Individuell konfigurierbar
Dazu passt auch, dass man die Vorstufe nach ganz persönlichen Bedürfnissen für unterschiedliche Anwendungsszenarien auslegen kann. Zu diesem Zweck verfügt der Sigma SSP über sechs programmierbare Konfigurationen, in denen man beispielsweise festlegen kann, ob eine Quelle in Surround oder in Stereo, mit oder ohne Subwoofer-Unterstützung, Frequenzgang-Korrektur etc. wiedergegeben werden soll.
Findigerweise kann man die insgesamt 18 frei benennbaren Eingangsplätze ebenfalls individuell konfigurieren. Was hier vielleicht etwas kompliziert tönt, ist in der Praxis ganz einfach. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Ein Musikliebhaber besitzt einen Blu-ray-Universalspieler, den er sowohl fürs Heimkino wie auch für die reine Musikwiedergabe nutzt. Die Verbindung zum SSP erfolgt über ein HDMI-Kabel.
Der Nutzer kann nun verschiedene Wiedergabeszenarien mit der gleichen Quelle realisieren. Für Spielfilm-Soundtracks wird ein Eingang „Blu-ray“ benannt und die Ausgangskonfiguration 5.1 (oder 7.1) gewählt. Parallel dazu lässt sich ein „CD“-Eingang in einem reinen Stereo-Setting einrichten. Er nutzt den gleichen Blu-ray-Spieler und den gleichen Eingang, aber eben in einem anderen Wiedergabeprofil. Mit der gleichen Quelle sind sogar sechs unterschiedliche Konfigurationen realisierbar. Dies hat den Vorteil, dass man im Höralltag nicht umständlich Parameter verändern muss, sondern die zur jeweiligen Musik/Quelle passende Soundkulisse auf Tastendruck zur Verfügung hat.
Die ausgefeilte digitale Signalverarbeitung des SSP beinhaltet eine vielseitige Klangregelung: Einerseits lässt sich mittels 9-fachem parametrischem Equalizer eine dataillierte Frequenzganganpassung realisieren. Allerdings muss man eine Einmessung dem Raumakustik-Profi überlassen, denn Classé offeriert dafür kein Einmesstool. Deutlich praxisgerechter ist die „klassische“ Klangeinstellung, wahlweise mit Bass- und Höhensteller oder mittels Tilt-Regler. Mit letzterem lässt sich die Klangbalance zwischen Grund- und Hochtonbereich feinfühlig austarieren. Da dies alles auf der digitalen Ebene passiert, sind Klangverschlechterungen durch Phasendrehungen oder zusätzliche Verzerrungen ausgeschlossen. Analoge Quellen müssen dazu freilich erst AD-gewandelt werden, was mit 24 Bit und 192 kHz Samplingfrequenz ausgesprochen detailliert passiert. Puristen dürfen sie auf Wunsch („Digital Bypass“) aber auch unbearbeitet lassen: Die SSP arbeitet dann wie eine rein analoge Stereo-Vorstufe.