Mit Mikrofon und Kamera
Analoge Spiegelreflexkameras konnten überhaupt nicht filmen, nichtsdestotrotz bietet die Retro Z fc auch die Möglichkeit zur Videoaufzeichnung an.
Sie filmt 4K/UHD-Video mit 3840 x 2160 Pixel und einer Framerate von 30, 25 oder 24 Bildern pro Sekunde. Full-HD-Filme mit 1920 x 1080 Pixel werden mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde aufgenommen. Dabei kann zwischen Apples MOV- oder dem MP4-Format mit H.264-Komprimierung gewählt werden.
In Full-HD ist eine 4- oder 5-fache Zeitlupenaufnahme möglich. Die maximale ununterbrochene Aufnahmezeit beträgt 30 Minuten, bei Zeitlupe 3 Minuten.
Ein griffiger kleiner Hebel unter dem Belichtungszeit-Einstellrad schaltet vom Foto- in den Videomodus um. Für das Fotografieren und Filmen werden die Einstellungen jeweils separat beibehalten. Das ist bei anderen Marken alles andere als selbstverständlich. Dort müssen beim Umschalten zwischen Foto und Video Werte wie Blende, Belichtungszeit oder ISO-Zahl immer wieder neu angepasst werden.
Die meisten Foto-Parameter sind auch beim Filmen aktiv. Sie lassen sich auf Wunsch speziell für Videoaufnahmen anpassen oder mit der Option «Gemäss Fotoeinstellungen» als aktuelle Werte für Fotos übernehmen. Die Videoeinstellungen habe ich ebenfalls am einfachsten über das Menü via i-Taste verändert.
Die ISO-Empfindlichkeit wird bei Videoaufnahmen automatisch geregelt, auch als Standardeinstellung im manuellen Modus. Zur Kontrolle kann ein oberes ISO-Limit für die Automatik gesetzt werden.
Beim Filmen bietet die Z fc eine zusätzliche elektronische Bildstabilisierung. Dann wird jedoch der Bildwinkel etwas verkleinert. Hier bleibt man besser beim optischen Beruhiger (VR) des Kit-Objektivs.
Wie beim Fotografieren lässt sich das Autofokus-Verhalten auch beim Filmen dem Sujet anpassen, indem AF-Geschwindigkeit und AF-Tracking-Empfindlichkeit individuell eingestellt werden.
Den Autofokus-Verlagerungstest bestand die Z fc bereits im AUTO-Modus mit Bravour. Die automatischen Übergänge zwischen den Schärfepunkten erfolgten in angenehmer Geschwindigkeit, auch problemlos durch Fensterscheiben hindurch nach draussen.
Die AF-Verlagerungen sind auch per Fingertipp auf den gewünschten Schärfepunkt auf den Touchscreen möglich. Je nach Sujet gelingt dies mehr oder weniger sanft und gleichmässig. Springt die Z fc auf den neuen Fokuspunkt, hilft meist ein Anpassen der AF-Geschwindigkeit.
Kommt die Automatik nicht mehr weiter, darf auch manuell fokussiert werden. Als Hilfe lässt sich eine Kantenhervorhebung (Fokus-Peaking) im Sucher oder auf dem Bildschirm anzeigen. Unter den «Individualfunktionen», d9, «Konturfilter» lassen sich die Stärke und die Farbe der Hervorhebung bestimmen. Dies ist für Foto- und Videoaufnahmen möglich.
Die Warnung gegen überbelichtete Flächen im Bild, im Videojargon «Zebra» genannt, gibt es nur bei Videoaufnahmen. Unter Menüpunkt g5, «Lichter anzeigen», können das Muster sowie die Ansprechschwelle der Anzeige ausgewählt werden.
Die Bildqualität der Videoaufnahmen ist wie schon bei der Z 50 sehr überzeugend. Auch dunkle Sujets wurden dank Nikons «Active D-Lighting» noch mit vielen Details aufgezeichnet. Hier lohnt sich ein Ausprobieren der verschiedenen «D-Lighting»-Stärken.
Vlogger und Youtuber
oled807_2_605.jpgFür eine professionelle Tonaufzeichnung kann ein externes Mikrofon angeschlossen werden. Der Tonpegel lässt sich manuell einstellen und die Anzeige ins Bild einblenden. Ein zuschaltbares Windfilter wirkt sich jedoch nur auf die eingebauten Mikrofone aus. Leider fehlt der Kamera ein Kopfhörereingang zur Tonkontrolle.
Einfache Videobearbeitung
Die Z fc ermöglicht sogar das einfache Schneiden von Videoaufnahmen direkt in der Kamera. Dazu wird im Wiedergabemodus die i-Taste gedrückt und über die AE-L-Taste an den gewünschten Stellen IN- und OUT-Punkte gesetzt. Die Szenen dazwischen können als neuer Videoclip gespeichert werden. Für die Bearbeitung muss ein Video mindestens zwei Sekunden dauern.
Fernsteuerung und Webcam
Mit der verbesserten «SnapBridge»-App können die aufgenommenen Fotos und Filme sehr einfach auf ein Smartgerät wie Handy oder Tablet übertragen und in sozialen Netzwerken geteilt werden. Die App ermöglicht zudem das Herunterladen der neuesten Kamerafirmware sowie die Fernsteuerung von Foto- und Videoaufnahmen.
«SnapBridge» Ver. 2.8 verfügt über eine neu gestaltete Benutzeroberfläche und unterstützt jetzt zwei automatische Verbindungsmodi. Im Vordergrundmodus wird nur dann eine Verbindung zur Kamera hergestellt, wenn die App aktiviert ist. Das reduziert den Akkustromverbrauch der Kamera. Im Hintergrundmodus besteht eine dauerhafte Verbindung. Bilder werden automatisch übertragen, auch wenn die App nicht aktiviert ist.
Mit der kostenlosen Nikon «Webcam Utility» lässt sich die Z fc als Webcam für Videokonferenzen verwenden. Hierbei wird das Live-Sucherbild der Kamera via USB an das entsprechende Programm weitergegeben.