TESTBERICHT
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Handhabung in der Praxis

Tasten und Drehregler oder Fingertipp: Über den Touchscreen lassen sich viele Optionen durch Berühren anwählen.Tasten und Drehregler oder Fingertipp: Über den Touchscreen lassen sich viele Optionen durch Berühren anwählen.

Für den Test stand eine Nikon D7500 mit dem Objektiv AF-S DX Nikkor 16–80 mm 1:2,8-4E ED VR zur Verfügung. Diese Kombination wird auch als Kit angeboten. Zusätzlich erhielten wir noch das Nikkor AF-P DX 10–20 mm, 1:4,5-5,6G VR. Beide Objektive sind mit einem Bild­stabi­li­sator ausgestattet.

Die Bedienung der Kamera hat sich durch den neuen Touchscreen gegenüber dem Vorgänger um einige interessante Varianten erweitert. So kann man wie gewohnt nach Druck auf die Menü-Taste per Multifunktionswähler mit den Pfeiltasten durch die Listenmenüs navigieren, Untermenüs auswählen und Optionen markieren.

Smarter geht's am Touchscreen per Fingerdruck direkt auf die Menü-Symbole und die Optionen. Bei den Kamerafunktionen ist es ähnlich: Erst am Funktionswählrad den gewünschten Modus wählen und dann durch Drehen an den Einstellrädern die weitere Auswahl treffen. Oder alternativ eben durch Berühren des Displays das Gewünschte auswählen. Typisches Beispiel ist das Scharfstellen und Auslösen per Fingertippen.

Mit dem aufgeklappten Monitor und Live-View kann ich bequem über eine Menschen­menge hinweg oder aus einer interes­santen Boden­perspektive heraus foto­grafieren, ohne mich dafür gross verrenken zu müssen. Zudem habe ich das Motiv immer im Bild und muss nicht «blind» auslösen.

Ein weiterer Vorteil bringt der Klappmonitor unter freiem Himmel: Je nach Ein­stell­winkel lässt sich der Spiegel­effekt vermindern, so dass man auch im grellen Sonnen­schein noch etwas darauf sehen kann.

Autofokus und Serienbilder

Das Autofokus-System hat die neue Kamera von der D7200 übernommen. Die D7500 stellt bei Sucherbetrieb per Phasen-AF mit bis zu 51 Messfeldern scharf, 15 davon sind als Kreuzsensoren ausgelegt. Laut Nikon erfolgt die Scharfstellung mit höchster Präzision und verfolgt auch bei extrem schwachem Licht (bis zu -3 Lichtwerten) das Motiv, erfasst zuverlässig die Schärfe und führt sie kontinuierlich nach – auch bei Mondschein.

Den Mondscheintest habe ich nicht durchgeführt, doch bei genügend Licht und mit AF-S-Objektiven ist das Tempo beim Fokussieren im Sucherbetrieb für eine Kamera in dieser Preisklasse sehr gut. Die Schärfe wird schnell und präzise gefunden.

Bei schwacher Beleuchtung stellt die Kamera im Nahbereich dank AF-Hilfslicht meistens in unter einer Sekunde scharf. Im Live-View-Modus gewährt die Touch-Funktion zwar eine bequeme Scharfstellung, arbeitet jedoch durch das Kontrast-AF-System ge­mäch­li­cher und benötigt oft etwas länger für die Fokussierung – für Schnappschüsse meist zu langsam, trotz des leis­tungs­fähigen, neuen Bild­pro­zes­sors.

Die manuelle Fokussierung braucht etwas Übung, da es im optischen Sucher weder Fokus-Peaking (Kantenmarkierung an scharfen Stellen), Schnittbild oder Ausschnitt-Vergrösserung gibt. Ein Schärfe-Indikator ist zwar vorhanden, aber der arbeitet nicht immer zuverlässig. Das Handbuch rät lapidar: «Überprüfen Sie die Schärfe im Sucher, bevor sie ein Bild aufnehmen».

Im Live-View-Modus kann die anvisierte Stelle immerhin vergrössert werden. Abgesehen davon werden Foto-Anfänger wohl eher dem Autofokus den Vorzug geben.

Die Auswahl der Scharfstellungsart – einzeln, kontinuierlich oder automatische Wahl durch die Kamera – und des Fokusmessfelds geschieht komfortabel über die Fokus-Taste an der linken Kameraseite und dem vorderen und hinteren Einstellrad.

Neben der dynamischen Messfeldsteuerung mit wahlweise 9, 21 oder 51 Messfeldern gibt es bei der D7500 neu auch eine Messfeldgruppensteuerung. Die Kamera benutzt für die Scharfeinstellung eine vom Fotografen gewählte Gruppe von Fokusmessfeldern, wodurch das Risiko abnimmt, dass die Kamera auf den Hintergrund anstatt auf das Hauptobjekt fokussiert. Diese Funktion eignet sich für Objekte, die sich nur schwer mit einem Fokusmessfeld fotografieren lassen.

Direktzugriff: Die separate AF-Taste lässt sich dank 5 erhöhten Punkten blind ertasten und ermöglicht schnelles Einstellen von AF-Modi und AF-Messfelder.Direktzugriff: Die separate AF-Taste lässt sich dank 5 erhöhten Punkten blind ertasten und ermöglicht schnelles Einstellen von AF-Modi und AF-Messfelder.

Bei den Serienbildern hat mich die D7500 wirklich überrascht. Nicht so sehr wegen ihren 8 Bildern pro Sekunde mit kontinuierlicher Schärfenachführung und Be­lich­tungs­an­pas­sung (das sind 2 Bilder mehr als bei der D7200), sondern viel­mehr durch ihre Speicher­kapazi­tät.

Mit einer einzigen Aufnahmeserie können bis zu 50 NEF-Bilder (RAW, 14-bit) oder 100 JPEG-Bilder mit Qualitätsstufe «Fine» und in bester Bildgrösse «L» aufgezeichnet werden.

Das ist eine satte Verbesserung gegenüber den mickrigen 18 Bildern einer D7200. Gut, das Flaggschiff Nikon D500 schafft bis zu sagenhaften 200 RAW-Bildern, aber für eine Amateurkamera ist die Serienbildleistung der D7500 wirklich toll.

Information und Kontrolle

Beim Fotografieren kann durch Druck auf die i-Taste schnell auf wichtige Menü-Optionen zugegriffen werden. Im Sucherbetrieb zeigt der Monitor die Funktionen ganzflächig an, im Live-View werden sie am rechten Bildschirmrand dargestellt.

Die i-Taste funktioniert auch beim Filmen, dann ist jedoch nur die Live-View-Darstellung möglich. Dies ist eine bequeme Methode, um zum Beispiel rasch Bildqualität, Bildgrösse, Framerate oder Mikrofonempfindlichkeit zu verändern.

Wenn das «?»-Symbol unten auf dem Monitor erscheint, kann durch Drücken der «?/WB»-Taste eine Beschreibung der aktuellen Option oder des Menüs angezeigt werden. Die Beschreibung ist meistens ausführlich und in gutem Deutsch verfasst. Dies ist nicht selbstverständlich. Ich habe schon andere Hilfesysteme gesehen, die mehr schlecht als recht übersetzt wurden oder von Abkürzungen wimmelten und dadurch mehr Verwirrung als echte Hilfe brachten.

Beim Fotografieren mit dem Sucher kann zudem die INFO-Taste gedrückt werden, um Aufnahmeinformationen auf den Monitor zu rufen. Dort stehen dann übersichtlich, gross und deutlich lesbar Belichtungszeit, Blende, Anzahl der verbleibenden Aufnahmen oder AF-Messfeldsteuerung. Wird jetzt noch die i-Taste gedrückt, können die angezeigten Werte direkt angepasst werden. Damit konnte ich die D7500 schnell und flexibel bedienen, es wurde meine bevorzugte Arbeitsweise.

Auskunft per INFO-Taste: Die wichtigsten Foto-Parameter sind hier auf einen Blick erfassbar und können schnell geändert werden.Auskunft per INFO-Taste: Die wichtigsten Foto-Parameter sind hier auf einen Blick erfassbar und können schnell geändert werden.
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