Diesen Donnerstag werden 68'000 Fussballfans die Arena de São Paulo in einen bunten Hexenkessel verwandeln. Es wird Samba getanzt und Fahnen werden geschwenkt, wenn sich die brasilianische Fussball-Nationalmannschaft und Kroatien im Eröffnungsspiel der Fussball Weltmeisterschaft 2014 gegenüberstehen.
Nur die wenigstens avguide.ch-Leser werden die Möglichkeit haben, dieses Spektakel vor Ort im Station zu erleben. Dank der App „Wave your flag“ von Philips zur speziellen Steuerung des Ambilight kann die WM-Stimmung aber auch im Wohnzimmer intensiv genossen werden. Neben dem Philips LCD Smart-TV 42PFK7509/12 testen wir auch die WM-App auf ihre Fussballtauglichkeit.
Philips 7500er Serie

Unser Testgerät, der LCD Smart TV 42PFK7509/12 ist mit 42 Zoll das kleinste Model der neuen 7500er Serie. Die Geräte dieser Serie gibt es auch in den Grössen 47, 55 oder 65 Zoll. Bis auf ein paar wenige Details (der 65-Zöller arbeitet bei der 3D-Wiedergabe zum Beispiel mit der aktiven Shutter-Technik, während die kleineren Modelle mit passiven Brillen auskommen) sind die vier Geräte, abgesehen von den unterschiedlichen Dimensionen, gleich.
Die Geräte haben alle Full-HD LCD-Panels verbaut, die mit einer Helligkeit von 400 cd/m² leuchten. Der Dual Core-Prozessor versorgt das Gerät mit genügend Rechenleistung für die eingebauten Bildoptimierungen wie 800 Hz Perfect Motion Rate oder Micro Dimming Pro, welches für einen hohen Gesamtkontrast und sehr guten Detailkontrast sorgen soll. Das LED-Backlight wird zudem automatisch an die Raumhelligkeit angepasst, was das kontrastreiche Bild nochmals unterstreicht.
Smarter TV-Genuss dank HbbTV
Neben einem Tripple-Tuner, welcher für die Empfangsarten DVB-T/C/ und S/S2 geeignet ist, sind alle Geräte der 7500er Serie HbbTV tauglich. HbbTV steht für „Hybrid Broadcasting Broadband TV“. Was eher kompliziert klingt, ist einfach gesagt Teletext in schön und modern. HbbTV bietet den TV-Sendern neue Möglichkeiten, Informationen, Services und Inhalte übers Internet auf den TV zu bringen. So können neben aktuellen Sportresultaten auch Sendungen „on demand“ angeboten werden. HbbTV steckt noch etwas in den Kinderschuhen, in Zukunft soll das aber eine interessante Plattform werden, welche ermöglicht, dass Smart-TVs vielleicht wirklich flächendeckend smart werden.
Zusätzlich zu HbbTV sind auf den Philips-Geräten bereits Apps für Streamingdienste wie Spotify oder YouTube, sowie ein Browser zum Surfen im Internet installiert.

Beim Test positiv aufgefallen ist das sogenannte „Social-TV“. Social-TV ist eigentlich auch eine Applikation, die auf dem TV läuft und im Hintergrund auf Facebook, Skype und Twitter zugreift und deren Feeds am rechten Bildschirmrand einblendet.
Schon jetzt ist es ein grosser Trend, während dem Tatort via Social Media über den Mörder zu spekulieren oder sich über die schlechte Story auszulassen. Dadurch dass die Fernbedienung auf ihrer Rückseite eine Tastatur hat, kann so während dem Fernsehen wacker getwittert oder gefacebookt werden. Auch hier ist zu beobachten, dass „Smart TV“ tatsächlich nicht mehr nur eine Floskel ist.
Auch mit älteren Geräten weiss die Philipis 7500er Serie umzugehen. So findet man neben vier HDMI-Anschlüssen und einem Componenteneingang sogar noch einen Scart-Anschluss am TV.
Über die beiden USB-Anschlüssen können USB-Sticks und Festplatten angeschlossen werden und entweder als Videoquelle (abspielbare Formate: AVI, MKV, H264/MPEG-4, MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4, WMV9/VC1) oder Recorder verwendet werden.
Hohe Bildqualität – Menü zum Teil etwas träge
Der Philips 42PFK7509/12 ist links und rechts sowie oben von einem schmalen Band aus gebürstetem Aluminium umgeben, was dem Fernseher zusammen mit dem geschwungenen, stabilen Aluminiumfuss ein sehr edles Aussehen verleiht. Dadurch, dass es sich beim Testgerät um ein Modell mit nur 42 Zoll handelt, wirkt der Screen fast schon federleicht.
Wie schon kurz erwähnt, kommt der 42PFK7509/12 mit einer zweiseitigen Fernbedienung, die sehr gut in der Hand liegt und zumindest auf der Vorderseite grosse übersichtliche Tasten aufweist. Auf der Rückseite befindet sich dann eine komplette Tastatur. Zwar sind hier die Tasten natürlich wesentlich kleiner, dennoch ist es ziemlich komfortabel, um kurze Nachrichten zu versenden oder eine URL im Browser einzugeben. Längere Texte will man allerdings damit nicht schreiben.
Micro Dimming Pro zeigt seine Stärke in der Bildverarbeitung. Für den Test wird wieder mal Michael Bay’s Transformers als Massstab genommen. Und die Bildqualität überzeugt, vor allem der Kontrast ist bemerkenswert. Farblich ist die Standarteinstellung eher etwas grell. Für den einen oder anderen wäre es empfehlenswert, die Farben etwas zurück zu nehmen.
Nicht ganz so glücklich macht die Bedienung. Sollen einzelne Menüs oder Listen aufgerufen werden, vergehen nach dem Drücken der Taste manchmal fast drei Sekunden, ohne dass dabei etwas passiert. Während des Tests ist es daher mehrmals vorgekommen, dass die Taste erneut gedrückt wurde und so das gewünschte Menü sofort wieder verschwand. Zwar hat Philips im Gegensatz zu den Serien des letzten Jahres bereits einiges verbessert, dennoch wirken gewissen Menü-Punkte immer noch träge und schwerfällig.
Starker Sound dank wireless Subwoofer

Neue Wege beschreitet Philips mit dem Audio-Konzept. So beinhaltet die 7500er Serie immer auch einen kabellosen, aktiven Subwoofer. Das Gerät in Form einer schwarzen Box verbindet sich nach einer einmaligen Paarung jeweils beim Einschalten des TVs. Durch den Umstand, dass die Verbindung kabellos ist, kann der Subwoofer irgendwo im Raum platziert werden.
Der Bass bringt 50 Watt und ist eine echte Bereicherung für den TV. So macht es grossen Spass, Transformers zu schauen; beim grossen Schlusskampf unterstützt der Subwoofer die Effekte und bringt tatsächlich ein kleines Heimkino ins Wohnzimmer. Und nicht nur im Bassbereich bringt es der Philips 42PFK7509/12 zu einer ordentlichen Soundqualität. Eine Musikaufnahme der Band „Muse“ mit Piano und Rockgitarren wird sehr detailliert und authentisch wiedergegeben.
Ambilight und App sollen WM-Stimmung bringen
Von Transformers und Rockgitarren zurück zum Fussball. Die Geräte der 7500er Serie sind alle mit einem dreiseitigen Ambilight ausgestattet. Sie eigenen sich also ideal, um zusammen mit der „Wave your flag“ App die WM-Stimmung ins Wohnzimmer zu bringen.
Ambilight ist quasi zu einem Markenzeichen von Philips geworden. Mit der speziellen Lichttechnik geben LEDs rund um das Gerät (bei einem dreiseitigen Ambilight) oder links und rechts vom Gerät (bei einem zweiseitigen) die Farben wieder, welche gerade im jeweiligen TV-Bild zu sehen sind. Das Farbenspiel, welches an die Wand hinter dem TV projiziert wird, vermittelt ein räumliches Erlebnis und erweitert scheinbar den Wirkungsbereich des Geräts und somit die Wahrnehmung des Zuschauers. Diese Technik wird von Philips in ihren Premium-Linien verbaut. Mit Philips „Hue“ kann die Ambilight-Technik gar noch auf weitere Lampen im Raum ausgeweitet werden.
Da Ambilight dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert, gibt Philips rechtzeitig zur Fussball WM die „Wave your flag“ App heraus (gratis für iOS und Android).

Mit der App kann das Ambilight nach eigenem Geschmack gesteuert werden. So können zum Beispiel alle Länderflaggen der WM-Teilnehmer projiziert werden. Die Steuerungs-App muss dazu nur im gleichen Netzwerk wie der TV sein, und schon wird dieser auf dem Smartphone erkannt.
Damit das alles nicht so statisch ist, bietet die App noch mehr. So können per Tastendruck verschiedene Modi aufgerufen werden. So kann zum Beispiel die Flagge geschwenkt werden oder eine lichttechnische Laolawelle erzeugt werden. Durch drücken der Tortaste nimmt der Raum dank blinkendem und farbwechselndem Ambilight scheinbar am Torerfolg der Mannschaft teil. Und das Beste: Die App kann im sogenannten Jubelmodus direkt über das Mikrofon gesteuert werden. Wenn bei der Fussballparty die Zuschauer ein Tor bejubeln, jubelt Ambilight gleich automatisch mit.
Die „Wave your flag“ App funktioniert laut Herstellerangaben mit allen Ambilight Smart TV-Modellen von 2012 und neuer und ist eine witzige Spielerei, die wirklich Spass macht. Die App selber ist leicht mit dem TV zu koppeln und einfach zu bedienen. Einziger Kritikpunkt: Leider ist die App selber eher lieblos gestaltet. Sie besteht eigentlich nur aus einem grünen Hintergrund mit einfachen Symbolen zur Aktivierung der einzelnen Farbmodi. Bei einem so emotionalen Thema wie Fussball hätten die Programmierer von Philips etwas mehr in Design und Aussehen investieren können.
Fazit
Der Philips 42PFK7509/12 ist ein hervorragender Full HD-LCD Fernseher, der dank externem, kabellosen Subwoofer auch eine gute Tonwiedergabe zu Stande bringt. Negativ aufgefallen ist beim Test die teils träge Bedienung des Geräts. So dauert es manchmal endlos erscheinende zwei bis drei Sekunden, bis einzelne Menüs und Listen erscheinen. So passiert es Ungeduldigen oft, das Tasten zwei mal gedrückt werden und so das Menü gleich wieder weggeklickt wird.
Dank dreiseitigem Ambilight wirkt das Gerät trotz der eher kleinen Dimensionen sehr präsent. Mit der Philips WM-App „Wave your flag“ kann das Ambilight sogar Länderflaggen an die Wand projizieren und lichtmässig „jubeln“, was für die WM sicherlich ein Hingucker ist. Der Philips 42PFK7509/12 ist für 1399 Franken erhältlich.