Bedienung via Roon
Wie bereits erwähnt, kann Bel Cantos Stream auch als Roon-End-Point eingesetzt werden. In dieser Betriebsart wird die Bel-Canto-Seek-App aber nicht überflüssig. Man kann sie jederzeit für bestimmte Aufgaben verwenden. In der Praxis empfiehlt sich das vor allem, wenn man Internet-Radiostationen hören möchte. Das ist nämlich bei Roon immer noch ein Schwachpunkt, weil Roon noch nicht über einen echten Internet-Radiotuner verfügt. Der V-Tuner bei Bel Canto ist mit seiner komfortablen Navigation durch die Radiosender dieser Welt kaum zu schlagen.
Man kann also mit Roon Musik von den Streamingdiensten Tidal oder Qobuz oder Musik von Speichermedien hören, und wenn in mir die Lust nach Radio wächst, dann wechsle ich auf die Seek-App und suche mir den gewünschten Sender. Roon stellt dann die Wiedergabe ein und Radio erklingt. So lassen sich die Vorteile beider Betriebsarten nutzen.
Der Haken an der Sache ist die Einschränkung, dass für Roon ein Roon Core vorhanden sein muss. In meinem Fall war das mein PC. Das kann auch ein Laptop sein oder irgendein Apple-Gerät. Aber ohne ein Rechner mit Roon Core kann der als End-Point erkannte Bel Canto Stream nicht betrieben werden. Das liegt in der Natur der Roon-Ready-Anwendung. Sie ist für Roon-Clients in einem Roon-System gedacht. Der Rechner, auf dem Roon Core läuft, kann dann wiederum von einem Smartgerät gelenkt werden.
Jedenfalls funktioniert das prima mit Roon und ich frage mich, warum Bel Canto nicht gerade einen Roon Core integriert hat. Dann wäre das Gerät punkto Flexibilität und Bedienerfreundlichkeit perfekt.
Es sei allerdings noch darauf hingewiesen, dass die zurzeit unschlagbare (und der Bel-Canto-Seek-App überlegene) Bedienerfreundlichkeit von Roon nicht zum Nulltarif zu haben ist. Die zeitlich unbeschränkte Roon-Lizenz schlägt mit 500 USD ins Kontor, die etwas unbequemere Oberfläche von Bel Canto ist im Kaufpreis immerhin inbegriffen. Qobuz oder Tidal kommen ja in beiden Fällen noch hinzu, und so sind die variablen Kosten nicht ganz ohne.