TESTBERICHT
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Die Lautsprecher

Der Autor hielt schon die nuVero 11 für einen ausgezeichneten Lautsprecher, der mit das Optimum fürs Geld liefert. Doch Nuberts Entwicklerteam will auch ihn wie die ganze Serie „präsziser, bässer, weisser, schwärzer und edler“ gemacht haben. Nun denn, die letzten drei Adjektive kann man der hier getesteten nuVero 110 ja schon beim Ansehen durchaus zugestehen. Das „Kristallweiss“ oder das „Diamantschwarz“ der neuen Schallwände wirkt tatsächlich edler als das schnöde Weiss oder Schwarz der Vorgängerin.

Die schicken, gerundeten Fronten – bei Nubert „Klangsegel“ getauft – sind fast zu schade, mit den beiliegenden Lochgittern (Grills) zwar geschützt, aber auch irgendwie verunschönt zu werden. In unserem Test blieben sie in den stabilen Verpackungen. Der Anblick der „schielenden“, also asymmetrisch eingebauten Hoch- und Mitteltöner störte überhaupt nicht. Die Montage der höhenverstellbaren Füsse ging völlig problemlos vonstatten, wenn man einmal von dem erheblichen Gewicht absieht, das es da jeweils zu wuchten galt. Pro Box fast 30 Kilogramm sprechen für erheblichen Aufwand beim Gehäuse.

In dessen Inneren sich auch die wichtigsten Neuerungen abspielen. Der Hochtöner, eine 26 Millimeter-Seidenkalotte aus Dänemark, soll noch mehr Transparenz und verbessertes Rundstrahlverhalten an den Tag legen. Die beiden über und unter ihm angeordneten Mitteltöner sollen über ihre 52 Millimeter-Flachmembranen besonders homogen anschliessen und besonders feine Auflösung in diesem entscheidenden Frequenzsegment bringen. Für Fachleute: Es handelt sich um BMR-Chassis, Balanced Mode Radiator, im Prinzip ein Biegewellenstrahler. Den Bass verteilen Christoph Meiler und Thomas Bien auf drei fünf Zoll-Tieftöner, auch diese neue Treiber.

Die Entwickler sprechen von einem „harten Stück Arbeit, sie so zu adaptieren, zu optimieren und anzusteuern, dass sie sich perfekt in die Konstruktion einfügen“. Das Ergebnis hat zwar alle überzeugt, doch lässt man dem Kunden eine Reihe von Möglichkeiten, den Lautsprecher-Frequenzgang dem eigenen Raum und dem eigenen Geschmack anzupassen.

Den Bass kann er wählen zwischen „neutral“ und „reduziert“ (empfehlenswert in kleinen Räumen und wandnaher Aufstellung), die Mitten zwischen „prägnant“ (gut bei stark bedämpfter Umgebung) und „neutral“, die Höhen zwischen „brillant“, „neutral“ und „sanft“. Das alles am beruhigend stabilen Bi-Wiring-Terminal. Bei dem übrigens nicht billige Blechbrücken, sondern dicke Kupferlitze im „Single“-Betrieb die Verbindung zwischen Tief- und Hochmittelton-Anschluss herstellt.

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