TESTBERICHT
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Megabilder und 6K/4K-Fotos

Tiefergelegt: Unter dem roten Ring befindet sich der Wahlschalter für Serienbilder, 6K/4K-Foto, Post-Fokus, Selbstauslöser und Animationen. Tiefergelegt: Unter dem roten Ring befindet sich der Wahlschalter für Serienbilder, 6K/4K-Foto, Post-Fokus, Selbstauslöser und Animationen.

Die maximale Bildgrösse beim normalen Fotografieren beträgt im 4:3-Verhältnis 5184 x 3888 Pixel. Neben Grösse, Verhältnis und Qualität (JPEG und RAW) stehen auch noch 9 Bildstile wie Lebhaft, Natürlich, Monochrom, Landschaft, Porträt oder Cinema-like zur Verfügung. Vier eigene Stile können zusätzlich durch den Benutzer bestimmt werden.

Wem diese Bildstile nicht genügen, dreht den Wahlschalter in den Kreativmodus. Dort darf er sich dann unter 22 Bildeffekten austoben. Die meisten sind auch noch weiter anpassbar. In der Simultan-Einstellung werden jeweils ein Bild mit und eines ohne Effekt gespeichert.

Trotz kleinem MFT-Sensor lassen sich mit der Kamera durchaus ansprechende Unschärfen mit schönen, runden Unschärfekreisen (Bokeh) erzielen. Im Automatikbetrieb gibt es dafür die Funktion «Touch Defocus», um Bilder mit verschwommenem Hintergrund aufzunehmen.

Im neuen High-Resolution-Modus (HR) der DC-G9 lassen sich per Pixel-Shift-Fotos mit einer Auflösung von 40 oder 80,5 Megapixeln erzeugen. Im 4:3-Verhältnis entspricht dies 7296 x 5472, resp. 10'368 x 7776 Bildpunkten.

Dazu fasst die Kamera acht aufeinanderfolgende Bilder mit minimaler Sensorverschiebung zu einem Foto höherer Auflösung zusammen. Dieses kann nicht nur im JPEG-, sondern auch im RAW-Format direkt in der Kamera gespeichert werden. Der hochauflösende Foto-Modus eignet sich für statische Objekte und Landschaftsaufnahmen vom Stativ. Ein 80-Megapixel-Bild belegt als JPEG-Datei rund 25 Megabyte.

Die Olympus E-M1 Mark II verfügt ebenfalls über eine ähnlich ablaufende HR-Funktion mit entweder 25 oder 50 Megapixel Bildgrösse. Während Olympus der HR-Aufnahme eine eigene Position auf dem Drive-Schalter gibt, muss man sie bei der G9 übers Menü aufrufen.

Weiterer kleiner, aber feiner Unterschied: Die Olympus beherrscht im Gegensatz zur G9 die HR-Aufnahme auch mit Blitzauslösung. Entweder mit dem mitgelieferten Aufsteckblitz oder mit externen Blitzgeräten. Sind dies keine Olympus-Modelle, lässt sich, zum Beispiel für Studioblitze, eine Verzögerungszeit für die Blitzaufladung zwischen den einzelnen Auslösungen einstellen.

Die Einstellungsbereiche bei High-Resolution weichen etwas von denen bei normalen Bildaufnahmen mit der G9 ab. So kann die Blende nur bis maximal F8 abgeblendet werden, die Verschlusszeit ist zwischen 1 bis 1/32'000 Sekunde fixiert, die ISO-Empfindlichkeit geht bis maximal ISO 1600, und die Scharfstellung muss Einzel-AF oder manuell sein. Der Verschlusstyp wird zudem fest auf elektronisch eingestellt, was auch der Grund für das Nichtauslösen von Blitzen ist.

Panasonic Lumix G9: Menüpunkt für die neue High-Resolution-Funktion.
Panasonic Lumix G9: Menüpunkt für die neue High-Resolution-Funktion.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution Bilder sind in zwei Grössen möglich.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution Bilder sind in zwei Grössen möglich.
Panasonic Lumix G9: Neben der High-Resolution Grösse kann noch die Bildqualität (JPEG/RAW), ein zeitgleiches Foto in Standardgrösse und eine Auslöse-Verzögerung eingestellt werden.
Panasonic Lumix G9: Neben der High-Resolution Grösse kann noch die Bildqualität (JPEG/RAW), ein zeitgleiches Foto in Standardgrösse und eine Auslöse-Verzögerung eingestellt werden.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Ausschnitt aus Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Ausschnitt aus Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Ausschnitt aus Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Ausschnitt aus Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto-Ausschnitt aus Originalaufnahme.
Panasonic Lumix G9: High-Resolution-Foto-Ausschnitt aus Originalaufnahme.

Pre-Burst und Post-Fokus

Nach den Serienbildern kommen am Drive-Schalter der G9 die 6K/4K-Fotofunktionen. Diese werden dem Benutzer mit einer extra beiliegenden, zweiseitigen und mehrfarbigen Kurzanleitung besonders ans Herz gelegt.

Die 6K-Fotofunktion ermöglicht es, eine Bildserie mit 30 Bildern pro Sekunde zu erstellen. Gewünschte Einzelbilder können danach aus der Serienbild-Datei ausgewählt und als JPEG-Foto in einer Grösse von 18 Megapixel gespeichert werden. Mit der etwas kleineren 4K-Fotofunktion sind Serienaufnahmen mit 60 Bildern pro Sekunde in 8-Megapixel-Auflösung und mit unlimitierter Aufnahmelänge möglich. Ein eventueller Rolling-Shutter-Effekt wird dabei automatisch herausgerechnet.

Besonders interessant wird 6K/4K-Fotografie zusammen mit der Pre-Burst- und der Loop-Recording-Aufnahme. Damit verpasst man keinen entscheidenden Moment mehr. Bei Pre-Burst beginnt die Aufnahme bereits eine Sekunde bevor der Auslöser vollständig heruntergedrückt wird.

Beim Loop-Recording läuft die Kamera in einer Aufnahmeschlaufe und speichert die letzten 10 Minuten in jeweils zwei Minuten langen Clips, wobei die ältesten Aufnahmen wieder gelöscht werden. So kann eine Aufnahme ohne Speicherkartenwechsel fortgesetzt werden, bis sich eine passende Fotogelegenheit ergibt.

Eine Drive-Drehung weiter, und wir befinden uns in der Post-Fokus-Funktion. Die G9 kann Serienbilder in der gleichen Bildqualität wie 6K/4K-Fotos aufnehmen, während automatisch auf verschiedene Bereiche scharfgestellt wird.

Nach der Aufnahme wird ein Foto mit dem gewünschten Schärfebereich auf dem Bildschirm ausgewählt und als JPEG-Bild gespeichert. Oder die verschiedenen Fokuspunkte werden zusammengerechnet. Produktefotos oder Makroaufnahmen können damit im Nachhinein von vorne bis hinten «geschärft» werden. Diese Fokus-Funktionen eignen sich zum Aufnehmen von unbewegten Motiven. Idealerweise steht die Kamera dabei auf einem Stativ.

Die beiden letzten Einrastungen des Drive-Schalters gehören dem Selbstauslöser und der Aufnahme von Bildern mit Zeitraffer und Stop-Motion-Animation. Selbstverständlich beherrscht die G9 auch das «Bracketing». Dabei sind automatische Belichtungsreihen mit unterschiedlichen Werten für Helligkeit, Weissabgleich, Fokus und Blende möglich.

Natürlich lassen sich auch aus den 4K/UHD-Filmen einzelne Videobilder mit rund 8 Megapixel Grösse abspeichern. Und schon sind wir beim Videofilmen.