TESTBERICHT
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Diskretes Design

Der Vorverstärker Sigma SSP kann im 7.1-Surroundmodus betrieben werden. In Kombination mit einem AMP 2 und AMP 5 stehen dann bis zu 7 x 400 Watt Ausgangsleistung zur Verfügung.Der Vorverstärker Sigma SSP kann im 7.1-Surroundmodus betrieben werden. In Kombination mit einem AMP 2 und AMP 5 stehen dann bis zu 7 x 400 Watt Ausgangsleistung zur Verfügung.

Die Sigma-Serie unterscheidet sich punkto Design signifikant von der Delta-Serie (siehe den avguide.ch-Test "Digitale Vollendung"). Anstelle der auffälligen Gehäuse mit seitlich gerundeten Kanten kommen nun eher klassisch gestaltete Gerätefronten zum Einsatz. Deren Erscheinungsbild weckt fast schon Reminiszenzen an diskretes britisches Hi-Fi à la Naim. Dieses Understatement beim Gehäusebau hat einerseits natürlich Kostengründe, andererseits steckt möglicherweise auch der Gedanke dahinter, dass sich herkömmlich gestylte Geräte besser mit Komponenten anderer Hersteller kombinieren lassen. Tatsache ist, dass sowohl der Vorverstärker SSP wie auch die beiden Endverstärker AMP 2 und AMP 5 mit sehr moderaten Abmessungen (je 43,3 x 9,5 x 37 cm) punkten und so wohl fast überall Platz finden.

Ein Markenzeichen von Classé Audio findet sich auch bei der Sigma-Vorstufe: Das mittig angeordnete, blaue Touch-Display erlaubt die manuelle Steuerung direkt am Gerät. Zwar sind praktisch alle Funktionen sehr bequem via hauseigene Bedien-App ausführbar. Aber sicher ist sicher: Sollte mal Wi-Fi ausfallen oder das iPad/iPhone entladen sein, so hat man immer noch den Zugriff auch auf weitergehende Funktionen inklusive Setup.

Der mitgelieferte IR-Befehlsgeber bietet dagegen nur die wichtigsten Basisfunktionen wie Lautstärke, Mute, Quellenwahl sowie Ein-/Ausschalten. Immerhin kann man bei Netzwerk- oder USB-Verbund innerhalb von Musikwiedergabelisten vor- und rückwärts skippen und auf Pause stellen. Zudem lassen sich drei Funktionstasten individuell belegen.

Im Unterschied zu AV-Receivern offeriert der Sigma SSP kein Bildschirmmenü, worüber man das Gerät konfigurieren könnte.  Das mag der Heimkinofreak als Nachteil ansehen. Der Hi-Fi-Enthusiast stellt hingegen erfreut fest, dass er keinen Fernseher in der Nähe haben muss, um diesen Vorverstärker in Betrieb zu nehmen. Mittels Navigation auf dem Touch-Display hat man selbst speziellere Funktionen schnell mal eingestellt.

Auch die Anschlussperipherie ist – im Unterschied zu derjenigen bei den meisten AV-Receivern wohltuend übersichtlich gehalten. Auffällig ist, dass sich für Tonquellen nur noch drei Analogeingänge finden, hingegen deren fünf Digitalanschlüsse sowie ein Netzwerk-Ethernetanschluss. Das macht deutlich, dass diese Vorstufe eindeutig fürs digitale Musikzeitalter konzipiert wurde. Doch damit nicht genug: Nicht weniger als acht HDMI-Eingänge (vom Typ 1.4a) erlauben den Anschluss von Blu-Ray-Spieler, Digitalreceiver, PC/Notebook und weiteren AV-Komponenten. Damit dürfte der Sigma SSP auch für zukünftige Anwendungen gerüstet sein. Er verfügt übrigens über keine eigene Videosektion und leitet das HDMI-Signal unbearbeitet an den Fernseher weiter. Der dafür zuständige HDMI-Ausgang ist ARC-tauglich. Das bedeutet, dass der TV-Ton bidirektional über das gleiche HDMI-Verbindungskabel zur Vorstufe geleitet wird.