Bildqualität
Was beim KB-Vollformat zwingend folgt, ist das Thema passende Objektive. Hier sind mehr Grösse und Gewicht wie auch höhere Kosten einzuplanen. Speziell dann, wenn es um hohe Qualität in Verbindung mit hoher Lichtstärke geht.
Wahrlich nicht günstig aber handlich sind die neuen FE-Festbrennweiten von Carl Zeiss, das Sonnar T* 2,8/35 mm und das Sonnar T* 1,8/55 mm, welches im Test zum Einsatz kam. Punkto Bildstabilisierung im Objektiv müssen die beiden Zeiss leider ohne auskommen.
Bestückt man eine A7R damit und möchte nun möglichst oft von der spektakulären Auflösung des 36-Megapixel-Sensors profitieren, sollte man bei nicht mehr genügend hellen Lichtverhältnissen gleich zum Stativ greifen. Leichte Unschärfen durch geringfügiges Verwackeln sind schnell geschehen.
Die Konstruktion der ganzen Zeiss-Optik ist hochwertig. Doch selbst die Abbildungsleistung des Sonnar T* 1,8/55 mm erreicht die vom Bildsensor bei ISO 100 vorgegebene extreme Auflösung nicht. Farbsäume an kontrastreichen Kanten sind hingegen kaum vorhanden.
Verzeichnungen an geraden Linien erkennt man auch kaum. Die zuschaltbare elektronische Objektivkorrektur bügelt diese noch ganz weg. Bildecken- und Randabschattungen (Vignettierung) sind bei offener Blende 1,8 und grossen Flächen hingegen gut sichtbar, um zwei Stufen abgeblendet dann bereits unauffällig. Die zuschaltbare elektronische Objektiv-„Schattenaufhellung“ reduziert dieses Manko schon bei offener Blende merklich.
Das Rauschverhalten und die Detailauflösung der A7R sind bis ISO 3200 extrem gut, bis ISO 6400 immer noch gut. Erst ab ISO 12’800 wird es störend – hauptsächlich, wenn man Bildausschnitte bei 100 Prozent Auflösung am Bildschirm betrachtet. Auf Papier gedruckt sind diese ISO-Bereiche immer noch nutzbar, wenn auch nicht mehr im Grossformat.
Die Belichtungskonstanz und Zuverlässigkeit der Matrix-Belichtungsmessung ist ebenfalls sehr gut. Sie lässt sich selbst bei starken Kontrasten kaum zu Fehlbelichtungen hinreissen. Das gilt auch für den automatischen Weissabgleich.