Alles dabei

Das Soundbar/Subwoofer-Set SB26 kostet 765 Franken und kommt mit Gummifüsschen und Wandhalterungen. Ebenfalls liegen ein HDMI- und ein optisches Digitalkabel sowie ein Audiokabel für analoge Signale mit Cinch- und Miniklinken-Steckern bei.
Ganz ohne Kabel geht es beim per Funk angesteuerten Subwoofer leider nicht, denn auch er muss ans Stromnetz angeschlossen werden. Ein mitgelieferter IR-Zwischen-Verstärker kommt nur dann zum Einsatz, wenn die Soundbar die Steuersignale der TV-Fernbedienung abdeckt und stört.
Eine Mini-Fernsteuerung im Scheckkartenformat übernimmt zunächst mal die Steuerung des Soundbar/Subwoofer-Set-SB26-Systems und kann später durch die TV-Fernsteuerung oder ein Smartphone mit der hk-Control-App ergänzt oder gar ganz ersetzt werden. Detail: Bei der Mini-Fernsteuerung ist die Bass-Regelung gleich neben der Gesamt-Lautstärke-Regelung. Das ist zwar praktisch, im Dunklen wurde jedoch sehr oft anstelle der Lautstärke versehentlich der Basspegel verändert.
Soundbar mit HDMI ARC
Die Soundbar des SD26 hinterlässt einen eleganten und stabilen Eindruck, wie es sich für ein Harman/Kardon-Produkt gehört. Sie verfügt über zwei HDMI-Eingänge und einen HDMI-TV-Ausgang. Wer einen TV mit HDMI-ARC-Anschluss hat (ARC steht für Audio Return Channel), kann die Soundbar dort anschliessen.
Der HDMI Audio Return Channel erlaubt dem Fernseher nun, den Ton des TV-Programms direkt über das HDMI-Kabel an die Soundbar zu senden, sodass eine zweite Verkabelung entfällt. Weiter stehen ein optischer Anschluss für Digitalsignale und ein analoger Anschluss mit Cinch-Buchsen zur Verfügung.
Die USB-Buchse dient lediglich für eventuell kommende Upgrades. Unsichtbar ist der Bluetooth-Eingang für Smartphones und die hk-Remote-App. Mittels eines kleinen Schalters kann die Soundbar klanglich an verschiedene Platzierungen angepasst werden.
Soundbar in Stereo, aber...
Die Soundbar ist mit ihrer eingebauten 2x30-Watt-Endstufe im Prinzip ein stereofoner, aktiver Lautsprecher. Dass die Soundbar über kein Display verfügt, kann man ihr verzeihen, denn ein On-Screen-Display zeigt auf dem TV-Bildschirm die Steuersignaländerungen an.
Dies natürlich nur dann, wenn der TV seine Signale via HDMI-TV-Ausgang der Soundbar erhält. Mit ein paar wenigen Manipulationen hat die Soundbar die Signale der TV-Fernbedienung akzeptiert und lässt sich in Sachen Lautstärke und "on-off"-Betrieb steuern.
Die "Harman-Volume-Funktion" soll die Wiedergabelautstärke in zwei Stufen steuern. Zudem soll sie unterschiedliche Lautstärken der verschiedenen Eingangsquellen ausgleichen und verhindern, dass gewisse Passagen, egal ob Sprache oder Musik, zu laut werden. Somit lässt sich die ganze Sache auch als Nachtmodus einsetzen.
...das Gehör wird übers Ohr gehauen
Wie man nun den mehrkanaligen Klang von Movies über ein Stereo-System mit sehr weiträumiger Klangbühne wiedergeben kann, ist die Aufgabe der Harman/Kardon-Sound-Ingenieure. Sie haben den sogenannten "Virtuellen Harman-Display-Surround-Sound" entwickelt, der auch mit nur 2 (!) Kanälen ein drastisch erweitertes Klangbild liefern soll.
Dass man die 5.1-kanaligen Signale im Dolby-Digital- oder DTS-Format nicht einfach so auf ein Stereo-System leiten kann, leuchtet ein. Da muss getrickst und das menschliche Gehör ganz tüchtig "übers Ohr" gehauen werden. Ob es ein Nachteil ist, dass die Soundbar wohl über einen Dolby-Digital-Decoder, aber nicht über einen DTS-Decoder verfügt, wird der Hörtest zeigen.
Con Basso

Der Subwoofer ist mit seinem 25 cm grossen Tieftonchassis und der eingebauten 100-Watt-Endstufe nicht nur ein echter Kraftprotz, er lässt sich auch sehr feinfühlig an die Soundbar anpassen.
Während der Pegel an der Scheckkarten-Fernsteuerung gewählt werden kann, wird am Subwoofer, wie bei einem hochwertigen HiFi-Gerät, noch die obere Grenzfrequenz und die Phasenlage gewählt. Die Einstellung erfolgt nach Gehör. Und hier muss darauf geachtet werden, dass der Bass weder aufgebläht noch dominierend auftritt, sondern wohl abgrundtief, aber diskret.
Messungen: HiFi- oder Movie-Sound?
Auch bei einem solchen Beschallungssystem interessiert der von den Entwicklern gewählte Frequenzverlauf. Würde man hier einen speziell für den Moviebereich getunten, grellen Sound mit einer drastischen Höhenanhebung finden oder einen ausgewogenen Verlauf wie bei einer HiFi-Box? Also Messmikrofon vor die Soundbar gestellt und den Frequenzverlauf von 20 Hz bis 30 kHz gemessen.
Und dann die Überraschung: Der Verlauf würde einer professionellen Studiobox alle Ehre machen! Er verläuft extrem linear über den wichtigsten Hörbereich und sogar bis über 20 kHz. Auch zeigen die Messungen, dass der Phasenschalter kein Luxus ist, sondern eine wertvolle Hilfe, um den Klang des Subwoofers nahtlos an die Soundbar anzukoppeln. So geht der SB26, mindestes rein messtechnisch gesehen, mit tüchtigen Vorschusslorbeeren in den Hörtest.