert, und die Datenraten sind stark begrenzt. Sie liegen zwischen 60 und 150 Mbit/s. Zum Vergleich: Geräte aus der Profi-Liga arbeiten mit 600 und mehr Mbit/s.
Bei der Videobearbeitung müssen die Bilder aus diesen hochkomprimierten Codecs zeitaufwändig herausgenommen und umgerechnet werden. Die Schnittsoftware versucht dies zu beschleunigen, indem sie direkt auf vorhandene Soft- und Hardwareunterstützung zugreift.
Diese Beschleuniger können sich im Rechenprozessor (CPU) oder auf Zusatzkarten, z. B. Grafikkarten (GPU) befinden. Da nicht jede Schnittsoftware alle Möglichkeiten unterstützt, gibt es die unterschiedlichsten Kombinationen, um die Arbeit zu beschleunigen.
Wer sich für einen neuen Rechner interessiert, auf dem er 4K-Videos bearbeiten möchte, findet auf YouTube viele Vorschläge für den Zusammenbau des ultimativen Videoschnitt-Computers.
Manche High-End-Konfigurationen zielen auf den gewerblichen Bereich und schöpfen auch finanziell aus dem Vollen. Hier ist Zeit eben Geld. Für den Hobby-Cutter darf es ruhig eine Nummer kleiner und bezahlbar sein.
Als erstes sollte geklärt werden, ob man einen fixfertigen Rechner ab Stange kaufen oder sich sein System selber zusammenschrauben möchte. Wünscht man sich ein Notebook, ist Letzteres kaum möglich.
Die klassischen Arbeitsplatzrechner oder Desktops werden immer öfter durch Notebooks ersetzt. Sie erlauben den mobilen Videoschnitt und sind deshalb bei Outdoor-Filmern, Videojournalisten und YouTube-Fans beliebt.
Sie lassen sich jedoch nicht beliebig erweitern. Die interne Festplatte ist entweder zu klein (SSD), oder zu langsam für den 4K-Videoschnitt. Ein externes Laufwerk, auch zur Datensicherung, ist deshalb Pflicht. Schnelle Laufwerke (mit 7200 Umdrehungen) in 3.5-Zoll-Grösse benötigen eine separate Stromversorgung. Dadurch ist man wieder weniger flexibel und beweglich. Schnelle SSDs mit grosser Kapazität sind im Moment noch teuer.
Desktop-Geräte erlauben das Wiederverwenden bereits vorhandener Komponenten und lassen sich einfacher mit leistungsstärkerer Technik nachrüsten. So muss nicht alles gleichzeitig neu angeschafft werden.