TESTBERICHT
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Kongeniale Spielpartner

Der brandneue, im neuen Jahr erhältliche 4k-UHD-Universalspieler UDP-203 von Oppo dürfte zum idealen Spielpartner für den Classé Sigma avancieren. Via HDMI kann er die Stereo-Tonspur von SACDs verlustfrei an den 2200i ausgeben.Der brandneue, im neuen Jahr erhältliche 4k-UHD-Universalspieler UDP-203 von Oppo dürfte zum idealen Spielpartner für den Classé Sigma avancieren. Via HDMI kann er die Stereo-Tonspur von SACDs verlustfrei an den 2200i ausgeben.

Zunächst durfte der Sigma-Amp an einer 802 D3 von Bowers & Wilkins zeigen, zu welchen Leistungen er eine Standbox der absoluten Topklasse anzuspornen vermag. Dabei erfüllte er die (hohen) Erwartungen in vollem Masse und zeigte auf, dass dieser Lautsprecher einen eigenen Massstab an Durchhörbarkeit von Aufnahmen aller Art aufstellt.

Bei gelungenen Einspielungen – wie beispielsweise der exzellenten SACD "Buxtehude: Membra Jesu Nostri" – verblüffte die superbe Rauminformation mit unglaublich präziser Artikulation der Gesangsstimmen und perfekter Raumausleuchtung.

Solisten standen greifbar auf der Bühne, feinste Klangdetails eines Cembalos waren unaufdringlich wahrnehmbar. Streicher erklangen mit schönem Bouquet, ohne dass das ihnen eigene Mass an Schärfe nivelliert wurde. Klare Sache: Dieser Lautsprecher ist ein professionelles Werkzeug, welches gelungene Aufnahmen in ihrem ursprünglichen Glanz ins Wohnzimmer transferiert.

Weniger gute oder gar schlechte Aufnahmen werden hingegen klar als solche entlarvt: So geschehen bei Händels "Messiah" in einer DSD-Einspielung von Linn, welche über die B&W mit aufdringlichem Präsenzbereich und betonten Zischlauten der Gesangsstimmen nicht wirklich Freude bereitete. Hier leistete jedoch der Tilt-Regler des 2200i wahre Wunder, indem die Klangbalance problemlos zugunsten eines fülligeren Klangs verschoben werden konnte.

Dass gute Aufnahmen keineswegs neueren Datums sein müssen, bewies sodann der legendäre Konzertmitschnitt des Monty Alexander Trio in Montreux von 1977. Wie dieser über die B&W-Classé-Kombination zu neuem Leben erwachte, war schon beeindruckend: So livehaftig hatte ich diese Aufnahme offen gestanden noch nie gehört. 

Bei Mark Knopflers "Sucker Row" aus dem Album "Shangri-La" offenbarte die 802 D3 eine weitere Tugend: Im Zusammenspiel mit dem Sigma entwickelte sie ein exzellentes Mass an Grob- wie Feindynamik. Diese Kombi lässt im Bass nichts anbrennen und agiert ungemein druckvoll und konturiert bis in tiefste Lagen. Pegelorgien, die man seinen Ohren eigentlich nur kurze Zeit zumuten sollte, kommen absolut unangestrengt und machen richtig Spass.

Gott sei Dank stellt man aber schnell fest, dass diese Box gar keine grosse Lautstärke benötigt, um ein raumfüllendes Musikerlebnis zu garantieren. Schon bei ganz normalem HiFi-Genuss kommt man voll auf seine Kosten. Bei akustischen Instrumenten beweist die 802 D3 nämlich ein feines Gespür für die richtige Abhörlautstärke, und die ist meist gar nicht so hoch.

Zum Musikgenuss bei niedriger Lautstärke tragen sicherlich sowohl der Verstärker wie auch der Lautsprecher bei. Beide verfügen über ein extrem hohes Mass an "Mühelosigkeit" der Ansprache und entwickeln aus dem Stand heraus eine unglaubliche Impulskraft, die der Musikwiedergabe jedwede Trägheit austreibt. So hört es sich auch bei geringer Maximallautstärke vital und mit hohem Spassfaktor an.

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