Geniale Kopfhörerverstärker
Precide bietet zwei zu den Ergo-Hörern passende Verstärker an: Den Ergo Amp 1 für 450 Franken sowie den Amp 2 für 1950 Franken. Der vergleichsweise hohe Preis des Letzteren erklärt sich durch die aufwändige Class-A-Bauweise und ein satt dimensioniertes externes Netzteil in Laborqualität. Tatsächlich klingt der Ergo A.M.T. über den Amp 2 noch etwas transparenter. Offengestanden waren wir aber mit dem Amp 1 schon dermassen zufrieden, dass der Hörtest durchwegs mit dem preisgünstigen Verstärker absolviert wurde.
Der Amp 1 verfügt zudem über eine schaltbare Loudness-Funktion, die geniale Dienste leistet, wenn man etwas weniger laut hört. Tatsächlich gehört der Ergo A.M.T. zu den wenigen Hörern, die per se leise gehört schon eine enorme Durchhörbarkeit und Vitalität des Klangs an den Tag legen. Via Drucktaste an der Gehäuseunterseite kann man eine gehörrichtige Frequenzentzerrung dazuschalten, die das Hörerlebnis subjektiv nochmals überraschend klar steigert.
Dabei ist der Amp 1 sehr praxistauglich ausgelegt: Neben Cinch-Eingängen verfügt er auch noch über Cinch-Ausgänge. So kann das Stereosignal unverändert durchgeschlauft werden – wichtig etwa, wenn der Amp zwischen Vor- und Endstufe eingeschlauft wird. Er besitzt zwei Kopfhöreranschlüsse, die sich auch parallel nutzen lassen: Auf der Vorderseite findet sich die übliche 6,3-mm-Klinkenbuchse, auf der Rückseite der symmetrische Stereoanschluss für den Ergo A.M.T.
Mit bis zu 3 Watt Ausgangsleistung (an 100 Ohm) treibt der Amp 1 jeden Kopfhörer mühelos an, selbst den anspruchsvollen Studiohörer AKG K-1000 des Autors, bei dem viele Kopfhörerverstärker mangels genügend Ausgangsspannung das Handtuch werfen. Auch die Empfindlichkeit (300 mV Eingangsspannung für 3 Watt) des Amps ist praxisgerecht ausgelegt. Die allermeisten Kopfhörer benötigen natürlich viel weniger Betriebsleistung.