Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Bürger ihre Wohnungen und Häuser bestmöglich vor Einbrechern schützen. Die Zeiten sind längst vorbei, in denen die Türkette das Mass aller Dinge war. Heute wird das Zuhause dank umfangreicher Sicherheitssysteme und einzelner Gadgets zu einem Smart Home, das sogar bei Abwesenheit seiner Bewohner deren Anwesenheit vortäuschen kann.
Hersteller bringen immer wieder neue Komponenten auf den Markt, die noch mehr Sicherheit versprechen. Welche neuesten Gadgets gegen Einbrecher sind aktuell in aller Munde?
Kevin allein Haus: Anwesenheitssimulator von Mitipi
Wer über den eher klassischen, aber bewährten Einbruchschutz für Mieter hinausgehen möchte, könnte an einem neuen Gadget des Start-ups Mitipi Gefallen finden. Die Schweizer beginnen 2019 mit der Auslieferung eines Geräts, das die Anwesenheit der Hausbewohner vortäuschen und Einbrecher so abschrecken soll. Das Gadget trägt den Namen Kevin, der keinesfalls beliebig ausgewählt wurde: Die 31-jährige Gründerin Laura Schilliger verweist auf den erfolgreichen Kinofilm «Kevin – Allein zu Haus» (1990).
Knapp 30 Jahre später steht Hauptfigur Kevin also Pate für ein Gerät, das mit Licht-Shows und Geräuschen Anwesenheit simulieren soll. Dies geschieht durch die Wiedergabe gewöhnlicher Aktivitäten eines daheim anwesenden Menschen. Ob fernsehen, kochen oder staubsaugen: Kevin erzeugt die entsprechenden Geräusche und Projektionen. Für zirka 250 Schweizer Franken fügen besorgte Bürger den bis jetzt eingegangenen 600 Vorbestellungen eine weitere hinzu.
Amazon Alexa Guard: virtueller Assistent als Alarmanlage
Der virtuelle Assistent Amazon Echo ist mittlerweile in vielen Schweizer Haushalten eine nette Hilfe. Der in den Smart Speaker integrierte Voice Service namens Alexa lässt sich per Sprachbefehl steuern und ist auch für Konversationen zu haben – stösst irgendwann aber an ihre Grenzen. Nun geht Amazon aber in die Vollen und stattet den persönlichen Assistenten mit einer Reihe weiterer Funktionen aus.
Neben dem geplanten natürlicheren Verlauf von Gesprächen zwischen Mensch und Alexa ist die Funktion Alexa Guard für den Einbruchschutz interessant. Sie macht das Gerät zu einer die Überwachungsanlage Gigaset elements ergänzenden Alarmanlage. Per Sprachaktivierung lässt sich die Neuerung einschalten, wodurch Alexa das Geräusch zerbrechenden Glases ebenso erkennt wie das des Feuermelders. Abwesende Bewohner können per App informiert und die Einbrecher durch sich selbst einschaltendes Licht vertrieben werden.
Auch diese Gadgets können vor Einbrüchen schützen
Neben dem Anwesenheitssimulator Kevin und dem Software-Update für Alexa bietet der Markt viele weitere Gadgets für effektiven Einbruchsschutz. Wie wäre es mit einem Alarm-Türstopper? Er wird wie ein gewöhnlicher Türstopper an einer Tür platziert, erschreckt den Einbrecher aber mit einem durch Herunterdrücken des Kontakts ausgelösten Ton. Fake TV ist ebenfalls eine nette Erfindung. Sie gaukelt Einbrechern einen eingeschalteten Fernseher vor, da das Gadget die Lichteffekte simuliert, die ein Fernseher aus der Wahrnehmung draussen vorbeilaufender Passanten erzeugt.
Wer seine Wohnung wirksam vor einem Einbruch schützen möchte, muss aber nicht immer nach aussergewöhnlichen Gadgets schauen. Sie sollten immer ergänzend zum klassischen Einbruchschutz eingesetzt werden. Manchmal genügt es auch, die Augen nach effizienten Weiterentwicklungen bestehender Geräte offenzuhalten. Einbruchshemmende Tür- und Fensterbeschläge lassen sich gut mit einem modernen Fensteralarm kombinieren. Glasbruch- und Bewegungsmelder werden technisch ständig verbessert und sind teilweise auch schon smarthome-fähig. Auch die Auswahl und Qualität von Attrappen, die zum Beispiel Hundegebell oder Fernsehlicht imiteren, steigt stetig.