Alltagstaugliche Lösung
Im Praxistext installierten wir sämtliche verfügbaren Komponenten von Gigaset Elements. Das Einrichten des Systems war dabei einfach. Lediglich der Fenstersensor ärgerte anfänglich, weil er mit einem Kippfenster nicht zurechtkam. Schlimmstenfalls löste er gar einen Einbruch-Fehlalarm aus, wenn das Fenster statt geöffnet nur gekippt wurde. Nach Durchpröbeln verschiedener Montagepositionen arbeitete er dann aber zuverlässig.
Störrisch war auch die Aufzeichnungsfunktion der Kamera. Obwohl wir das entsprechende Abo im App-Store gekauft hatten, wurden Aufnahmen verweigert. Nach einer Intervention bei der deutschsprachigen Hotline wurde das Problem dann gelöst. Anscheinend vergehen zwischen Abo-Kauf und Freischaltung bis zu 24 Stunden.
Sicher oder beobachtet?
Im täglichen Betrieb erlebten wir dann eine emotionale Mischung aus Sicherheitsgefühl, paranoider Selbstüberwachung und Cloud-Ängsten. Denn grundsätzlich landen alle Informationen der Sensoren und auch der Video-Stream der Kamera auf dem Server von Gigaset. Der ausländische Dienstbetreiber weiss also, wann der Tester nach Hause kommt (Door), wann er nach langer Nacht wieder aufsteht (Motion) und wie er dabei aussieht (Camera). Selbstverständlich sichert Gigaset zu, alles Nötige für Datenschutz, Datensicherheit und Vertraulichkeit zu unternehmen. Aber in Anbetracht des angekündigten schweizerischen Überwachungsgesetzes BÜPF (Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs) verbleibt doch ein schales Gefühl.
Bei der Bedienung der Lösung gibt es wenig zu bemängeln. Anfänglich liessen wir fleissig Statusmeldungen auf dem Handy aufpoppen, wussten also jederzeit, wann Mitbewohner nach Hause kamen und ob fleissig gelüftet wurde. Mit der Zeit reduziert man aber das Mitteilungsbedürfnis der Alarmanlage auf das Nötigste. Auch der Wow-Effekt, wenn man in der Beiz den Tischgenossen einen Video-Einblick in die eigene Wohnung gewährt, nutzt sich schnell ab.