Der Hörtest
Zum Test liefen sich alle Komponenten erst mal mit rosa Rauschen über Nacht warm. Nicht heiss, denn beide Verstärkerkomponenten wurden allenfalls handwarm. Die bestens eingeschwungenen Membranen – alle durch die Bank „neutral“ und zunächst mit ausgeschaltetem Equalizer im nuControl angesteuert – machten von Beginn an klar, dass hier eine Top-Kombi aufspielte.
Das „Prüfprogramm“ des Autors, beginnend mit Mono-Stimmaufnahmen, Klaviermusik, kleinbesetzter Kammermusik und Folk-Ensembles bis hin zu diffizilen Konzert-Mitschnitten und krachendem Rock, absolvierten alle drei kurz auch einzeln – ohne auch nur die geringste Beanstandung. Jedenfalls, was übliche Kriterien wie Neutralität, stabile Raumabbildung, saubere Klangfarben oder unerschütterliche Dynamik anging.
Allenfalls im direkten Vergleich mit dem – zugegeben fast fünfmal so teuren – Röhrenequipment des Autors offenbarten sich Unterschiede bei Feindynamik, Farbnuancen, Glanz oder Autorität im Klanggeschehen, die aber angesichts der Preisdifferenz absolut tolerierbar blieben.
Vor allem, wenn man die Teamleistung in Betracht zieht. Zwischendurch drehte der Autor auch mal sehr kräftig auf – und bis zu wirklich ohrenbetäubenden Pegeln blieb da alles sauber. Und erstaunlich souverän zeigte die Endstufe unerschütterliche Kraft, donnerten die Lautsprecher dafür um so markerschütterndere Lautstärken in den Hörraum.
Die grösste Überraschung des Tests aber kam, als die – im Menü übrigens kinderleicht zu bedienende – Anpassung des nuControl an die nuVero 110 zugeschaltet wurde. Der Klang gewann nochmals an Druck und Durchschlagskraft. Stimmen, die bis dahin manchmal etwas vorwitzig in den Vordergrund drängten, schienen zurückzuweichen, ohne auch nur einen Hauch von Präsenz abzugeben. Dabei löste sich der Klang beeindruckend von den Lautsprechern. Die Homogenität dieser Ensembleleistung übertraf auch weit teurere Zusammenstellungen, die sich schon beim Autor eingefunden hatten. Hut ab.