Klassische Bedienung
Für den Test bekam ich die Nikon Z fc und das Nikkor-Objektiv Z DX 16–50 mm f/3,5-6,3 VR SE. Als Kit wird es für 1349 Franken angeboten wird. Das Objektiv in der Silver Edition basiert auf dem Standardzoom Nikkor Z DX 16–50 mm 1:3,5–6,3 VR. Es wurde mit einem silberfarbenen Finish versehen, das perfekt auf die Nikon Z fc abgestimmt ist. Auf Kleinbildformat umgerechnet (Faktor 1,5) deckt es einen Brennweitenbereich von 24–75 mm ab.
Das Objektiv ist mit eingezogenem Tubus nur 32 mm lang und wiegt lediglich 135 Gramm. Dadurch lässt es sich bequem mitführen und kann für unterschiedlichste alltägliche Szenen, von Landschaften über Schnappschüsse bis hin zu Porträts, eingesetzt werden.
Bevor es mit Fotografieren losgehen kann, muss das Objektiv entriegelt und ausgefahren werden. Dazu muss schon etwas kräftiger zugepackt werden, um es aus der eingerasteten Position herauszudrehen. Wird die Kamera mit eingezogenem Objektiv eingeschaltet, erscheint eine Warnung im Display.
Das Objektiv besitzt einen schnellen und leisen Autofokus sowie einen eingebauten Bildstabilisator, in Nikon-Jargon als VR für «Vibration Reduction» bezeichnet. Das ist besonders wichtig beim Fotografieren und für Videoaufnahmen aus der Hand, denn der Z fc fehlt wie der Z 50 ein optischer Stabilisator (IBIS) im Kameragehäuse.
Einstellen mit Retro-Charme
Neben dem Zoom- und Steuerring gibt es keine weiteren Tasten oder Schalter am Objektiv. Der Bildstabilisator wird im Kameramenü ein- und ausgeschaltet. Mit dem Steuerring wird entweder manuell scharfgestellt oder die im Menü bestimmte Funktion wie Blendensteuerung, Belichtungskorrektur oder ISO-Anpassung ausgeführt.
Besonders die Blendensteuerung via Steuerring am Objektiv ergibt zusammen mit den Einstellrädern an der Kamera das klassische Bedienen nach alter Väter Sitte.
Mit dem linken Rad oben am Gehäuse wird die ISO-Empfindlichkeit gewählt, rechts die Belichtungszeit und die Belichtungskorrektur. Da es am Objektiv keine eingravierten Blendenwerte gibt, befindet sich zwischen den beiden rechten Einstellrädchen ein winziges Display, das den Blendenwert anzeigt.
So hat man nur durch Blick von oben auf die Kamera alle wichtigen Werte im Blick, ohne durch den Sucher oder aufs Display schauen zu müssen. Einige Besonderheiten gibt es dabei zu beachten: Die Belichtungszeit kann mechanisch nur in ganzen Schritten eingestellt werden. Für Zwischenwerte muss das Rad in die Position «1/3STEP» gedreht und die gewünschte Zeit am vorderen oder hinteren Einstellrädchen bestimmt werden.
Über diese kleinen Rädchen wird auch die Blende gewählt, wenn der Steuerring am Objektiv für eine andere Einstellung wie etwa manueller Fokus programmiert wurde.
ISO-Werte kann man erst anpassen, wenn der Sicherungsknopf in der Mitte des Einstellrads gedrückt und gehalten wird. Falls sich jetzt noch immer keine ISO-Zahlen im Sucher oder am Display verändern, befindet sich die Kamera entweder im grünen Automatik-Modus oder die ISO-Empfindlichkeit wird generell automatisch geregelt. Dies lässt sich im Menü ändern.
Unter dem ISO-Einstellrad befindet sich der Wahlhebel für die Betriebsmodi der Kamera. Neben der AUTO-Position gibt es nur noch die übliche PASM-Auswahl. Die Motiv-, Effekt- oder Benutzerspeicher-Einstellungen der Z 50 fehlen bei der Z fc. Eine Retrokamera braucht so etwas nicht.
Beim Fotografieren im AUTO-Modus unterstützt die Nikon Z fc – übrigens als erste Kamera der Nikon-Z-Serie – die manuelle Belichtungskorrektur, während alle anderen Einstellungen blockiert sind bzw. automatisch funktionieren.
Für den Videobetrieb ist ein eigener Umschalter auf der rechten Oberseite unter dem Belichtungsrad vorhanden. Im Ein-/Ausschalter der Kamera ist auch der Fotoauslöser untergebracht. Für ein vollständiges «Retrofeeling» fehlt ihm jedoch das Schraubgewinde für einen Drahtauslöser. Gleich neben dem Auslöser ist noch die kleine rote Aufnahmetaste für Videos untergebracht.
Die schlichte Vorderseite der Z fc ziert neben dem Objektivanschluss und dem vorderen Einstellrädchen nur noch eine Funktionstaste, der Standardmässig der Weissabgleich zugeordnet wurde.
Info-Taste und Personalisierung
Die Rückseite der Z fc führt den Retrolook weiter. Klappt man das Display nach innen um, ist es nicht nur gut geschützt, sondern erinnert mit seiner Oberflächenstruktur auch an das Fach, wo früher eine 135er-Filmpatrone eingelegt wurde.
Unter dem hinteren Einstellrädchen finden sich die gewohnten Nikon-Tasten für die Menüsteuerung und die Bildwiedergabe. Am schnellsten ändert man wichtige Werte über das i-Menü, das nach Drücken der i-Taste erscheint.
Neben Bildqualität, Weissabgleich und Belichtungsmessung sind hier auch Autofokus-Feld, AF-Betriebsart sowie die Bildstabilisierung einstellbar. Verändern kann man die Werte über den Multifunktionswähler, die Einstellrädchen oder den Touchscreen.
Die Optionen, die im i-Menü erscheinen, sind durch den Benutzer an seine eigenen Bedürfnisse anpassbar. Überhaupt lässt sich die Z fc in weiten Teilen auf die eigenen Foto- und Videogewohnheiten hin konfigurieren, sei es durch Tasten-Umbelegungen oder die Auswahl bevorzugter Anzeigen bei der Bilderwiedergabe. Schliesslich lassen sich ständig gebrauchte Positionen auch im Menüpunkt «Mein Menü» zusammengefasst unterbringen.